„Weniger ist mehr“ – Gedanken zur Fastenzeit

… aus der wöchentlichen Kolumne von Gertrud Hansel, Coach und Geschäftsführerin der „Schule für Unternehmer“.

Ich bin damit aufgewachsen, während der Fastenzeit keine Süßigkeiten zu essen. Die Praxis sah anders aus. Meist wurden in der Fastenzeit Süßigkeiten einfach heimlich gegessen. Sogar die Bäckersfrau hat mir was mit in die Brezentüte mit dem Satz: „Das sagen wir aber niemandem“ gegeben. Ja so wars früher. Heute ist es anders.

Wir hatten mal ein Ferienhaus in der Toskana. Alles war wunderbar. Allerdings, und das war für zwei Wochen keine Kleinigkeit, war die Zisterne nahezu leer. Das bedeutete für uns: Akuter Wassermangel. Wir habens überlebt, der Urlaub war trotzdem schön. Was ich aber wirklich viele Monate danach mit dabei hatte, war eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass zu Hause einfach immer Wasser aus der Leitung kommt. Diese fühlbare Dankbarkeit hat mir sehr gut getan.

Ich schaue für diese Fastenzeit nach, worauf könnte ich verzichten. Welcher Verzicht würde mir gut tun. Gedanken kommen und gehen. Vieles was mir in den Sinn kommt. Am Ende habe ich mich entschieden für den Verzicht auf „Fülle“. Damit meine ich diese Fülle, die mir oft eigentlich zu viel ist. Zuviel Arbeit, zuviel Sorgen, zuviel Wein, zuviel Termine, zuviel Dinge um mich herum…

Schon seit Tagen bemerke ich die unendliche Fülle in der ich lebe. Alles ist da. Alles gibt es im Überfluss. Wenn ich es vergesse, hat es mich schnell wieder erwischt. Zuviel von diesem, zuviel von jenem. Auch dieses Gefühl: „mir ist alles zuviel“ kenne ich gut. Dann gibt es diesen Impuls, ich muss mich bewegen zum Abschalten und pack das auch noch in meinen Kalender. Ruhiger in mir wird es dadurch meist nicht. Eher das Gegenteil.

Askese ist es für mich dieses Jahr nicht. Verzicht auf zu viel Fülle, das passt besser. Es macht mich bewusst. Es bringt mich dazu, mir zu überlegen: Braucht es das jetzt wirklich. Ein Glas Wein, ein Film im Fernsehen, kürzere Telefonate, weniger auf Teller und Schreibtisch, eine Entscheidung ob Wurst oder Käse. Das ist es, was mir gut tut. Alles, davon aber weniger.

Mal sehen, was die 40 Tage mit mir machen. Heute habe ich bemerkt, dass mir eine Tasse Kaffee reicht und mir danach heißes Wasser gut tut. Auf meinem Computer ist nur ein Programm geöffnet. Kein Maileingang hat mich jetzt beim Schreiben gestört. Morgen Vormittag mache ich meine Besorgungen ohne mich zusätzlich zum Kaffee verabredet zu haben.

Was mein Business betrifft wird mir immer klarer, dass ein fokusierteres Angebot mir und meinen Interessenten gut tun wird. Ich arbeite daran. Statt mehr Angebot weniger, dafür mehr aufeinander abgestimmt. Das macht mich jetzt schon innerlich sehr ruhig.

„Weniger ist mehr“. Zu diesem Spruch kann ich schon nach wenigen Tagen „Ja, stimmt“ sagen. In mir wird es ruhiger. Verzicht, der nicht immer ganz einfach ist und mir sehr gut tut.

Ich habe es auch am Wochenende angewandt, als ich meinen Koffer für eine Woche Urlaub packte. Ich nahm den Kleinen.

Eine schöne zweite Fastenwoche wünscht Ihnen

Ihre Gertrud Hansel

Zur Autorin:

„Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen steht ein erfolgreicher Mensch!“. Dieser Leitsatz steht vor allen Aktivitäten der „Schule für Unternehmer, deren Kompetenz ist vor allem: Unternehmen und Menschen erfolgreicher machen.

Als Coach und Trainerin begleitet Sie seit 18 Jahren Unternehmer und Unternehmerinnen. Mit der Schule für Unternehmer bietet sie Ihnen ein optimales Umfeld für Ihre fachliche und persönliche Weiterentwicklung. Es geht um mehr Umsatz und Gewinn, zufriedene Mitarbeiter und Teams, um Kunden und Marketing, und um Kommunikation im Innen und nach außen – und auch um Ihr persönliches Wohlbefinden als Unternehmer.

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