… aus der wöchentlichen Kolumne rund um „Spiritualität & Business“ von Hans-Jürgen Krieg.
Viele wissen es. Die Dinge sind nicht so, wie sie uns scheinen. Wir nehmen nicht das wahr, was wirklich ist. Wir sehen nicht eine Sache an sich. Wir erfassen nicht das wahre Wesen von etwas. Nein! Jeder Mensch sieht seine eigenen Dinge. Jeder Mensch generiert seine eigenen Abstraktionen über das, was er für wahr hält. Kein Mensch hat die gleiche Abstraktion von der gleichen Sache. Jeder baut sich ein eigenes Bild von dem auf, was ihm bewusst ist. Ist diese Einsicht nur aus philosophischen Gründen interessant? Oder hat sie auch eine praktische Relevanz? Wie beeinflusst sie unseren Umgang mit uns selbst, den anderen Mitmenschen und der Welt?
Wären wir uns immer dessen bewusst, dass alles real Erlebte nur eine Abstraktion von dem ist, was wirklich ist, würden wir entsprechend leben. Dem ist aber nicht so. Ganz im Gegenteil. Wir gehen in unserem gelebten Weltverständnis davon aus, dass die Welt real existiert. Wir meinen, dass das, was wir erleben, genau so ist, wie wir es erleben. Wir halten unsere subjektiven Annahmen für wahr. Und diese „Vereinfachung“ hat gravierende Auswirkungen auf unser Leben. Und zwar in nahezu allen Bereichen. Zwei davon möchte ich kurz deutlich machen.
Mein erstes Beispiel dreht sich um das Thema der Kommunikation mit anderen Menschen. Wie ausgeführt, hat jeder Mensch sein eigenes Bild von der Welt. Aber alle halten ihr Bild für die Wahrheit. Das muss zwangsläufig zu Missverständnissen und Konflikten führen. Und zwar besonders dann, wenn sich die subjektiven Bilder erheblich unterschieden. Und so ist es auch. Ob im Berufsleben, oder privat. Ob im Alltag, oder in der großen Politik. Wir reden aneinander vorbei. Wir verstehen einander nicht wirklich. Wir kommen gar nicht auf die Idee, dass ein anderer die Dinge schon deshalb anders sieht, weil er ein ganz anderes Bild davon hat. Gibt es hier eine Abhilfe. Ja, zumindest ansatzweise. Bevor wir eine Aussage bewerten oder beurteilen, sollten wir uns bemühen, die Abstraktionen zu verstehen, auf denen ein anderer seine Aussagen aufbaut. Wir sollten also die Rahmenbedingungen abklären, unter denen Aussagen getroffen werden. Kurz gesagt, wir sollten die Position des anderen verstehen und uns in dessen Lage versetzen, bevor wir entscheiden und handeln. Da wir in einer Zeit der Hektik und schnellen Entscheidungen leben, tun das natürlich nur die wenigsten. Die Ergebnisse davon erleben wir im Großen, wie im Kleinen jeden Tag.
Mein zweites Beispiel bezieht sich auf unser Weltverständnis und unsere Sicht von uns selbst. Wie ausgeführt ist alles, was wir real erleben, nur eine Abstraktion. Diese Abstraktion ist einseitig und begrenzt. Aber das interessiert uns nicht. Wir nehmen sie für bare Münze. Deshalb glauben wir, dass wir nur und allein hier in der realen Welt existieren und unser Leben einen Anfang und ein Ende hat. Eine andere Sichtweise lassen wir nicht zu. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir getrennt von allem anderen existieren. Und übersehen dabei völlig, wie alles zusammen hängt. Und deshalb kämpfen wir täglich um Erfolg, Glück, Gerechtigkeit und Gesundheit. Und merken gar nicht, wie unglücklich wir dabei agieren, weil all dies nur Abstraktionen sind, die sich in unserer Vorstellung abspielen.
Muss das so sein? Natürlich nicht. Tief im Inneren wissen auch Sie, was Sie wirklich sind und was wahr ist. Diese Wahrheit kennen zu lernen, war ein Schlüsselerlebnis in meinem Leben.
Ihr Hans-Jürgen Krieg
P.S.: Die Zusammenhänge rund um den Fluss der inneren Quelle bilden den Mittelpunkt meines neuen Buchs. Es trägt den Titel „Der kleine Igel und der Fluss der innen Quelle“ und ist ausschließlich bei mir erhältlich. Weitere Infos finden Sie unter www.der-kleine-igel.de.
Über den Autor
Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.