Bequem, sicher, sauber: Junge Menschen in Metropolen wollen flexible Mobilität

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Fast alle jungen Leute können jederzeit oder gelegentlich ein Auto nutzen / Carsharing als Alternative für jeden Zweiten – Top-Akzeptanz in Berlin und Hamburg

Junge Menschen wollen so mobil sein wie eh und je. Aber sie wünschen sich mehr Flexibilität in ihrer Fortbewegung als ihre Vorgänger. Darüber hinaus sind in ihren Augen Umweltbelastung, Staus, Parkplatznot und Unfälle in den vor allem in Schwellenländern rasant wachsenden Metropolen die überall spürbaren, negativen Begleiterscheinungen des mitwachsenden Verkehrs. Für die „Continental-Mobilitätsstudie 2011“ hat das Markt- und Sozialforschungsinstitut infas jeweils rund 500 junge Menschen bis 35 Jahre in Berlin, Hamburg, Paris, Moskau, Los Angeles, Sao Paulo, Delhi, Singapur, Beijing und Bangkok zur heutigen und künftigen Nutzung von Autos befragt. Die Ergebnisse variieren stark – sie spiegeln die unterschiedlichen Erfahrungen mit individueller Mobilität sowie die gesellschaftlichen Hintergründe wider. Eines aber eint die jungen Menschen aller Metropolen: Sie haben großes Interesse am Modell des Carsharing, also an flexibel mietbaren Autos einer Stadtflotte.

Prestigeobjekt in Bangkok, Delhi und Beijing

In Metropolen verfügen viele junge Menschen über ein Auto – 80 bis 98 Prozent können es jederzeit oder gelegentlich nutzen. Am höchsten ist die Quote in Los Angeles, wo fast neun von zehn jungen Erwachsenen jederzeit über einen Wagen verfügen, am niedrigsten in Berlin, wo 19 Prozent gar nicht auf ein Auto zurückgreifen können. Hintergründe für ein fehlendes Auto sind die finanzielle Situation (am häufigsten genannt in Singapur), gesundheitliche Einschränkungen, Parkplatznot (vor allem in Bangkok und Delhi), aber auch bewusste Verzichtsentscheidungen.

Wer kein Auto besitzt, wünscht sich in der Regel auch keines – die meisten finden sich in Berlin (18 Prozent), gefolgt von Paris (15 Prozent) und Hamburg (14 Prozent). Autobesitz ist vor allem den Befragten in Los Angeles, Sao Paulo und Delhi wichtig. Als Prestigeobjekt gilt es vorrangig in Bangkok, Delhi und Beijing – im Gegensatz zu Berlin, wo die meisten jungen Menschen mit einem Auto unter ihren Freunden nicht punkten können oder wollen.

Für alle Metropolen gilt gleichermaßen: Im Fall eines Geldgewinns würden sich die Befragten eher für die Investition in eine Wohnung oder ein Haus entscheiden als für einen Autokauf.

Auto besitzen – oder doch besser mieten?

Für viele junge Menschen in den Metropolen ist das flexible Mieten eines Autos eine echte Alternative zum Autokauf. Im Schnitt würde jeder Zweite das Carsharing zumindest ausprobieren. In Sao Paulo und in Bangkok würde immerhin jeder Dritte auf ein eigenes Auto verzichten, könnte er flexibel eine innerstädtische Autoflotte nutzen. In Deutschland halten 71 Prozent der Berliner und 68 Prozent der Hamburger Carsharing für attraktiv. Die niedrigste Zustimmung erfährt dieses Modell in Moskau: Hier hält es mehr als jeder vierte junge Mensch für uninteressant. Ihnen ist es wichtig, ein eigenes Auto zu fahren. Das sagen dagegen nur 21 Prozent der Befragten in Hamburg und Los Angeles.

 

Vorteile des Autos im Stadtverkehr

Was macht den Autobesitz attraktiv? In fast allen Metropolen – Ausnahme ist Paris – wird das Auto von jungen Menschen im Vergleich zu Bus und Bahn, Fahrrad, Motorroller oder dem Weg zu Fuß als bequemstes Fortbewegungsmittel geschätzt. Als sicherstes wird es in Los Angeles, Sao Paulo und Delhi eingestuft, als schnellstes in Hamburg, Los Angeles und Singapur. Wer sich für ein Auto entscheidet, stellt hohe Ansprüche an Komfort und Ausstattung: Navigationsgerät und Klimaanlage zum Beispiel sind allen Befragten in Berlin, Beijing und Los Angeles wichtig – aber gewünscht werden auch Unterhaltungselektronik oder Bedienung über das Lenkrad.

„Die "Continental-Mobilitätsstudie 2011" zeigt, dass Autofahrerinnen und -fahrer weltweit bei Elektroautos kaum bereit sind, Abstriche bei Sicherheit und Komfort einzugehen. Komfortfunktionen wie eine permanente Internetanbindung werden im Elektrofahrzeug quasi Voraussetzung für den reibungslosen Betrieb. Wir gehen davon aus, dass gerade die Möglichkeiten der Vernetzung entscheidend dazu beitragen werden, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu erhöhen. Schließlich ist die Vernetzung des Autos die Medizin gegen die „Range Anxiety“ – die Sorge über die verbleibende elektrische Reichweite“, erläuterte Helmut Matschi, Continental-Vorstandsmitglied und Leiter der Division Interior.

Verkehrsprobleme …

Berlin und Hamburg stehen im Metropolenvergleich gut da, wenn es um die mobile Infrastruktur geht. Nur 14 Prozent (Berlin) beziehungsweise 18 Prozent (Hamburg) nennen Verkehrsprobleme als das am dringendsten zu lösende Problem ihrer Stadt – in Paris ist es gut ein Drittel. In Moskau sowie in den amerikanischen und asiatischen Städten ist der Leidensdruck offenbar erheblich größer. An der Spitze liegen Delhi (79 Prozent) und Moskau (75 Prozent). Beklagt werden Luftverschmutzung (vor allem in Paris, Moskau, Los Angeles, Delhi, Beijing und Bangkok), Verkehrsunfälle (an der Spitze Moskau, Los Angeles, Sao Paulo und Delhi) sowie Lärmbelastung (am meisten in Moskau, Sao Paulo, Delhi, Beijing und Bangkok).

… und erwartete Lösungsmöglichkeiten

Eine Reduzierung der Verkehrsprobleme und der Umweltbelastung erwartet die deutliche Mehrheit der Befragten in allen Metropolen durch die Förderung öffentlicher Verkehrsmittel wie Bus, Straßenbahn oder U-Bahn. Die Werte bewegen sich zwischen 57 Prozent in Los Angeles und 80 Prozent in Beijing. Auf Autos setzt nur eine Minderheit zwischen 7 Prozent (Paris) und 25 Prozent im autoaffinen Los Angeles. Speziell Elektroautos nennen bei dieser Frage nur 4 Prozent (Paris) bis 13 Prozent (Los Angeles).

Hier gibt es offenbar großen Informations- und Aufklärungsbedarf. „Mit der technischen Weiterentwicklung und insbesondere der Verfügbarkeit von alltagstauglichen Elektroautos für Metropolen werden Zweifel und Skepsis weiter schwinden. Wir brauchen zudem neue Mobilitätskonzepte. Die Verbraucher erwarten einen verbrauchsoptimierten Einsatz natürlicher Ressourcen für den Betrieb von Fahrzeugen – das gilt in unterschiedlicher Ausprägung weltweit“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart. „Individuelle Mobilität wird in Zukunft durch zunehmende Vielfalt und durch steigende Komplexität geprägt sein. Nur wer es versteht, diese Komplexität zu beherrschen und entlang der Automotive-Megatrends fortlaufend Innovationen auf den Markt zu bringen, kann als Zulieferer auf dem Weltmarkt dauerhaft erfolgreich sein.“

 

Weitere Informationen finden Sie in der Continental Mobilitätsstudie 2011 und auf der Continental-Website.

 

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