Brandenburg liegt bei erneuerbare Energien an der Spitze

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Bayern holt im Ländervergleich stark auf – DIW Berlin sieht Nachholbedarf in Stadtstaaten

Brandenburg ist im Bereich der erneuerbaren Energien das führende Bundesland. Knapp dahinter folgt im Bundesländervergleich Bayern, das sich gegenüber 2010 um fünf Plätze verbessern konnte. Schlusslichter sind Berlin und Hamburg. Das geht aus einer Studie hervor, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag und in Kooperation mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erstellt haben. In der Studie werden die Anstrengungen und Erfolge aller Bundesländer hinsichtlich erneuerbarer Energien miteinander verglichen. Auf dieser Basis hat die AEE das Land Brandenburg zum dritten Mal mit dem „Leitstern“ für erneuerbare Energien ausgezeichnet. „Brandenburg leistet große Anstrengungen zur Nutzung erneuerbarer Energien und ist Spitzenreiter bei der Technologieförderung“, sagt DIW-Energieökonom Jochen Diekmann. „Der erneute Spitzenplatz zeigt, dass man dort einen konsequenten Kurs in Richtung erneuerbarer Energien verfolgt.“

Dem Bundesländervergleich 2012 liegen insgesamt 53 Einzelindikatoren in vier Kategorien zugrunde. Neben energie- und umweltpolitischen Fragen der Nutzung erneuerbarer Energien haben die Forscher auch technologie- und wirtschaftspolitische Aspekte in die Untersuchung einbezogen. Brandenburg gehört in allen vier Kategorien zu den führenden Ländern.

„Die Bundesländer haben erhebliche Handlungsspielräume, um ambitionierte Ausbauziele zu erreichen und zur Energiewende beizutragen“, erklärt DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert. „Der neue Bundesländervergleich ist ein entscheidender Gradmesser der Energiewende, indem er anhand von belastbaren Indikatoren Anstrengungen und Erfolge der Bundesländer misst.“

Bayern holt stark auf – Berlin und Hamburg sind Schlusslichter

Die Anstrengungen und Erfolge bei der Nutzung erneuerbarer Energien sind in Bayern am größten. Der Freistaat liegt beim technologischen und wirtschaftlichen Wandel im Mittelfeld der Rangliste. Im Gesamtranking hat Bayern den größten Sprung aller Bundesländer gemacht. „Die erneuerbaren Energien wurden stark ausgebaut, zudem hat sich die energiepolitische Ausrichtung in Bayern stark zugunsten erneuerbarer Energien verändert“, erklärt DIW-Forscher Felix Groba.

Beim technologischen und wirtschaftlichen Wandel nimmt Sachsen-Anhalt die Spitzenposition ein. Dort ist der Anteil von Beschäftigten im Bereich erneuerbarer Energien am höchsten. Nach wie vor gilt: Die neuen Bundesländer schneiden insgesamt besser ab als die alten Bundesländer.

Am Ende des Rankings liegen mit Berlin und Hamburg zwei Stadtstaaten. Zwar können erneuerbare Energien dort aufgrund begrenzter technischer Potenziale im bundesweiten Vergleich grundsätzlich nur unterproportionale Anteile am Energieverbrauch erreichen. Die vorhandenen Möglichkeiten werden aber vor allem in Berlin bisher kaum genutzt. In Hamburg sind die klimaschutzbezogenen Umsätze und die Patentanmeldungen pro Einwohner mehr als doppelt so hoch wie in Berlin. Die Bundeshauptstadt ist hingegen beim Indikator Vorbildfunktion im Bereich landeseigener Gebäude bundesweit führend.

Mehr Engagement im Wärmebereich nötig

Die Bundesländer haben beim Ausbau erneuerbarer Energien neben der Bundespolitik eine besondere Bedeutung, da sie für Genehmigungsverfahren sowie für die Raumplanung verantwortlich sind und so letztlich die Rahmenbedingungen setzen, unter denen die Energiewende vor Ort umgesetzt werden kann. Nach Ansicht der DIW-Forscher gibt es sowohl bei der Solarenergie als auch bei der Windenergie und der Biomassenutzung noch Luft nach oben. Künftig müssten erneuerbare Energien neben dem Strombereich auch verstärkt im Wärmebereich genutzt werden.

Weiterführende Links

Ausführlicher Bericht im DIW-Wochenbericht 50/2012 | PDF, 411.71 KB

„Bundesländer verfolgen ambitionierte Ziele zum Ausbau erneuerbarer Energien“ Sieben Fragen an Jochen Diekmann | Interview mit Jochen Diekmann | MP3, 4.14 MB

(DIW 2012)

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