Extremsportler Norman Bücher berichtet über seine Erfahrungen zu „Run to the Rock“

Norman Bücher – Motivationstrainer und 5 Sterne Redner – meisterte seine bisher größte Herausforderung. Bei seinem Projekt „Run to the Rock“ legte der Extremsportler zu Fuß eine Strecke von 1120 Kilometern durch das australische Outback innerhalb von 15 Tagen zurück … mit dem Ziel: Der Ayers Rock. Wir freuen uns, dass er nach dem Zieleinlauf am 06. Mai 2012 uns nun Rede und Antwort steht und über seine Erlebnisse und gemachten Erfahrungen berichtet.

 

Herr Bücher, Sie sind eben aus Australien zurück, wo Sie Ihren Extremlauf „Run to the Rock“ erfolgreich abgeschlossen haben. Erklären Sie unseren Lesern kurz dieses ambitionierte Projekt?

Bei diesem Projekt ging es darum, innerhalb von zwei Wochen insgesamt 1120 Kilometer durch das australische Outback zu laufen, vom Startpunkt Laverton bis zum Ziel, dem bekannten Ayers Rock. Das bedeutete für mich eine Laufstrecke von fast zwei Marathons pro Tag. Run-to-the-Rock war als Einzellauf von mir von Anfang bis Ende organisiert, meine Begleiter waren „nur“ ein Photograph, ein Kameramann und sehr, sehr unverzichtbar – mein Physiotherapeut.

Wie sahen Ihre Tage im Outback genau aus? Wie viele Pausen haben Sie auf diesen täglichen 80 km eingelegt oder liefen Sie die ganze Zeit? Hatten Sie überhaupt Muße, diese fantastische Landschaft zu genießen oder ging es nur um die volle Konzentration auf der jeweiligen Etappe?

Die Tage im Outback waren straff durchorganisiert. Um 4:30 Uhr klingelte jeden Tag der Wecker. Um 5:30 Uhr pünktlich hieß es Start der jeweiligen Etappe. Dabei habe ich mich alle 15 – 20 Kilometer mit dem Team getroffen, die mit den Autos jeweils voraus fuhren und auf mich warteten. Dort habe ich dann auch kurze Pausen eingelegt. Mit dem Genießen war das so 50:50. Zum einen habe ich sehr bewusst die Landschaft wahrgenommen und genossen. Dann gab es wieder Momente, wo ich gedanklich nur bei dem Lauf war und von meiner Umgebung nicht so viel mitbekommen habe.

Wie fühlen Sie sich jetzt nach Ihrer Rückkehr? Verspüren Sie eine Art „Blues“, wie so oft, wenn wir mit aller Kraft auf ein Ziel hinarbeiten und nach dessen Erreichung eine gewisse Leere wahrnehmen?

Nein, gar kein Blues. Das Ziel ist erreicht und damit gibt es nur Grund zur Freude für mich, und keinen Grund für Nostalgie. Mir geht es körperlich wie mental ausgezeichnet. Ich bin in Gedanken schon sehr häufig in Australien, aber mehr, um alles nochmals Revue passieren zu lassen, nicht aus sentimentalen Gründen. Gleichzeitig denke ich bereits nach vorne und freue mich auf meine nächste große sportliche Herausforderung in Südafrika im Oktober. Da geht es bereits wieder in die Kalahari Wüste. Ich bin sehr gespannt auf diese neue Herausforderung!

Gab es einen Moment, wo Sie in Australien ans Aufgeben gedacht haben?

Nein. Nie. Am Ende von Tag 6 hatte ich leichte Zweifel, wie es weitergeht. Da hatten sich die Oberschenkelverhärtung und das gefürchtete Schienbeinkantensyndrom bemerkbar gemacht. Aber mit Hilfe meines Physiotherapeuten und meiner eigenen mentalen Methoden war mir immer klar: Ich komme zu Fuß am Ayers Rock an. Aufgeben wäre einfach nicht in Frage gekommen.

Was hat Ihnen im Outback während dieser zwei Wochen am meisten gefehlt?

Meine Familie. Vor allem meine Tochter, deren Foto ich immer dabei hatte.

 

 

Was war der beste, was der schwierigste Moment dieser neuen Grenzerfahrung?

Der beste Moment war natürlich der Zieleinlauf, das Erreichen des Ayers Rock! Unglaublich emotional! Der schwierigste Moment waren die Etappen 6 und 7, wo ich die schon angesprochenen körperlichen Probleme verspürte und der innere Schweinehund besonders groß war. Aber diesen zu bezwingen, führte dann schlussendlich auch wieder zu einem großartigen Moment!

Wie motivieren Sie sich selber, immer weiter zu machen? Sei es mit dem Training vor den Extremläufen wie auch während der Herausforderung selber? Diese Art von Motivation brauchen wir ja auch im Geschäftsleben immer wieder.

Zum einen durch Konzentration auf den Augenblick. Nur im Hier und Jetzt können wir etwas bewegen. Ich empfehle auch in meinen Vorträgen immer allen, besonders ebenso im beruflichen Bereich, in kleinen Schritten zu denken. Kleine, sichere, überschaubare Schritte, stetig in dieselbe Richtung. Zum anderen durch ein starkes, sinnstiftendes Ziel, das ich mir immer wieder visualisiere und das mich antreibt. Zu guter Letzt: Ich mache mir meine Motive immer wieder klar.

Sie sind ja ein sehr bekannter und begehrter Vortragsredner. Wie werden Sie die Erfahrungen aus diesem neuen Abenteuer in Ihre Vorträge einfließen und Ihr Publikum teilhaben lassen?

Da gibt es verschiedene Ansätze. Zum Beispiel spreche ich über das Thema Ziele. Viele Menschen denken, im Berufsleben, sie hätten Ziele. Dabei handelt es sich häufig nur um Vorsätze, Wünsche oder Träume. Die richtige Definition und das Auseinandersetzen mit diesem Thema ist elementar. Im Extremsport wie im Berufsleben. Das verknüpfe ich in meinen Vorträgen mit meinen Schilderungen der verschiedenen Abenteuer und mache klar, dass Aufgeben einfach nicht gelten kann.

Was sind Ihre nächsten Projekte?

Sportlich gesehen der Kalahari Extreme Marathon in Südafrika im Herbst. 250 Kilometer in 6 Etappen durch die Kalahari Wüste. Jeder Läufer trägt seine gesamte Ausrüstung auf dem Rücken. Beruflich arbeite ich zurzeit an meinem neuen Vortrag „Extrem“, in den natürlich viele Erfahrungen aus Australien einfließen. Und dann freue ich mich ganz besonders auf das Erscheinen meines Hörbuchs im September „break your limits – Grenzerfahrungen aus dem Extremsport erfolgreich nutzen“.

Vielen Dank Herr Bücher für die sehr interessanten Einblicke in Ihren Extremlauf "Run to the Rock" und dass wir Sie in den letzten Wochen und Monaten begleiten durften.

 

Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO und Global2Social / Geschäftsführer FOMACO GmbH).

 

 

 

Über Norman Bücher

Motivationsexperte Norman Bücher ist Extremläufer aus Leidenschaft. Der Abenteurer stellt sich extremen sportlichen Herausforderungen und bestreitet die schwierigsten Marathonläufe der Welt.

Mit 22 Jahren lief er seinen ersten Marathon, ein Jahr später zum ersten Mal die 100 Kilometer von Biel. Als 29-jähriger beendete er erfolgreich den härtesten und anspruchsvollsten Extremberglauf in Europa, den Ultra-Trail du Mont-Blanc – 166 Kilometer, 9.400 Höhenmeter. Er hat die Atacama Wüste in Chile durchquert und erfolgreich am 100 Meilen Lauf im Himalaya und dem Jungle Marathon in Brasilien teilgenommen. Seine letzte große Herausforderung war die erfolgreiche Durchquerung des australischen Outback auf 1120 Kilometern innerhalb von zwei Wochen.

Als Diplom-Betriebswirt und Diplom-Sportmarketing-Manager verfügt Norman Bücher über fundiertes wirtschaftliches Fachwissen. Nach längeren Auslandsaufenthalten arbeitete er bei verschiedenen Unternehmensberatungen.

Heute gibt er neben seinen sportlichen Projekten seine jahrelange Erfahrung aus dem Extremsport kombiniert mit seinem betriebswirtschaftlichen Know-how als mitreißender und motivierender Vortragsredner weiter. Denn sein Lebensmotto „break your limits“ gilt in der Wirtschaft wie im Sport. Ein Hörbuch zu diesem Thema erscheint im Herbst 2012.

Weitere Informationen finden Sie unter www.norman-buecher.de.

 

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