Gebäudesanierung ist für die Energiewende wesentlich – Förderprogramm für kommunale und soziale Infrastruktur

Rund 40% des Primärenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudebereich. Etwa 80% dieses Energieverbrauchs wird dabei für die Erzeugung von Wärme aufgewendet. Die Gebäudesanierung ist daher ähnlich wie die Steigerung der Energieeffizienz ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende. Rund 60% des Energiebedarfs der Gebäude entfällt allerdings auf Nichtwohngebäude – wodurch spezifische Instrumente der Sanierungsförderung aber auch der entsprechenden -forderung benötigt werden. So liegt laut der staatlichen KfW-Bankengruppe der Investitionsbedarf für die energetische Sanierung allein von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur in dem Zeitraum 2012 bis 2020 bei voraussichtlich 75 Milliarden Euro. Der größte Sanierungsbedarf besteht dabei mit 27 Milliarden Euro in den öffentlichen Schulen. Sporthallen schlagen mit 7 Milliarden Euro zu Buche, Pflegeeinrichtungen mit 6,1 Milliarden Euro.

Aus dem gebenen Anlass wurde nun die Förderung der energetischen Sanierung der kommunalen Infrastruktur einschließlich kommunaler Unternehmen deutlich verbessert. Im Folgenden aus der aktuellen Pressemitteilung der staatlichen KfW-Bankengruppe:

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und die KfW verbessern gemeinsam zum 1. September 2012 die Förderangebote zur energetischen Sanierung von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur (Schulen, Kindergärten, Rathäuser, Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser etc.):

– Das neues Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren – Kommunale Unternehmen“ (Programmnr. 219) unterstützt künftig erstmals auch kommunale Unternehmen bei der energetischen Sanierung der Gebäude. Im Rahmen dieses Programms werden auch Vorhaben im Rahmen von Öffentlich-Privaten Partnerschaften finanziert.

– Neben der Zinsverbilligung erhalten künftig auch Kommunen, kommunale Unternehmen und soziale Organisationen bei der Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus Tilgungszuschüsse (Für Kommunen: Programmnr. 218, kommunale Unternehmen: 219, soziale Organisationen: 157). Hier gilt der Grundsatz: Je anspruchsvoller das energetische Niveau, desto höher der Tilgungszuschuss. Die Höhe der Zuschüsse beträgt zwischen 2,5 % und 12,5 % des zugesagten Kreditbetrages. Für energetisch besonders anspruchsvolle Gebäudesanierungen werden mit den KfW-Effizienzhäusern 70 und 55 weitere Förderstufen eingeführt.
Den besonderen Anforderungen von Baudenkmalen und sonstiger erhaltenswerter Bausubstanz wird mit dem neuen Förderbaustein KfW-Effizienzhaus Denkmal verstärkt Rechnung getragen (in allen drei Programmen).

Bundesminister Dr. Peter Ramsauer: „Die Sanierung des Gebäudebestands ist eine der wichtigsten Aufgaben der Energiewende. In den 300.000 Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur liegen große Potenziale für Energieeinsparung und Klimaschutz. Mit den neuen und verbesserten Programmen erleichtern wir die energetische Sanierung von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur auch für finanzschwache Kommunen erheblich. Die Kommunen profitieren unmittelbar von sinkenden Energiekosten in ihren Gebäuden. Zugleich werden sie so ihrer Vorbildrolle für ihre Bürger gerecht.“

Dr. Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe:
„Die Verbesserungen bei der Förderung der energetischen Sanierung von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur, insbesondere die erstmalige Gewährung von Tilgungszuschüssen für Kommunen, kommunale Unternehmen und soziale Organisationen bei der Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus, fügen sich in unsere Gesamtstrategie ein, diese Antragssteller bei der Bewältigung der Energiewende intensiv zu unterstützen.“

Bereits seit 2007 werden energetische Sanierungen an diesen Gebäuden durch zinsgünstige KfW-Darlehen gefördert; die Zinsen werden durch das BMVBS verbilligt und liegen deshalb deutlich unterhalb des Markniveaus. Derzeit erhalten Kommunen Darlehen zu Zinssätzen ab 0,1 % p.a. und soziale Organisationen ab 1,0 % p.a.

Hinweis: Interessierte Kommunen, kommunale Unternehmen oder soziale Organisationen finden Informationen der Programme unter: http://www.kfw.de/energieeffiziente-kommune.

( mb)

 

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