Deutschland wird immer älter, das ist ein Fakt der aktuellen demographischen Entwicklung, der sich nicht bestreiten lässt. Jedoch waren die konkreten Auswirkungen dieses Wandels auf den Mittelstand noch weitgehend unerforscht, vor allem bei der Unternehmensnachfolge. Die Studie „Der Generationswechsel im Mittelstand vor dem Hintergrund des demografischen Wandels“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Problem zu ergründen und Handlungsvorschläge zu erstellen. Das Handwerk stand im Zentrum der Studie.
Es wird geschätzt, dass rund 22.000 Unternehmen jährlich zur Übernahme anstehen. Wegen der kontinuierlichen Abnahme der Erwerbstätigen verursacht durch den demografischen Wandel, kann es zunehmend schwieriger werden, einen geeigneten Nachfolger für die Übernahme einer Firma zu finden. Ab 2020 ist die Gefahr sehr groß, dass es eine beträchtliche Anzahl von Nachfolgelücken geben wird und die erfahrenen Mitarbeiter und der aufgebaute Kundenstamm der betroffenen Firmen verloren gehen. Dabei gibt es schon heute eine hohe Anzahl an Firmen, die deshalb aufgegeben werden mussten. Allein im Jahr 2010 mussten 1.800 Unternehmen mit insgesamt über 23.000 Angestellten aufgelöst werden, weil kein geeigneter Nachfolger gefunden wurde.
Damit etablierte Unternehmen und Arbeitsplätze diesen Nachfolgelücken nicht zum Opfer fallen, ist es wichtig, neue Gründer und vor allem Gründerrinnen zu einer Unternehmensübernahme zu motivieren und diese tatkräftig dabei zu unterstützen. Die Studie gibt hierzu Handlungsempfehlungen für die Politik, wie beispielsweise Ausbildung und Einsatz von betrieblichen Nachfolgeverwaltern, der Förderung und Beratung von interessierten Nachfolgern oder den Ausbau und Modernisierung der Initiative Unternehmensnachfolge (nexxt.org).
Die ausführlichen Daten über den demografischen Wandel, dessen Auswirkungen auf das Handwerk sowie die Vorraumsetzungen und Faktoren zu einem erfolgreichen Nachfolgeprozess finden sie hier.