Sinn und Sinnlichkeit: Jörg Simon und Andreas Gärtner vertreten zwar unterschiedliche ästhetische Positionen. In der Ausstellung Magick, die am Sonntag, 16. August, mit einer Vernissage beginnt, stellen sie ihre unterschiedlichen Bildsprachen aber in den großen Kontext der Moderne und Postmoderne. Mit Magick huldigen sie der Kunst – mit allem was dazugehört.
Magick: Entdecke die Möglichkeiten!
Die unterschiedlichen Bildsprachen von Simon und Gärtner eröffnen nicht nur Möglichkeitsräume durch den Dialog. Magick lässt Übermittlungen, Interpretationen, Fortschreibungen und Appelle an die Sinnlichkeit eines jeden Einzelnen, an die Offenheit und Unabschließbarkeit entstehen. So weiß man nie, was einem begegnet, wenn man sich wirklich einlässt auf diese Gänge zwischen Außen und Innen.
Zweifelt!
Es sind Einladungen des Einlassens und Zulassens. Der Begriff Magick ist Einladung und Versprechen zu gleich. „Magick“ wurde von Aleister Crowley geprägt, um den Unterschied zwischen traditioneller Magie und seiner „Magick“ aufzuzeigen. Explizit forderte Cowley seine Schüler auf, zu zweifeln, nicht dem ersten Blick zu vertrauen und zu glauben, um selbst frei nach Wissen zu streben.
Magick inspiriert
So eröffnet MAGICK diese erste gemeinsame Ausstellung von Andreas Gärtner und Jörg Simon in fast dekonstruktivistischer Manier, nicht nur Möglichkeits-, sondern auch Kommunikationsräume, in denen eine Bewegung ohne Ziel, ohne Richtung wieder möglich wird und dadurch eine Freiheit wiedererweckt wird, in der gerade das nicht endgültige Verstehen-Müssen zur Chance und Inspiration für den Betrachter werden kann.
Hinweis der Redaktion
Am Sonntag, 16. August, findet die Vernissage zur Ausstellung Magick in Frankfurt am Main statt. Im Restaurant Herr Franz im Frankfurter Presseclub sind Kunstbegeisterte und solche, die es werden wollen, ab 19.00 Uhr herzlich zur Ausstellungseröffnung eingeladen. Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf Facebook.
Über Andreas Gärtner
In der Malerei von Andreas Gärtner werden Nähe und Abgrenzung und das Verhältnis von Kontinuität und Distanz zu den Traditionen des Malerischen ausgelotet, in dem nicht auf konkrete Inhalte verwiesen wird, sondern das Bild zur Aussage wird und sich somit selbst in seiner Struktur darstellt. Dabei interessiert ihn in der abstrakten Malerei vor allem die Frage, zu welchem Zeitpunkt ein Bild zu einem gültigen Bild wird und wann der Zeitpunkt überschritten ist. Der Prozess der Bildfindung ist sehr analytisch und charakterisiert durch ein hohes Maß an Unwägbarkeiten, bewussten Fehlern, Zufällen, gelungene Stellen wieder zu lädieren, warten, wieder übermalen, übersprayen und überkleben, so dass sich verschiedene Sedimente aufschichten und eine unbestimmte Schönheit entsteht.
Trotz der reduzierten Formensprache wirken die Gemälde von Andreas Gärtner nicht wie ein abgeschlossenes Ergebnis eines vorangegangen Arbeitsprozesses. Sie scheinen sich vielmehr in einem Übergangszustand zu befinden, der auf etwas noch Folgendes verweist.
Über Jörg Simon
bezieht sich in seiner Arbeit auf eine Vielzahl von Entwicklungen der Kunst und Popkultur der Nachkriegsmoderne und verbindet konsequent die Bereiche Kunst, Film, Fotografie und kuratorische Praxis, um deren Grenzen aufzuheben und neue Ausdrucksformen und Wahrnehmungsmöglichkeiten herzustellen. Die Frage, was es bedeutet radikal zu sein, zieht sich hierbei wie ein roter Faden durch die künstlerische Praxis von Jörg Simon. Die Welt steht still auf diesen Bildern, reduziert, konzentriert und destilliert auf das unbedingt Notwendige, auf den alles entscheidenden, endlos erscheinenden Augenblick. Große, barocke Gesten sind die Sache dieses Künstlers nicht.
Jörg Simons Arbeiten bestechen durch ihre kleinen, unaufdringlichen Formate. Eine Intimität von Betrachter und Werk findet sich denn auch in fast allen Arbeiten Jörg Simons wieder, beim Betrachten wird der „Kunstliebhaber“ dazu verleitet, die unmittelbare physische Nähe zu den Arbeiten zu suchen. Vor allem auch darum sind Jörg Simons Arbeiten ganz auf der Höhe der Zeit, wo in einer Gegenbewegung zur Anonymität globaler Großkunst seit einigen Jahren wieder eine neue Subjektivität in Form eines Revival des Mediums Zeichnung Einzug in die zeitgenössische Kunst hält, wo Melancholie, Okkulte Religionen und Romantizismen zur Zeit eine neue Renaissance erleben.