Im Jahr 2012 lag der Anteil des Internethandels bzw. des elektronischen Handels (E-Commerce / eCommerce) in Deutschland bei 37 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Darunter werden alle Bereiche subsumiert, vom Online-Handel über das Cloud Computing bis zu elektronischen Verwaltungsprozessen. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) prognostiziert dabei einen weiteren steilen Anstieg auf 53 Prozent des BIP binnen vier Jahren.
Bücher, Kleider, Reisen und Elektroartikel besonders gefragt
Ein großer Anteil des Internethandels entfällt dabei auf das Online-Shopping. Mittlerweile erledigen die deutschen Internetnutzer im Durchschnitt 25 Prozent aller Einkäufe über das Internet und sogar ganze 98 Prozent informieren sich vor dem Kauf von Produkten und Dienstleistungen im Web – sei es zum Preisvergleich, für Qualitätstests oder wegen Erfahrungsberichten und Nutzerbewertungen. Das höchste Kaufinteresse der deutschen Internetnutzer besteht dabei laut einer Auswertung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) bei Büchern (70 Prozent), Kleidung und Accessoires (59 Prozent), Urlaubsreisen (53 Prozent), Elektronik (46 Prozent) sowie Mobilfunkgeräten und -verträgen (45 Prozent). 27 Prozent sind es bei Lebensmitteln – vor allem Delikatessen und spezielle Marken – 25 Prozent beziehen Pflegeprodukte und 22 Prozent Kinokarten über das Internet. Diese im Vergleich zu gängigen Alltagsprodukten etwas höherpreisige Produktpalette erklärt auch folgenden Tatbestand: Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers geben deutsche Internetnutzer mittlerweile 42 Prozent ihrer Konumausgaben online aus, 16 Prozent mehr als noch 2011.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Kunden sparen sich lange Einkaufswege und damit Zeit, können mit einem Mausklick verschiedene Anbieter vergleichen, erfahren Hintergrundinformationen zu den Produkten oder Dienstleistungen, können positive wie negative Erfahrungsberichte anderer Käufer einsehen und sparen gegenüber dem stationären Handel in der Regel auch noch bares Geld, da Onlineshops mit geringeren Fixkosten arbeiten können (z.B die Ladenmiete). Zudem sind auch Gutscheine und Rabattaktionen im Onlinehandel weitaus häufiger verbreitet.
Gutscheinportale im Internet
Im Internet sind mittlerweile einige Gutscheinportale vertreten, beispielsweise Deals.de, die sich darauf spezialisiert haben, Gutscheine von Anbietern und Gutscheincodes zu verbreiten. Seien es Gutscheine oder Rabatte von den Versandhändlern Amazon oder Otto, von Lebensmittelketten wie Lidl oder Plus, Bekleidungshändler wie s.Oliver oder Zalando und viele mehr. Teilweise werden dabei beispielsweise 70 Prozent Rabatt auf ein bestimmtes Sortiment gewährt, wie Schuhe oder Bademode, oder auch allgemein auf Saisonware. Auch 10 Prozent Rabatt sind weit verbreitet, wenn man im Gegenzug einwilligt, regelmäßig einen Newsletter von dem Händler zu beziehen.
Anstieg des Onlineshoppens über alle Altersklassen hinweg
Zwar shoppen jüngere Internetnutzer mehr im Internet als ältere Altersklassen und Frauen mehr als Männer, dennoch verzeichnet der BVDW eine Steigerung der Umsätze in allen demografischen Zielgruppen: Frauen erledigen durchschnittlich 27 Prozent aller Einkäufe im Internet, bei Männern beträgt der Anteil 23 Prozent. Die Altersklasse der 16- bis 34-Jährigen tätigt im Schnitt 32 Prozent der Einkäufe online, während es bei den über 55-Jährigen durchschnittlich 19 Prozent der Einkäufe sind. Das besonders dieser Anteil in den nächsten Jahren stark ansteigen wird erklärt sich aus zwei Tatsachen: Je immobiler man mit dem Alter wird, desto höher ist der Nutzen von ortsunabhängigen Einkäufen im Internet. Zudem hat diese Altersklasse noch Nachholpotenzial was die Nutzung des Internets angeht, holt aber insgesamt schnell auf. Das belegt auch die Studie „Einkaufen 4.0 – Der Einfluss von E-Commerce auf Lebensqualität und Einkaufsverhalten“ des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Post DHL. Das Kernergebnis der Studie: E-Commerce ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und immer mehr Menschen jeden Alters nutzen diese bequeme Alternative zum stressigen Einkaufsparcours zu Fuß. Sowie: E-Commerce steigert die persönliche Lebensqualität, macht Spaß und das Leben einfacher.
(mb)
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