Serverfarm von Microsoft wollte durch Stromverschwendung Geld sparen

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Wie die Recherchen der New York Times ergaben, verbrauchen Rechenzentren und große Serverfarmen weltweit 30.000 Megawatt an Strom (30 GW). Dabei werden lediglich 6-12 Prozent des Stromverbrauchs für den Betrieb der Rechner benötigt. Der Rest wird für die Aufrechterhaltung des Stand-by-Modus sowie für die permanente Bereitstellung maximaler Leistung verbraucht, auch wenn die tatsächliche Nachfrage deutlich geringer ist. Außerdem belasten viele Zentren die Umwelt durch den Einsatz von Dieselgeneratoren, die mögliche Stromausfälle und Netzschwankungen auffangen sollen und würden dadurch vielfach auch die Bestimmungen zur Luftreinhaltung verletzen.

Im Sinne ökologischer Energiegewinnung siedelte Microsoft ein riesiges Rechenzentrum in Quincy im US-Staat Washington an, wo am Columbia River in unmittelbarer Nähe zur Farm Strom aus Wasserkraft erzeugt wird, den industrielle Kunden zu sehr günstigen Konditionen nutzen können. Wie die New York Times nun berichtete, habe Microsoft den Strombedarf der Serverfarm in Quincy höher als benötigt eingeschätzt, womit dem Konzern eine Vertragsstrafe in Höhe von 210.000 US-Dollar drohte. Infolgedessen drohte Microsoft damit, den ungenutzten Strom über so genannte Lastbänke bis zum Ende des Jahres zu verschwenden. Mithilfe derartiger Take-or-Pay-Verträgen wollen Versorger die Abnahmemengen der Kunden besser vorhersehen können, um die Netze dementsprechend zu optimieren. Einer Microsoft-Sprecherin zufolge sei diese Ankündigung gegenüber dem Stromversorger jedoch ein schnell beigelegtes Vorkommnis gewesen.

Microsoft ging jedoch auch großzügig mit Dieselgeneratoren um und verbrauchte 2010 3615 Betriebsstunden – im Vergleich zu 65 Stunden Verbrauch eines benachbarten Yahoo-Rechenzentrums. Demgegenüber verleast Microsoft jedoch eine millionenteure Wasseraufbereitungsanlage für symbolische zehn Dollar jährlich an die Stadt Quincy und nutzt zur Kühlung aufbereitetes Abwasser aus der Lebensmittelfabrik der Stadt.

Aus wirtschaftlicher Sicht bieten die Serverfarmen der ländlichen Umgebung ein stark gesteigertes Grundsteueraufkommen in den letzten Jahren.
 

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