Sichere Währung in Krisenzeiten?

Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die mit der Pleite der US-Bank Lehman Brothers im Jahr 2008 ihren Aufgang nahm, hat die Anleger auch in der Bundesrepublik nachhaltig verunsichert. Zwar ist Deutschland aufgrund verschiedener politischer Sofortmaßnahmen sowie wegen der exportorientierten Wirtschaft bisher relativ glimpflich durch die Krise gekommen. Die Euro-Krise, die mit Beinahe-Staatspleiten von Griechenland, Irland, Portugal und Spanien einherging, hat das Vertrauen in die Währung aber auch hierzulande erschüttert – viele fürchten um die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Zukunft.

Zinsen auf Rekordtief

Zudem werden deutsche Sparer durch die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) benachteiligt. Die Zinsen für Guthaben sind auf dem Rekordtief von 0,15 Prozent angelangt. Das soll dazu dienen, die Volkswirtschaften in den Krisenstaaten wieder anzukurbeln, wirkt sich aber negativ auf diejenigen aus, die Geld auf dem Konto haben. Aufgrund der Null-Zins-Politik der EZB verringern sich Vermögen stetig, da mit konservativen Anlagen nicht einmal mehr ein Inflationsausgleich erzielt werden kann.

Schweizer Franken – sichere Währung?

Anleger zerbrechen sich daher den Kopf darüber, wie sie ihr Geld gewinnbringend anlegen können, und schauen dabei auch über den Euro-Raum hinaus. Die meisten sind auf der Suche nach einer Währung, die auch in Krisenzeiten als sicher gilt (mehr Infos zum Devisenhandel gibt es hier). An erster Stelle beim Anlegervertrauen steht der Schweizer Franken. Die Währung des Alpenlandes gibt es bereits seit über 160 Jahren. Sie hat zwei Weltkriege und zahlreiche Wirtschaftskrisen überstanden. Dies ist sicher auch der speziellen Politik geschuldet: Traditionell begreift sich die Schweiz als neutrales Land, sie ist internationaler Finanz- und Bankenstandort. Schweizer Franken gelten daher auch als Fluchtwährung. Da die Schweiz kein EU-Mitglied ist, besteht auch nicht die Gefahr, dass sie in einen eventuellen Abwärtstrend des Euro oder in Rettungsmaßnahmen für EU-Krisenstaaten involviert wird.

Risiko Devisengeschäft

Weitere vier Währungen gelten ebenfalls als sicher, keine hat jedoch eine so herausragende Stellung wie der Schweizer Franken. Ebenfalls als sichere Währung gelten neben dem Euro, US-Dollar, Yen und das britische Pfund. Allerdings beurteilen manche Finanzexperten das Pfund und Yen als nicht stark genug und auch die US-Wirtschaft krankt. Ähnlich wie beim Euro ist deshalb das Vertrauen in die amerikanische Währung zuletzt stark gesunken.

Devisengeschäfte können, ähnlich wie Aktien, sehr gewinnbringend sein. Vor allem in Zeiten extrem niedriger Zinsen, wie wir sie heute erleben, sind sie noch eine Option, Geld zu vermehren. Allerdings sollte man sich vorher gut informieren und beraten lassen – denn wie bei allen Finanzprodukten gilt auch bei Anlagen in Fremdwährungen: Wo man viel gewinnen kann, ist auch das Verlustrisiko hoch.

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