Im Jahr 2014 könnten die Zell- und Modulhersteller ihre Überkapazitäten beseitigt haben und neue Produktionslinien kaufen.
Das war der Hoffnungsschimmer, der in Leipzig auf dem Workshop "Photovoltaik trifft Maschinenbau" gehandelt wurde.
100 Experten kamen in den vergangenen zwei Tagen in Leipzig zusammen, um Wege aus der Krise zu finden, in der sich inzwischen nicht nur die deutschen Modulhersteller, sondern auch die Maschinenbauer befinden. Die Tagung wurde von dem Verein Solarinput, einem Kompetenznetzwerk der Solarbranche in Thüringen, und vom Verband der Produktionsmittelhersteller (VDMA) Photovoltaik-Produktionsmittel Ost organisiert.
Auf den ersten Blick sind die Aussichten für die Maschinenbauer zur Zeit duster. Das zeigen die Zahlen von Peter Fath, CTO von Centrotherm und Vorsitzender des VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Letztes Jahr wurden deutlich mehr Kapazitäten aufgebaut als benötigt. Der Markt wurde mehr oder weniger verdoppelt“, sagt Fath. Er schätzt die weltweit installiert Modul-Produktionskapazität auf über 60 Gigawatt. Dem steht ein Markt von rund 30 Gigawatt Photovoltaikproduktion gegenüber. Nicht zuletzt deshalb sind zurzeit die Module so billig. Einige Hersteller verkaufen dabei unter Herstellungskosten. Selbst wer eine gute Kostenstruktur hat, könne wohl nicht unter 50 Eurocent pro Watt produzieren.
Auf den zweiten Blick sind die Aussichten laut Fath jedoch deutlich besser. Rund 20 Prozent der Maschinen in den Produktionslinien sei veraltet und würde über kurz oder lang ausgemustert. „Ziehen wir 20 Gigawatt ab, sieht es nicht mehr ganz so duster aus“, sagt er. Asiatische Produzenten brauchten außerdem nur 50 bis 60 Prozent Auslastung, bevor sie wieder investieren können. Berücksichtige man das auch, könne es schon 2014 wieder losgehen. Bis dahin durchzuhalten sei möglich. Allerdings ist es dazu nötig, die Kosten entsprechend zu senken. „Die Kunden werden 2014 sehr anspruchsvoll sein“, sagt Fath.
Die Herausforderung für den deutschen Maschinenbau ist, den Weltmarktanteil im Bereich Photovoltaik von 41 Prozent in 2011 zu halten. Davon hängen nicht zuletzt die rund 12.000 Arbeitsplätze ab, die der VDMA für Deutschland zählt. Die Exportquote beträgt dabei 89 Prozent.
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Quelle: photovoltaik.eu | Michael Fuhs 2012