Solliance und FZ Jülich: Grenzüberschreitende Partnerschaft in der Dünnschicht-Photovoltaik

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Forschungszentrum Jülich und Solliance forschen mit vereinten Kräften an Solarzellen

Das Forschungszentrum Jülich ist neuer Partner von Solliance, wie Vertreter beider Institutionen bekanntgegeben haben. Jülicher Wissenschaftler werden damit künftig eng mit Partnern aus dem Hightech-Dreieck Eindhoven-Leuven-Aachen im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik zusammenarbeiten. Solliance ist ein grenzüberschreitender Verbund, zu dem die renommierten Forschungsinstitutionen ECN, imec, Holst Centre, TNO sowie die TU Eindhoven gehören.

Solliance und FZ Jülich: Grenzüberschreitende Partnerschaft in der Dünnschicht-Photovoltaik
Dünnschichtsolarmodul: Eine kostengünstige und flexibel einsetzbare Alternative zu traditionellen Solarzellen aus kristallinem Silizium. Quelle: Forschungszentrum Jülich

Der Markt für Photovoltaik ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Die Nennleistung der weltweit installierten Anlagen erhöhte sich zwischen 2010 und 2011 von rund 40 auf 67 Gigawatt Peak (GWp) und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich noch weiter steigen. Mit einem geschätzten Potenzial von 12 bis 15 TWp könnte die Photovoltaik zum Ende des 21. Jahrhunderts theoretisch rund die Hälfte des weltweiten Strombedarfs abdecken. Die Dünnschicht-Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für flexible, zuverlässige und kostengünstige Solarzellen. Sie eignen sich für unterschiedliche Anwendungen, da sie sich direkt auf Fensterscheiben, Mauerwerk oder beispielsweise Kleidung anbringen lassen. Im Jahr 2011 kamen Dünnschicht-Solarzellen bereits auf einen Marktanteil von rund 10 Prozent, 2020 werden es voraussichtlich bis zu 30 Prozent sein.

Im Fokus von Solliance stehen Dünnschicht-Silizium-Solarzellen (Si), alternative Materialien für Solarzellen aus Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGS) sowie die organische Photovoltaik (OPV). Die beteiligten Unternehmen am Standort Eindhoven arbeiten im Rahmen der Initiative gemeinsam mit imec in Leuven und dem Forschungszentrum Jülich an der Lösung aktueller Fragestellungen. Darüber hinaus zielt die Kooperation mittel- und langfristig auf die Entwicklung neuer Technologien ab, die für verschiedene Zweige der Dünnschicht-Photovoltaik-Industrie von Bedeutung sind.

„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland bietet den Partnern von Solliance gemeinsam mit den angeschlossenen Industrieunternehmen die Möglichkeit, ihre Stärken in der Forschung und Entwicklung von Dünnschicht-Solarzellen auch im Blick auf die weltweiten Entwicklungen zu vereinen und mit unserer Industrie zu kooperieren“, betont Prof. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich.

„Mit Jülich als neuem Partner erweitern sich die Forschungsaktivitäten von Solliance über die gesamte Bandbreite der Silizium-Dünnschicht-Photovoltaik, von den materialwissenschaftlichen Grundlagen bis hin zu modernsten industriellen Fertigungsverfahren“, hebt Hein Willems, Direktor des Forschungsverbunds Solliance, hervor.

Solliance und FZ Jülich: Grenzüberschreitende Partnerschaft in der Dünnschicht-Photovoltaik
Vertragsunterzeichnung mit Dr. Hein Willems (vorne rechts), Direktor des Forschungsverbunds Solliance, und Prof. Harald Bolt (vorne links), Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich, in Gegenwart von (im Hintergrund v. l. n. r.): ir. Paul (P.A.O.G.) Korting, CEO ECN (“Energiezentrum Niederlande”); Dhr. H.P.N. Henk Scheepers, member of the steering board on behalf of Province North Brabant, NL; Dr. ir. Egbert-Jan Sol, Director of Innovation High-Tech Systems and Materials, TNO, NL; Prof. Dr. Jef Poortmans, Program Director PV, imec, Leuven, Belgien; Prof. Dr. Ir. Hans van Duijn, Rector Magnificus TU Eindhoven, NL; ir. Jaap (J.H.M.) Lombaers, CEO Holst, Eindhoven, NL.
Quelle: Forschungszentrum Jülich

Die Forschungsarbeiten innerhalb Solliance umfassen Prüf-, Charakterisierungs- und Monitoringmethoden, Laserprozesse zur Strukturierung und monolithischen Serienverschaltung der Module, Lichtmanagement durch mechanische Texturierung der Zelloberfläche, die Entwicklung transparenter leitfähiger Schichten, die Entwicklung neuer Hardware im Bereich der organischen Photovoltaik und Abscheidungs- sowie Beschichtungsverfahren zum Aufbringen der extrem dünnen Schichten.

Das Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung ist eines der weltweit größten und wissenschaftlich wie technologisch führenden Institute auf dem Gebiet der Silizium-Dünnschicht-Photovoltaik. Der Forschungsbereich Photovoltaik (IEK-5) entwickelt, ausgehend von grundlegenden Arbeiten in der Materialforschung und zum Lichteinfang, neue Konzepte, die zunächst in Laborgröße realisiert und anschließend bis hin zu industrierelevanten Dimensionen und Herstellungsverfahren weiterentwickelt werden.

Solliance zielt darauf ab, die führende Rolle des Dreiecks Eindhoven-Leuven-Aachen (ELAT Region) bei der Weiterentwicklung von Dünnschicht-Solarzellen durch die Verzahnung der Aktivitäten weiter zu stärken. Die Initiative soll insbesondere dazu beitragen, die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur, die Abstimmung von Forschungsprogrammen sowie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Solar-Wirtschaft zu vertiefen. Finanziell wird Solliance unter anderem von der niederländischen Provinz Noord-Brabant unterstützt.

Weitere Informationen:

Solliance

Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung – Photovoltaik (IEK-5)

Quelle: FZ Jülich

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