VW verliert die Geduld mit Suzuki – Partnerschaft auf dem Prüfstand

Vor eineinhalb Jahren sind der Wolfsburger Autobauer VW und die japanische Autoschmiede Suzuki eine strategische Partnerschaft eingegangen. VW hatte sich mit 20% an den Japanern beteiligt, diese im Gegenzug mit 2,5% an VW. Allerdings habe es Einvernehmen darüber gegeben, dass beide Autobauer unabhängige und gleichwertige Partner bleiben. Das Management des familiengeführten Suzuki-Konzerns um den Firmenpatriarch Osamu Suzuki (81) äußerrte jedoch vor rund zehn Tagen die Befürchtung, VW strebe eine zu große Einflussnahme auf Suzuki an und drohte daraufhin mit einem Ende der Partnerschaft. Der für VW zuständige Manager Yasuhito Harayama: „Wir denken, dass wir wieder auf Null zurückgehen müssen, auch, was die Beteiligungsverhältnisse angeht.“ Der viertgrößte japanische Autobauer habe nicht wie versprochen von den VW-Zukunftstechnologien etwa für Hybridmodelle profitieren können, gleichzeitig benötigen gemeinsame Projekte wie für den indischen Markt eine längere Vorlaufzeit als zunächst geplant.

Nun scheint VW allmählich die Geduld mit Suzuki zu verlieren und will die Partnerschaft auf den Prüfstand stellen. Auch VW urteilt, die Kooperation entwickle sich zu langsam und werde nicht genug umgesetzt. Weiter heißt es: „Volkswagen ist nach dem Bilanzstichtag in eine Bewertung der Partnerschaft eingetreten, die noch nicht abgeschlossen ist.“

Suzuki ist aufgrund seiner verhältnismäßig geringen Größe auf einen starken Partner angewiesen. Allerdings ist die Suzuki-Technologie für Kleinstwagen besonders in Schwellenländern stark gefragt. In dem noch kleinen aber boomenden indischen Markt kontrollieren die Japaner mit der Marke Maruti die Hälfte des Personenwagenmarkts.

Zwischen den beiden Konzernen hätten laut VW die Synergieeffekte beim Einkauf relativ leicht genutzt werden können, weitaus schwieriger ist vor dem Hintergrund der kulturellen Unterschiede und der geographischen Distanz die Zusammenarbeit bei FuE (Forschung und Entwicklung).
 

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