Yahoo-Mitgründer Jerry Yang verlässt das angeschlagene Unternehmen

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Der Internetpionier und Mitbegründer von Yahoo, Jerry Yang, verlässt das angeschlagene Unternehmen. Er hat alle Ämter mit sofortiger Wirkung niedergelegt und zieht sich auch aus dem Führungsgremium zurück. Nach bekanntwerden seines Rückzugs kletterte die Aktie nachbörslich um 4,6%.

Yahoo war in den 1990ern eines der wichtigsten Internetunternehmen in den Bereichen Maildienste, Suchfunktionen und Internetnachrichten, hat aber in den letzten Jahren deutlich gegenüber der Konkurrenz verloren. Der Umsatz ging im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 24% auf 1,22 Milliarden Dollar zurück, der Gewinn sank um 26% auf 293,3 Millionen Dollar. Größtes Problem von Yahoo ist, die hohe Zahl an Usern von bis zu 700 Millionen nicht entsprechend monetarisieren zu können. Parallel zu dem notwendigen Konzernumbau gab es in den letzten Monaten wiederholt Verkaufsgerüchte: Im Vordergrund stehen dabei die Angebote von Microsoft, dem Konkurrenten Google und ein Konsortium um den chinesischen E-Commerce-Riesen „Alibaba“.

Microsoft hatte bereits 2008 47 Milliarden Dollar für Yahoo geboten. Weil Yahoo-Mitgründer Jerry Yang das Angebot allerdings als zu niedrig abgelehnt hatte, wurde er im Anschluss von den aufgebrachten Aktionären von dem Chefposten gedrängt. 2011 hat Microsoft das Angebot erneuert, Yahoo war zu diesem Zeitpunkt dem Börsenwert nach jedoch nur noch 20 Milliarden Dollar wert. Google will Microsoft allerdings um jeden Preis aus seinem unmittelbaren Geschäftsfeld heraushalten und kooperiert insofern mit einem Bieterkonsortium aus zwei Private-Equity-Unternehmen, dem Google Medienberichten zufolge Geld aus seiner Kriegskasse zur Verfügung stellen will. Ernstzunehmender Bieter ist auch der chinesische Internethändler Alibaba. Der chinesische eCommerce-Riese würde dabei doppelt profitieren: Yahoo hält Alibaba-Anteile im Wert von 13 Milliarden Dollar (40%) – das sind rund zwei Drittel des Yahoo-Wertes. Alibaba könnte also gleichzeitig seine eigenen Anteile mit der Yahoo-Übernahme zurückkaufen. Am Höhepunkt der Dotcom-Blase war die Yahoo-Aktie 125 Dollar wert, derzeit rangiert sie bei unter 20 Dollar.
 

 

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