Augsburger Unternehmergespräche: Was macht ein Unternehmen zur Marke? Bezahlbare Wege für Mittelständler

Manche Unternehmer sagen auch „Marke, so was brauchen wir nicht“. Woher kommt diese Einstellung?

In meiner täglichen Praxis begegnen mir zwei Hauptgründe:

Zum einen fehlt es am Verständnis, wie wertvoll der Blickwinkel ist, sein Unternehmen als Marke zu verstehen. Denn wenn ich nicht weiß, was für ein eklatanter Nutzen darin steckt, dann vermisse ich auch nichts.

Zum zweiten fällt mir die Fabel vom Fuchs und den zu hoch hängenden Weintrauben ein. Der Fuchs biegt sich die Welt zurecht und deklariert die Trauben einfach als zu sauer. Wer also sagt „Marke brauchen wir nicht“, sieht vielleicht durchaus den Nutzen, glaubt aber, dass es zu teuer wäre, eine Markenkommunikation aufzusetzen. Das Gegenteil ist der Fall: Sein Unternehmen als Marke zu verstehen, spart Geld und setzt Kräfte auf den unterschiedlichsten Ebenen frei.

Erläutern Sie das bitte näher, warum es doch Sinn macht, sich mit seiner Marke aktiv auseinander zu setzen?

Dazu wiederhole ich den letzten Satz: Sein Unternehmen als Marke zu verstehen, spart Geld und setzt Kräfte auf den unterschiedlichsten Ebenen frei. Wer seinen Markenkern wirklich kennt, hat einen klaren und kommunizierbaren Leuchtturm sowohl für die Strategie als auch für das Tagesgeschäft. Alle Arbeitsergebnisse lassen sich in Bezug auf den Markenkern klar beurteilen. Das „must-have“ lässt sich ganz klar vom „nice-to-have“ unterscheiden. Das spart eine Menge Geld. Ich denke, dass jede Agentur und jeder Kunde die endlosen Diskussionen auf Nebenschauplätzen kennt. Mit dem Markenkern gehört das der Vergangenheit an.

Neuerdings rückt neben der Kommunikation Richtung Kunden immer stärker die Kommunikation Richtung jetzige und künftige Mitarbeiter ins Blickfeld. Employer-Branding ist hier das Stichwort. Mit der Erarbeitung des Markenkerns ist auch in Richtung Mitarbeiterführung eine eminent wichtige Basis erarbeitet.

Sie sprechen im Rahmen der 1. AGITANO Unternehmergespräche über „Was macht ein Unternehmen zur Marke?“. Was können die Teilnehmer von Ihrem Vortrag erwarten?

Winfried W. Skarke / Profilbüro
Winfried W. Skarke / Profilbüro

Ich werde in leicht verständlichen Bildern und Beispielen über dieses Thema sprechen.

Ich werde von der Praxis sprechen. Sie erinnern sich an meine Selbstbeschreibung zu Beginn? Mich bewegen die beiden Fragen „Funktioniert’s?“ und „Funktioniert’s wirklich?“. Bei mir wird erst dann etwas zum Erklärungsmodell, wenn es sich in der Praxis bewährt hat.

Und wenn ich zuvor mehrfach das mangelnde Verständnis für das Thema Marke angesprochen habe, so werden auch die Grundlagen – soweit wie nötig und gewünscht – eine Rolle spielen.

Können Sie unseren Lesern und den Interessierten zum Abschluss einen Tipp geben, wie man sich diesem Thema am besten nähert oder wie man am besten startet?

Lassen Sie sich auf keinen Fall von irgendjemandem einreden, wie Sie sein sollen (weil die Zielgruppe das angeblich so will oder die klare Abgrenzung vom Wettbewerb das notwendig macht oder der Berater das Spezialisten-Know-how hat). Sie selbst wissen am besten wie Sie sind. Mangels Ausbildung und Handwerk in Sachen Kommunikation können Sie es meist nur nicht selbst in knapper und verständlicher Form ausdrücken. Zudem sieht man in eigener Sache den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Finden Sie jemanden, der das ausdrückt, wie Ihr Unternehmen wirklich ist. Finden Sie jemanden, der Sie auf diesem Weg mitnimmt, so dass Sie zum guten Schluss auch mit Hirn, Herz und Bauch verstehen, was dann als Arbeitsergebnis dasteht.

Akzeptieren Sie niemals einen Kaffeesatzleser, der aus irgendetwas herausliest, wie Sie sind. Akzeptieren Sie niemals Worthülsen wie z.B.: kreativ, innovativ, partnerschaftlich – so sind nämlich alle!!!

Sie sind erst an einem guten Startpunkt, wenn in einfachen, klaren, ausdrucksstarken Worten dasteht, wie Ihr Unternehmen wirklich ist. Das ist je nach Arbeitsmodell ein unterschiedlich großes oder kleines Stück Arbeit. Und … es lohnt sich. Es lohnt sich wirklich.

Herr Skarke, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).

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1. AGITANO Unternehmergespräche Augsburg: „Erfolg durch Marke – Konkrete (und bezahlbare) Wege für Mittelständler“.

Ort:
Profilbüro GmbH
Auf dem Kreuz 11 – 13
86152 Augsburg, Bayern

Zeit:
19. März 2013, 17:30 bis 21:30 Uhr

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Agenda der 1. AGITANO Unternehmergespräche

17:30 Eintreffen und Networking

18:00 Begrüßung und Einstimmung
=>
Oliver Foitzik, Herausgeber AGITANO

18:05 Begrüßung durch den Gastgeber
=> Winfried W. Skarke, Geschäftsführer Profilbüro GmbH

18:10 Was macht ein Unternehmen zur Marke?
Einblicke in die Markenkernarbeit und Markenbildung
für mittelständische Unternehmen
=> Winfried W. Skarke, Geschäftsführer Profilbüro GmbH

18:40 Praxisbeispiel für erfolgreiche Marken(kern)arbeit
Einblicke in die praktische Markenbildung und deren Umsetzung
=> Hans-Werner Ernst, Inhaber, Ernst RaumQualität 
=>
Heidrun Mayer, 1. Vorsitzende, Papilio e.V.

19:10 Storytelling in PR und Marketing – Von der Kunst gute Geschichten zu erzählen
Einblicke in die Markenkommunikation im Mittelstand
=> Gisela Blaas, Inhaberin, COM.SENSE Unternehmergesellschaft für Kommunikationsberatung

19:40 Marke ist nicht gleich Marke! Markenbildung im Mittelstand.
Podiumsdiskussion mit den Referenten und den Gästen
=> Moderator: Oliver Foitzik, Herausgeber AGITANO

20:10 Zusammenfassung

20:15 Networking und Imbiss

21:30 Ende der Veranstaltung

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