Griechenland macht Jagd auf Steuersünder – allein 30 Mrd. Euro in 2011

Als letzten Strohhalm zur Vermeidung einer Umschuldung besinnt sich Griechenland auf ein wirkungsvolles Mittel: Der griechische „Volkssport“ Steuerhinterziehung soll nicht mehr salonfähig bleiben. Über 70 Prozent der griechischen Freiberufler, darunter viele Ärzte, Anwälte oder Buchhalter, zahlen keine Steuer, weil sie angeblich weniger als den Grundfreibetrag von 12.000 Euro im Jahr verdienen (in Deutschland liegt er bei lediglich 8.004 Euro). Allein im laufenden Jahr werden die 11,3 Millionen Griechen (davon 1,1 Millionen Angestellte des Staates), die zusammen auf einem Schuldenberg von rund 340 Milliarden Euro sitzen, allein im laufenden Jahr 2011 ungefähr 30 Milliarden Euro an Steuern nicht bezahlen. Die britische „Guardian“ geht davon aus, dass 20 Prozent der Griechen unterhalb der Armutsgrenze leben und weitere 20 Prozent mehr als 100.000 Euro jährlich verdienen – aber 90 Prozent der Griechen erklären dem Finanzamt, dass sie jährlich weniger als 30.000 Euro verdienen. Und kommen damit durch! Premierminister Papandreou: „Niemand glaubt, dass nur 15.000 Griechen mehr als 100.000 Euro im Jahr verdienen.“ Man müsse sich allein nur die Villen und Jachten ansehen, um daran zu zweifeln. Mit einem ehrgeizigen Drei-Jahres-Plan soll die Steuerhinterziehung nun bis 2015 bekämpft werden. Dies umfasst härtere Strafen für Steuerflüchtlinge und korrupte Staatsdiener, 150.000 außerplanmäßige Steuerkontrollen bis 2015 und auch die Geheimdienste sollen im Kampf gegen die Steuerhinterziehung zum Einsatz kommen. Wenn alle Steuern bezahlt werden, wäre der griechischen Haushalt mit einem Schlag im Plus. Wie überall sind es jedoch die sogenannten „Leistungsträger“, die ihre Pflichten gerade eben nicht leisten und die den Löwenanteil der rechtmäßig dem Staat zur Aufrechterhaltung der von jedem Individuum täglich benötigten und in Anspruch genommenen Gesellschaft zustehenden Gelder unrechtmäßig für sich behalten. Soziale Verantwortung gleich Fehlanzeige. Bislang schröpfte die Regierung vor allem die kleinen Leute.
 

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