Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP Berlin) – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit – hat ihr umfangreiche Dossier über die aktuelle Finanz- und Schuldenkrise seit 2007 laufend aktualisiert. Neben differenzierten SWP-Publikationen werden Weblinks zu relevanten Institutionen und offiziellen Dokumenten sowie ausgewählte Sekundärliteratur angeboten. Aus der Einleitung des SWP-Dossiers:
Was 2007 als isolierte Störung auf dem amerikanischen Markt für minderwertige Hypotheken begann, verwandelte sich rasch in eine globale Finanzkrise, die Vermögen in Billionenhöhe vernichtet hat. Die Schockwellen der Finanzkrise erreichen inzwischen die sogenannte Realwirtschaft: eine weltweite Wirtschaftskrise mit negativen Wachstumsraten zeichnet sich ab; die nationalen Haushalte drohen aus den Fugen zu geraten und die Budgetdefizite haben besorgniserregende Ausmaße angenommen; die Arbeitslosigkeit droht zu explodieren, und insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit in den südeuropäischen Krisenstaaten hat mit einer Quote um 50 Prozent bereits ein wirtschaftlich und politisch nicht mehr zu tragendes Niveau erreicht.
Besonders schwer wurde die Peripherie der Eurozone getroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß und auf Grund sehr verschiedener Ursachen: Irland und Spanien wurden durch das Zerplatzen der aufgeblähten Immobilienblasen betroffen; in Griechenland, Portugal und Spanien waren es die sinkende Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die steigende öffentliche Verschuldung; in Zypern und zuletzt in Slowenien sind es die Banken, die neues Kapital benötigen. Diese sehr heterogenen Krisenauslöser haben in der Eurozone insgesamt zu einer Verschuldungskrise enormen Ausmaßes geführt, die inzwischen die EU als Ganzes erschüttert.
Um einen systematischen Überblick über die verschiedenen Aspekte der Wirtschafts- und Schuldenkrise in der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) zu geben, ist das Dossier in drei Kapitel gegliedert. Die SWP-Literatur im Kapitel Die Eurozone befasst sich unter anderem mit Ideen zur Stabilisierung der WWU, Mechanismen zur Krisenprävention sowie mit dem Umgang mit Staatsbankrotten in der Eurozone.
Im Kapitel Neuordnung der internationalen Finanzmärkte geht es um Reformansätze zur stärkeren Kontrolle der globalen Finanzmärkte, z. B. im Rahmen des G20-Prozesses. So werden u.a. die Überlegungen zur Regulierung oder Besteuerung von Finanztransaktionen und die Möglichkeiten der besseren Kontrolle der internationalen Finanzmärkte analysiert. Auch wenn die Eurozone derzeit das Epizentrum der Schuldenkrise ist, sind wegen der Globalisierung die restlichen Weltregionen, aber auch andere Politikfelder und Sektoren der Wirtschaft betroffen. Entsprechende Zusammenhänge beleuchtet das Kapitel Andere Regionen und Politikfelder.
Jedes Kapitel enthält eine Zusammenstellung aktueller SWP-Publikationen. Darüber hinaus sind unter Weiterführendes Material ausgewählte Sekundärliteratur zum Thema sowie Weblinks zu relevanten Institutionen und offiziellen Dokumenten zu finden.