In der mehrteiligen Artikelserie von AGITANO, dem Wirtschaftsforum für den Mittelstand, wird das zukunftsweisende Projekt „AUGSBURG Innovationspark“ vorgestellt. Mit einem Investitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro entsteht hier in den nächsten Jahren in der direkten Nachbarschaft zur Universität Augsburg ein „Sciencepark“, beziehungsweise „Engeneering Campus“.
Als Nukleus fungiert dabei die Ansiedelung von zwei Fraunhofer-Forschungsinstituten und eines des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Zusätzlich entsteht das Technologiezentrum Augsburg, das als Schaltstelle für die Transmission des gewonnen Wissens in die Unternehmen fungiert. Im Verbund mit innovativen Unternehmen in den Bereichen Ressourceneffizienz, Mechatronik und Faservebundwerkstoffen (Carbon) soll sich aus dieser Forschungs- und Entwicklungslandschaft zum einen das „Bayerische Zentrum für Ressourceneffizienz“ entwickeln, sowie aufgrund der engen Verzahnung von Wissenschaft und Forschung mit der industriellen Produktion das „Carbon Valley im Lechtal“.
Der zweite Teil der Artikelserie fokussiert sich auf die Zielsetzung des AUGSBURG Innovationsparks. Hinweis: Begleitet wird die gesamte Artikelserie von zahlreichen Interviews mit beteiligten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
Zielsetzung des AUGSBURG Innovationsparks
In erfolgreichen Volkswirtschaften liegt das Potential der Leistungsfähigkeit unter anderem im Grad ihrer Arbeitsteilung. Ein Vorteil dieser Arbeitsteilung liegt darin, dass spezialisierte Unternehmen sich auf die Neu- und Weiterentwicklung ihrer Produkte und ihrer Dienstleistungen konzentrieren und damit, in der Regel, besser als die Generalisten sein können.
Die Faserverbundwerkstoffe stehen an der Schwelle zur breiten Anwendung in vielen Bereichen der Industrie. In Kürze werden die zukunftsweisenden Faserverbundwerkstoffe nicht nur in der Luft- und Raumfahrt, sondern auch in großem Stil in Fahrzeugen verbaut werden. Davon sind jedoch nicht nur Automobilhersteller, sondern die gesamte Kette der Zulieferer und Dienstleister betroffen. Hunderte von Handwerksbetrieben werden diesen Werkstoff beherrschen müssen und an seiner weiteren Entwicklung teilhaben.
Eine zentrale Herausforderung besteht daher in der Entwicklung von Automationsverfahren bei der Herstellung von Werkstoffen aus Composites-Technologien (künftig industrielle Fertigung statt der derzeitigen Manufaktur) sowie die Verknüpfung von intelligenten Maschinen und Systemanlagen inklusive der dazugehörigen Prozesstechnik.
Im AUGSBURG Innovationspark ergänzen sich in einmaliger Weise die Initiativen zu Leichtbauweisen und die Produktionstechnologie mit dem wissenschaftlichen und industriellen Umfeld zur ganzheitlichen Bearbeitung des Themenfeldes Ressourceneffizienz, vom Rohmaterial, über die Konstruktionswerkstoffe, zu Produktion, Betrieb und Recycling.
Die Wirtschaftsinformatik bildet dabei eine wichtige Schnittstelle, um die Möglichkeiten innovativer Technik mit den unternehmerischen Anforderungen zu einer intelligenten Steuerungslogik zu kombinieren. Das Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement an der Universität Augsburg leistet in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik seinen Beitrag, indem es nachhaltige betriebswirtschaftliche Bewertungskonzepte, optimale Prozesse und IT-basierte Methoden zum Ressourcenmanagement entwickelt.
In Augsburg gibt es nicht nur eine Vielzahl an Forschungseinrichtungen, Hightechfirmen und Unternehmen, die sich mit dem Thema Ressourceneffizienz intensiv auseinandersetzen, sondern auch ein gut funktionierendes Netzwerk in diesem Bereich. Eine räumliche Verortung dieses Netzwerkes war bislang jedoch nicht gegeben. Mit dem Ansiedlungsvorhaben von zwei Forschergruppen der Fraunhofer Gesellschaft und eines Institutes des DLR entstand die Idee, das vorhandene Netzwerk an einem zentralen Ort zu bündeln und auszubauen.
Die Schaffung eines „Scienceparks“ bzw. „Engineering Campus“, heute als „AUGSBURG Innovationspark“ bezeichnet, wurde als Idee geboren und wird nun benachbart zum Gelände der Universität Augsburg auf einem Areal von rund 70 Hektar verwirklicht. Die Keimzelle dieses besonderen Gewerbeparks bilden die beiden neuen Forschungsgruppen der FhG, ein Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und das zukünftige Technologiezentrum Augsburg.
Mit dem AUGSBURG Innovationspark verwirklicht die Stadt Augsburg unter Förderung durch den Freistaat Bayern ein einzigartiges Projekt, das europaweit wegweisend ist. Rund 500 Mio. Euro sollen in den nächsten Jahren investiert werden, um die Zukunftstechnologien Faserverbund sowie Mechatronik & Automation, erweitert auch um Aspekte von IT und Umwelttechnologie, im Wirtschaftsraum Augsburg mit seinen bereits heute exzellenten Forschungs- und Entwicklungsbedingungen weiter zu entwickeln.