Ausgründung und Spin-offs: Handlungsleitfaden zur Vermeidung der häufigsten Fehler:
Unter Carve outs versteht man im Wirtschaftsjargon die Ausgründung von Unternehmensteilen in eigenständige Firmen – entweder weil der betreffende Geschäftszweig verkauft werden soll, weil sich die Unternehmensstrategie soweit verändert hatt, dass der Geschäftsbereich nicht mehr zur Kernkompetenz zählt; oder auch, weil dieser Unternehmensteil eigenständig an die Börse gebracht werden soll. Ein häufig analog gebrauchter Begriff ist auch spinn-off. In jedem Fall gilt es, bei dem komplizierten Vorgang einige wesentliche Dinge zu beachten. Die Unternehmensberater von Roland Berger Strategy Consultants haben hierzu eine kurze Studie verfasst, die die wesentlichen Fallstricke aufzeigt. Aus dem Editorial:
Im Verlauf von Carve-outs sind verschiedene organisatorische, gesellschaftsrechtliche und vertragliche Maßnahmen zu treffen, um die Voraussetzungen für die Selbständigkeit eines Geschäftsbereichs zu schaffen. Nach der Entflechtung kann der neu formierte Geschäftsbereich zunächst als eigenständige Einheit von der Mutter gelöst werden. Im nächsten Schritt wird dann die Form der Verselbstständigung festgelegt – zum Beispiel durch einen Börsengang, einen Spin-off oder einen Verkauf an einen Finanzinvestor oder einen strategischen Käufer.
Ausnahmslos gilt für Carve-out-Programme: Zum einen verursachen sie einmalige sowie wiederkehrende Transaktionskosten. Zum anderen führen sie dazu, dass Teile der Organisation für eine gewisse Zeit mit der Separierung beschäftigt sind. Diese „Nebenbeschäftigungen“ können viele Mitarbeiter von ihren eigentlichen Kernaufgaben abhalten, etwa von der Produkt- oder Marktentwicklung. Es gibt zahlreiche erfolgreiche Beispiele für das Management der Mammutaufgabe von Carve-out-Transaktionen, aber auch immer wieder dieselben, eigentlich vermeidbaren sieben Fehler.
(mb)