Baupreis­index: Wohngebäude im Jahresvergleich um 2,7% teurer

Der Preisindex für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude (Bauleistungen am Bauwerk, einschließlich Umsatzsteuer) in Deutschland stieg im Mai 2012 gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2011 um 2,7 %. Im Februar 2012 hatte der Preisanstieg im Jahresvergleich bei 2,8 % gelegen. Von Februar 2012 auf Mai 2012 erhöhte sich der Preisindex um 0,6 %.

Dabei stiegen laut dem Statistischen Bundesamt sowohl die Preise für Rohbauarbeiten sowie für Ausbauarbeiten von Mai 2011 bis Mai 2012 um jeweils 2,7 %. Die höchsten Preisanstiege unter den Bauarbeiten an Wohngebäuden gab es bei den Dämmarbeiten an technischen Anlagen (+ 4,0 %), bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen, Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (jeweils + 3,7 %). Die niedrigsten Preisanstiege gab es bei Stahlbauarbeiten (+ 0,6 %) und bei Verbauarbeiten (+ 1,4 %). Preisrückgänge wurden unter den Bauarbeiten an Wohngebäuden keine verzeichnet.

Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (Mehrfamiliengebäude ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 3,1 % zu. Bei den Nichtwohngebäuden erhöhten sich die Baupreisindizes gegenüber Mai 2011 für Bürogebäude und für gewerbliche Betriebsgebäude um jeweils 2,5 %. Im Straßenbau stiegen die Preise binnen Jahresfrist um 3,9 %.

Entwicklung des Immobilienmarktes

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat kürzlich den Immobilienmarkt in Deutschland analysiert und die Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte prognostiziert.

– Im Ergebnis spiegeln die heutigen Immobilienpreise bereits die Erwartungen über die künftige Wohnraumnachfrage wider: In Gegenden, wo man damit rechnet, dass die Nachfrage nach Wohnraum jährlich um 1 % steigt, ist der Immobilienpreis schon jetzt um etwa 18 % pro Quadratmeter höher als anderswo.

– Die Wohnflächennachfrage folgt nicht zwangsläufig der Bevölkerungsentwicklung: Auch dort, wo immer weniger Menschen leben, sinke die Nachfrage nach Wohnraum keineswegs entsprechend, weil ältere Menschen länger im eigenen Haushalt leben und Singlehaushalte zunehmend mehr Platz einnehmen werden. Nach Berechnungen des IW Köln fällt die Wohnflächennachfrage daher erst nach 2030 unter den heutigen Wert und geht bis zum Jahr 2060 im Durchschnitt nur um 15 % zurück.

– Die Entwicklung ist allerdings von erheblichen regionalen Unterschieden geprägt: Während die Nachfrage nach Wohnraum beispielsweise in München bis 2025 noch um einen zweistelligen Prozentwert wachsen werde, sinke sie in Frankfurt an der Oder um 20%.

Hilfreich

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat einen bundesweiten Onlinerechner für Miet- und Wohnungspreise entwickelt, der lokale Übertreibungen und Spekulationen anzeigt.

Laut der Beratungsgesellschaft pwc ist aus der Sicht von Immobilien-Anlegern derzeit die türkische Metropole Istanbul das rentabelste Pflaster für Liegenschaften in Europa. München rangiert auf Platz zwei, vor Warschau (3), Berlin (4), Stockholm (5), Paris (6), Hamburg (7), Zürich (8), Moskau (9) und London (10).

(mb)

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