Berlin mit +1,8% am stärksten gewachsen, gefolgt von Baden-Württemberg und Niedersachsen

Im ersten Halbjahr 2012 lag Berlin mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent an der Spitze der Bundesländer. Die anderen Teile Ostdeutschlands hinken dagegen mit Ausnahme der Großstädte deutlich hinterher.

Die ostdeutschen Bundesländer wuchsen laut dem "Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" im ersten Halbjahr 2012 um knapp +0,5%. Die westlichen Bundesländer erzielten hingegen ein Wachstum von durchschnittlich +1,2% – wobei Baden-Württemberg und Niedersachsen mit jeweils 1,6% Platz 2 und 3 hinter Berlin belegen (siehe Tabelle im Anhang). Das Wohlstandsgefälle von West nach Ost wird damit weiterhin eher steiler anstatt flacher. Wenn Berlin herausgerechnet wird, erreicht Ostdeutschland nur zwei Drittel des Westniveaus. Durch eine Korrektur in der Statistik wurde das gemessene Wohlstandsgefälle auf dem Papier zudem noch um ein Stück nach oben korrigiert.

Die geringe Produktivität sei laut dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft die Achillesferse des Aufbaus Ost, während sich der Arbeitsmarkt – auch wegen des Bevölkerungsrückgangs – zunehmend besser entwickelt, so dass in einigen Branchen sogar Fachkräftemangel drohen könnte, wenn das vorhandene Potenzial nicht besser gehoben wird (Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bessere Chancen für Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund, soziale Schieflage bei der Bildung). Ein weiterer fortgesetzter Trend ist die zunehmende Verstädterung und die Konzentration der Bevölkerung und Wirtschaftskraft auf die Großstädte, in denen sich Universitäten, Unternehmen und Kulturangebote ballen. Der ländliche Raum ist der Leidtragende dieser Entwicklung.

Aufholjagd Ost

Das "Dynamikranking" der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, das die Verbesserungen der Wirtschaftskraft zwischen 2008 und 2011 erfasst, hatte kürzlich hingegen eine spürbare Aufholjagd der östlichen Bundesländer bestätigt. Die ersten fünf Plätze gingen komplett an ostdeutsche Bundesländer: Brandenburg siegte dabei vor Sachsen, Berlin, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern – Baden-Württemberg kam hingegen nur auf den letzten Platz.

(mb)

 

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