Bonität – was ist das eigentlich?

Die Bonität kommt immer dann ins Spiel, wenn ein Kredit beantragt, ein neuer Handyvertrag abgeschlossen, zu einem anderen Stromversorger gewechselt oder Ware in einem Onlinehandel auf Ratenzahlung gekauft wird. Wir erklären nachfolgend, was der Begriff Bonität genau bedeutet.

Das sagt die Bonität aus

Der Begriff Bonität bezeichnet grundsätzlich die Kreditwürdigkeit oder die Zahlungsfähigkeit eines Kunden. Vor Aufnahme einer Geschäftsbeziehung, bei der ein Unternehmen oder eine Bank in Vorleistung geht, wird geprüft, ob der Kunde kreditwürdig ist. In diese Prüfung der Bonität fließen viele verschiedene Kriterien ein, anhand deren es möglich ist, die Chance auf Rückzahlung einzuschätzen. Der Bonitätsindex gibt daher Auskunft darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Schulden fristgerecht beglichen werden.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Kriterien, die bei der Beurteilung der Bonität hinzugezogen werden:

  1. persönliche Kreditwürdigkeit
  2. wirtschaftliche Kreditwürdigkeit

Bewertet werden dabei die aktuellen finanziellen Verhältnisse sowie das Zahlungsverhalten in der Vergangenheit. In diesen Punkten gehen die Kreditinstitute und Unternehmen individuell vor und haben andere Voraussetzungen bei der Einstufung der Bonität. Online-Versandhäusern ist vor allem die Zahlungsmoral sehr wichtig. Das aktuelle Einkommen oder weitere Zahlungsverpflichtungen werden nicht abgefragt. Diese letzten Kriterien sind aber zum Beispiel bei einer Kreditvergabe durch eine Bank sehr wichtige Punkte.

Selbstauskunft: Angaben über Einkommen und Ausgaben

Die sogenannte Selbstauskunft wird von Kreditinstituten bei einem Kreditantrag verlangt. Hier werden die wichtigsten Eckdaten abgefragt, die ein potenzieller Kreditgeber für die Zusage benötigt. Neben den persönlichen Lebensverhältnissen zum Beispiel ist das auch das vorhandene Vermögen. Wichtige Angaben sind beispielsweise der Familienstand, die Anzahl der Kinder im Haushalt, alle Einkünfte und Ausgaben. Abhängig von der Bank unterscheiden sich die zu leistenden Angaben, manche Kreditinstitute möchten bis ins kleinste Detail die Kosten des Lebens aufgelistet haben, während anderen hier eine pauschale Angabe reicht.

Diese Selbstauskunft entscheidet darüber, ob die Finanzierung klappt oder abgewiesen wird. Um hier böse Überraschungen zu vermeiden, ist es unerlässlich, die persönlichen Verhältnisse bis ins kleinste Detail zu kennen. Daher steht vor dem Kreditgespräch auch eine umfangreiche Recherche an. Denn es kann sein, wenn nicht genügend Rücklagen vorhanden sind und die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben zu gering, dass der Kredit abgelehnt wird. Es muss ein genügend großer Betrag übrig bleiben, der dazu ausreicht, um die monatliche Kreditrate stemmen zu können.

Ermittlung des Zahlungsverhalten in der Vergangenheit

Um das Zahlungsverhalten des potenziellen Kreditnehmers in der Vergangenheit besser einschätzen zu können, holt die Bank auch immer Informationen bei einer Auskunftei ein. Hier sind neben Negativkriterien, wie zum Beispiel eidesstattliche Versicherungen oder Insolvenzen, auch die Bankverbindungen, Kreditkarten und offenen Raten-Verträge mit Versandhäusern oder Mobilfunkverträge enthalten.

Mithilfe dieser Daten wird eine Bonitätseinstufung vorgenommen anhand eines Bonitätsscores. Dieser erreicht im Optimalfall 100 %. Er ist nicht nur für die Kreditentscheidung wichtig, sondern hat auch Einfluss auf die Höhe des Zinssatzes bei einem bonitätsabhängigen Kredit. Ein schlechter Score führt in der Regel zu einem höheren Zinssatz oder sogar zu einer Ablehnung. Um diese Auskunft bei einer Auskunftei einholen zu können, müssen Verbraucher dem zustimmen. Um hier nicht wegen fehlerhaften Einträgen eine böse Überraschung zu erleben empfehlen Experten auch mindestens einmal im Jahr, den eigenen Bonitätsindex auf Fehler zu überprüfen. Dies macht ein neues Gesetz möglich, welches seit dem 1. April 2010 gültig ist und im Zuge des neuen Bundesdatenschutzgesetzes im § 34 Absatz 8 BDSG beschlossen wurde.

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