Claus-Peter Schaffhauser: DAS erklärt Alles oder Technik kann auch hilfreich sein

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Den bayerischen Ermittlern ist übrigens auch bei der Suche nach den Rechtsterroristen vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ein schwerwiegender Fehler unterlaufen. Im Untersuchungsausschuss des Landtags warf die Zeugin Beate K. am Mittwoch der Polizei vor, ihre Aussage nicht ernst genommen und später im Protokoll relativiert zu haben. Die Polizei kann halt auch nicht jeden Spinner ernst nehmen. „Sich um die einzelne Spur zu kümmern, die Zeit war nicht da.“ Überlastung, wo man nur hinsieht. Vielleicht auch nur intellektuell überfordert?

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Das wissen wir. Das ist aber nicht immer gut. Deswegen gibt es jetzt auch eine Inzestvermeidungs-App, welche verhindern soll, dass der eine oder andere der 370.000 Isländer und Isländerin mit seinem bzw. ihrem Gegenüber nach dem Kaffee in die Kiste springt und eventuell Nachkommen zeugt, die sie besser nicht gezeugt hätten.

Jura-Absolventen mit Prädikatsexamen können sich übrigens ihren Arbeitgeber aussuchen, die anderen gehen auch gerne in die Politik.

Fast die Hälfte der Minister im Kabinett Merkel haben jedenfalls ihre Karriere mit dem Studium der Rechtswissenschaften begonnen, neben Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zum Beispiel auch Außenminister Guido Westerwelle, Finanzminister Wolfgang Schäuble oder Innenminister Hans-Peter Friedrich. Verteidigungsminister Thomas de Maizièrer und seine zwei Staatssekretäre sind auch Juristen. Selbstverständlich zeichnet auch Frau Dr. Beate Merk ein Jurastudium aus.

Ich weiß nun nicht, wie viele Juristen es in Deutschland gibt. Bestimmt mehr als 370.000. Viele davon sitzen im Bundestag und in den diversen Landtagen herum und verrichten ihr Tagwerk, anstatt den überlasteten Gerichten zur Hand zu gehen. Von den 620 Bundestagsabgeordneten hat fast jeder vierte Rechts- oder Staatswissenschaften studiert. Und nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch hohe Richter gestalten mit ihren Urteilen die Republik. Nicht immer zum Vorteil der gerichteten Bürgerinnen und Bürger.

Auch Juristen fühlen sich untereinander und zueinander stark hingezogen. Das mag unter anderem an einer besonderen Denkart liegen, die nichts mit dem wirklichen Leben zu tun hat. Für Juristen gibt es diese Inzestvermeidungs-App übrigens nicht. Und da kommt mein riesiger Verdacht auf, den ich hier aber nicht laut aussprechen will, da ich Herrn Mollath auf seinem Zimmer nicht Gesellschaft leisten will.

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Über den Autor:

Claus-Peter Schaffhauser Claus-Peter Schaffhauserwar in mehreren Unternehmen verschiedener Branchen (Elektronik – Siemens, Informationstechnologie – HP, Befestigungstechnik – HILTI) in unterschiedlichen Führungspositionen tätig (u.a. EDV, Logistik, Vertrieb, Revision). Er berät seit 17 Jahren Kunden verschiedener Branchen in der Optimierung von Logistikprozessen (Lieferantenanbindung, Aufbau- und Ablauforganisation, Reklamationsmanagement) und in der Baustellenlogistik (Optimierung letzte Meile). In seiner Freizeit schreibt er Kolumnen und arbeitet als Künstler.

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