Deutsche Bahn steigert den Gewinn um rund 25% auf 2,3 Mrd. Euro – Kommentar

Die Eisenbahn gilt als umweltfreundliches öffentliches Verkehrsmittel. Milliarden von Steuermitteln wurden von der Gesellschaft in den letzten Dekaden gemeinsam aufgewendet, um die Infrastruktur hochzuziehen, um jeden die erforderliche Mobilität zu ermöglichen. Dessen ungeachtet ist es das größte Ziel der Deutschen Bahn mittlerweile, nicht kostendeckend den Service für die Bürger anzubieten, sondern größtmöglichen Gewinn aus dieser öffentlichen Dienstleistung zu ziehen. So werden die Bürger, die bereits Milliarden in diese Verkehrsform gesteckt haben, jedes Jahr aufs neue mit horrenden Preiserhöhungen deutlich über der Inflationsmarke konfrontiert, damit der Gewinn von einem Rekord zum nächsten steigen kann. Schließlich muss die Braut vor der von schwarz-gelb geforderten Privatisierung „aufpoliert“ werden, denn das Tafelsilber soll ja verramscht werden, auf dass sich ein paar Investoren eine goldene Nase auf Kosten der Allgemeinheit verdienen können (man spricht weniger verblümt auch von „Verschleuderung von Volksvermögen“, so der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), oder auch schlicht von „Plünderung“) . Bei einem Korruptionsvolumen von 250 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Schäden pro Jahr in Deutschland ist dabei von einem Bakschisch an die entsprechenden Planungs- und Beratungsstellen auszugehen, bzw. von der dortigen Hoffnung an der Partizipation an den anfallenden Gewinnen. Aufgrund dieser Vorgaben der Verkehrspolitik konnte die Deutsche Bahn ihren Umsatz 2011 auf einen Rekordwert von 37,9 Milliarden Euro steigern (+10%). Der Gewinn stieg gleichfalls um knapp 25% auf 2,3 Milliarden Euro. Aus Konzernkreisen hieß es jedoch, die Bahn habe ihre eigenen Ziele dabei noch verfehlt – der Güterverkehr habe geschwächelt. 2012 soll der Umsatz dann die 40-Milliarde-Schwelle überschreiten und der Gewinn um ein weiteres Fünftel auf 2,75 Milliarden Euro klettern.

Verfehlte Beispiele von Bahnprivatisierungen

England und Neuseeland gelten als Beispiele, wie die Gesellschaft enorme Verluste einfahren kann, wenn einigen Investoren über Privatisierungen zugriff auf zentrale und essentielle Gemeinschaftsgüter gewährt werden. Die Eisenbahnprivatisierung in Neuseeland beispielsweise musste unter Milliardenverlusten für die öffentliche Hand 2008 rückgängig gemacht werden. (Siehe u.a. den mit dem Zuschauerpreis 2008 ausgezeichneten Dokumentarfilm „Bahn unterm Hammer“, sowie die Homepage des Bündnisses „Bahn für alle“ .)
(mb)

 

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