Die Höhle der Löwen – können Gründer aus der TV-Show etwas lernen?

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die höhle der löwen, screenshot
Die Löwen von links: Judith Williams, Frank Thelen, Lencke Steiner und Jochen Schweizer. (Screenshot von vox.de/die-hoehle-der-loewen)

Die erfolgreiche Gründershow „Die Höhle der Löwen“ geht in die zweite Runde. Diese Woche flimmerte bei VOX die erste Folge der zweiten Staffel über den Bildschirm. Auf der Suche nach Investoren stellen Gründer ihre Produkte und Geschäftsideen der Jury vor – in der Hoffnung, sie zu einem Investment bewegen zu können. Die Jury, das sind Lencke Steiner, Geschäftsführerin des Familienunternehmens W-Pack, der Eventunternehmer Jochen Schweizer, die Tele-Shopping-Größe Judith Williams, der Reiseunternehmer Vural Öger (Ögertours) und der Investor Frank Thelen. Aber können Gründungwillige aus der TV-Show wirklich etwas lernen?

 

Die erste Staffel: Lob und Kritik für „Die Höhle der Löwen“

Die erste Staffel „Die Höhle der Löwen“ war ein Erfolg: Wirtschaft und Gründergeist unterhaltsam aufbereitet, zum Nachmachen und Anfassen. Aber es gab auch Kritik: Deals, die in der Sendung abgeschlossen wurden, platzten im Nachhinein. Das soll in der zweiten Staffel anders werden, verspricht der Sender: Der Unterhaltungsfaktor der Ideen soll weniger im Vordergrund stehen als harte Business Cases. Ideen rund um E-Commerce und elektronischen Handel wollen die Löwen mit ihren Investitionen pushen.

Lehrgang für den Elevator Pitch

„Die Höhle der Löwen“ ist ein Format, das nicht auf Effekte setzt. Jeder, der seine Idee dort vorstellt, macht aber trotzdem eine kleine Show daraus: Mit einem Elevator Pitch und den passenden Requisiten präsentieren sie ihre Geschäftsidee der Jury und dem Fernsehpublik. Das sollte jeder Gründer können: Denn nur wer sein Angebot kurz und bündig, und vor allem: attraktiv präsentieren kann, hat eine Chance auf Erfolg.

So ist mitunter der Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ ein voller Erfolg, auch wenn es mit dem Deal nicht klappt. Wie beispielsweise das Start-up Zuckerzahn, für das der TV-Auftritt eine Werbekampagne ohnegleichen war – auch wenn die Investoren kein Geld lockermachten.

Kosten und Nutzen abwägen

Für ihr Kapital wollen die Löwen natürlich Firmenanteile haben. Das stellt die Gründer oft vor schwierige Abwägungen: Wollen Sie wirklich 30 Prozent ihres Unternehmens verkaufen? Harte Verhandlungen sind die Folge.

Wer Geld von Investoren will, der muss sich fragen, was er dafür bieten will und kann. Und auch, ob er das Geld wirklich braucht. Im Falle von Zuckerzahn lehnten die Investoren das Projekt nicht ab, weil sie nicht an seine Zukunft glaubten. Sie waren schlicht und einfach der Meinung, das langsames Wachstum ohne einen Investor zu einem gesünderen Unternehmen führen würde – was sich letztlich auch bewahrheitete.

Ein klassischer Investment-Case sind dagegen Produkte, die so stark nachgefragt werden, dass die Gründer mit der Produktion nicht mehr hinterherkommen. Diese Staffel: Wirsingchips. Die Nachfrage ist so hoch, dass unbedingt eine Verpackungsmaschine angeschafft werden muss. Um die zu kaufen und die Nachfrage bedienen zu können (und damit mehr Geld zu verdienen!) brauchten die beiden Gründer ein Investment – das sie von Jochen Schweizer auch bekamen.

In der Höhle der Löwen muss man die Zahlen kennen

Die Löwen investieren nur in Unternehmen, von denen sie die Zahlen kennen – und von denen sie die Zahlen überzeugen. Wer mit 200 Euro Umsatz ankommt, der kann nicht auf Geldmittel zählen. Die Geschäftsidee muss sich schon bewährt haben, damit sie heil aus der Höhle der Löwen wieder herauskommt.

Image und eine positive Story

Ein Produkt muss für die Löwen mit einer positiven Story verknüpfbar sein. Auch wenn die Investoren daran glaubten, dass Toilettenparfüm nützlich ist und einen Absatzmarkt finden könnte, investieren sie trotzdem nicht zwingend. Denn, wie Judith Williams sagt: „Das ist so ein Igitt-Thema.“ Wenn die Investoren glauben, dass ihr Image Schaden nehmen könnte durch ein Produkt, dann investieren sie nicht. Um die Absatzchancen zu erhöhen, sollten Gründer daher immer eine positive Story zu ihrem Produkt erzählen können.

Fazit: Unterhaltung für alle, neues Wissen für Laien

Unternehmensgründer können aus „Die Höhle der Löwen“ nur wenig neues Wissen ziehen. Aber unterhalten werden sie allemal von der TV-Show. Neue Einblicke in die Welt der Betriebswirtschaft, der Investitionen, in Marketing- und Vertriebsstrategien gewinnen vor allem Laien, die bisher nichts mit diesen Themen am Hut hatten. Und das ist doch auch schon viel wert, in einem Land, das als Gründerwüste gilt.

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