Franz Alt: Biomasse ist das Rückgrat der Energiewende

Kaskadische Nutzung in Österreich

Biogene Energieträger sind erneuerbar, da sie nachwachsen. Holz (weltweit und auch in Österreich mit Abstand der bedeutendste erneuerbare Energielieferant) ist hier ein gutes Beispiel. Der Holzvorrat in unseren Wäldern steigt durch deren nachhaltige Bewirtschaftung trotz zunehmender Holznutzung kontinuierlich an. Bioenergie aus Holz ist ein Nebenprodukt der Wald- und Holzwirtschaft. Bereits im Wald fällt bei der Baumernte Holz an, aus dem Energie gewonnen wird (z. B. Brennholz, Waldhackgut,..).

Das wertvollste Produkt aus dem Wald – das Sägerundholz – wird in der Sägeindustrie zu Schnittholz verarbeitet und in der Holzindustrie weiterveredelt. In diesem Produktionsprozess fallen große Mengen an Nebenprodukten (Rinde, Restholz, Sägespäne, Hobelspäne) an, aus denen wiederum Holzprodukte, Brennstoffe (Pellets, Briketts) oder direkt Energie gewonnen wird.

Je nach Verweildauer der Holzprodukte im Markt – bei Konstruktionsholz mehrere Jahrzehnte bei Papier oft nur wenige Tage – werden sie früher oder später zu Energie. Etwa die gleiche Holzmenge, die geerntet wird, wird nach dem Durchlauf verschiedener kaskadischer Nutzungswege energetisch verwertet. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern wurden in Österreich etwa aktuell 39.000 Arbeitsplätze geschaffen, davon 21.000 im Sektor Bioenergie.

CO2-Neutraler Brennstoff

Biogene Energieträger sind zudem CO2-Neutral, da bei ihrer Verbrennung (gleich wie bei ihrer Verrottung) nur so viel Kohlendioxid frei wird wie während ihrem Wachstum durch die Photosynthese aus der Luft entnommen wurde. Zusätzlich werden durch die Nutzung von Erneuerbaren fossile Rohstoffe eingespart und somit CO2-Emissionen vermieden, man spricht von Substitutionseffekten. Ohne Großwasserkraft wurden 2011 15,8 Millionen Tonnen fossile CO2 Emissionen durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern vermieden – etwa 12 Millionen Tonnen durch den Einsatz von Bioenergie.

Generell ist die Bioenergie-Branche sehr gut aufgestellt, mittlerweile gibt es österreichweit mehr als 2.000 Nahwärmeanlagen. Mehr als 500 Anlagen erzeugen Strom aus Biomasse und Biogas. 6,1 Prozent der in Österreich verwendeten Treibstoffe stammen aus Biomasse. 740.000 Haushalte heizen mit Biomasse, betrachtet man Zusatzgeräte wie Öfen, Herde und Kachelöfen, heizt etwa die Hälfte der österreichischen Haushalte mit Holz.

(www.sonnenseite.com / Österreichischer Biomasse-Verband 2013)

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Über Franz Alt:

Dr. Franz Alt, BiomasseDr. Franz Alt hat politische Wissenschaften, Geschichte, Philosophie und Theologie studiert. Er war zwanzig Jahre Leiter und Moderator von “Report Baden-Baden”, bis 2003 Leiter der Zukunftsredaktion des SWR sowie Leiter und Moderator des 3sat-Magazins “Grenzenlos”. In den letzten Jahren hat er sich zudem als anerkannter und leidenschaftlicher Experte für die Bereiche Erneuerbare Energien sowie Energie- und Umweltpolitik etabliert. Er wurde von der EU-Kommission mit dem “Europäischen Solarpreis für Publizistik” ausgezeichnet und hält jährlich hunderte Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus wird er auch regelmäßig von ausländischen Reoierungen gebeten, das deutsche Erneuerbare Energien Gesetz vorzustellen, das international als Vorbild für eine regenerative Energiewende mit der Zielgröße der Energieautarkie gilt. Für weiterführende Informationen siehe seine Website www.sonnenseite.com.

Lesen Sie hier seinen offenen Brief an Bundesumweltminister Peter Altmaier von letzter Woche: “Das Märchen von der teuren Energiewende

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