Der Weg vom Beginn bis heute
Ganze fünf Jahrzehnte ist es nun her, dass das erste Groß-Kernkraftwerk in Deutschland ans Netz ging, das als erstes kommerziell arbeitete: Block A. Diese Entwicklung hat sich allerdings gedreht: 2022, in gerade einmal fünf Jahren, soll auch der letzte Reaktor auf deutschem Boden wiederum vom Netz gehen. Das zumindest sollte als die Antwort auf Störfälle und atomar bedingte Katastrophen dienen, und gerade Fukushima (März 2011) gilt als ein Meilenstein auf dem Weg zum Umdenken in der Energiepolitik.
Die Bundesrepublik verbucht gegenläufigen Trend
Momentan tragen noch acht aktive Reaktoren in Deutschland die Stromversorgung mit und decken davon etwa 13 Prozent ab. Seit 2011 verringerte sich die Zahl der Meiler um sieben – weltweit. Ebenfalls weltweit ist die Entwicklung gegenläufig zu der in Deutschland: Laut Branchenstatistik werden momentan 68 Reaktoren erbaut: So viele wie seit 25 Jahren nicht. Die World Nuclear Association hingegen meldete, dass sich 164 Meiler im Bau und 350 weitere in der Planungsphase befinden. Die Kernenergie in Deutschland steht damit sozusagen außer Konkurrenz: Beispielsweise auch Finnland zieht einen Neubau in Betracht und Frankreich gilt als „Atomland“, auch wenn die Zweifel lauter werden.
Infografik: Kernenergie in Deutschland
Die folgende Infografik liefert einige Eckdaten zur momentanen Lage der Kernenergie in Deutschland. So ist beispielsweise deutlich zu sehen, dass sich der Rückgang bei der Stromgewinnung durch Kernenergie seit 1996 recht eindeutig entwickelt hat. Dieser Abwärtstrend folgt auch der gesetzlichen Vorgabe, dass bis 2022 alle Kernkraftwerke stillgelegt sein sollen.
Zudem sind mit insgesamt 17 Atomkraftwerken in Deutschland mehr stillgelegt, als momentan in Betrieb sind (acht Stück) oder sich derzeit lediglich im Nichtleistungsbetrieb befinden (sieben Stück).
Quelle: Statista.