Jugendliche: positive Erfahrungen mit dem Internet überwiegen

Der Branchenverband der Hightech-Industrie Bitkom hat in einer repräsentativen Umfrage im Rahmen der Studie „Kinder und Jugend 3.0“ festgestellt, dass Kinder und Jugendliche überwiegend positive Erfahrungen mit dem Internet gemacht haben. Befragt wurden 962 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren, 688 von ihnen waren zwischen zehn und 18 Jahre alt. Die Studie zeigte aber auch, wo mögliche Gefahren der Internetnutzung für Kinder und Jugendliche liegen.

 

Überwiegend positive Erfahrungen mit dem Internet

58 Prozent der Befragten zwischen 10 und 18 Jahren gaben an, bislang noch keine negativen Erfahrungen mit dem Internet gemacht zu haben. Laut Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder machen Jugendliche überwiegend positive Erfahrungen mit dem Internet. So konnten 33 Prozent der Befragten durch Internetnutzung ihre schulischen Leistungen verbessern, 69 Prozent konnten allgemein ihr Wissen verbessern und über ein Fünftel gab an, online neue Freunde gefunden zu haben.

Gefahren: Cybermobbing, verstörende Inhalte, sexuelle Belästigung

Gleichwohl gibt es Gefahren, die Eltern, Kinder und Jugendliche kennen sollten, um angemessen reagieren zu können. Schlechte Erfahrungen mit dem Internet stiegen mit Alter und Nutzungsintensität an: Während unter den Zehn- bis Zwölfjährige nur 23 Prozent von negativen Erfahrungen berichteten, waren es in der Kohorte der 16- bis 18-Jährigen bereits 50 Prozent.

Als Gefahren identifizierte die Umfrage Cybermobbing, von dem 14 Prozent der Jugendlichen betroffen waren. Auch verstörende Inhalte, wie explizite Gewaltdarstellungen oder Pornografie, können Jugendliche negativ beeinflussen. Problem ist hier vor allem die ständige und einfache Verfügbarkeit solcher Inhalte.

Eltern sollten deshalb durch Schutzprogramme dafür sorgen, dass der Zugriff auf solche Inhalte entweder verhindert oder zumindest stark erschwert werde, so Rohleder. Aber am wichtigsten ist wohl die Schulung der Eigenverantwortung: Die bewusste Entscheidung, abzuschalten, muss von Schule und Eltern vermittelt werden.

Ein geringer Anteil (4 Prozent) der Befragten gab an, von Gleichaltrigen sexuell belästigt worden zu sein, weitere 3 Prozent berichteten, von sexueller Belästigung durch Erwachsene. Dieses Problem betrifft hauptsächlich Mädchen. Rechnet man diese Zahlen auf die Gesamtbevölkerung hoch, kann man davon ausgehen, dass mehrere Hunderttausend Opfer sexueller Belästigung im Internet werden.

Wie gehen Jugendliche mit negativen Erfahrungen um?

Der Großteil derer, die negative Erfahrungen im Internet gemacht hatte, konnte sich einer Person anvertrauen. Zum Großteil waren das die Eltern (58 Prozent), auf Rang 2 folgten Freunde (50 Prozent). Nur 17 Prozent der Betroffenen meldeten entsprechende Vorfälle den Betreibern des Online-Dienstes. Laut Rohleder ist es wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche erwachsenen Bezugspersonen anvertrauen, wenn sie negative Erfahrungen im Internet gemacht haben. „Dafür müssen Eltern und Lehrer mögliche Gefahren thematisieren und den Kindern vermitteln, dass sie jederzeit ansprechbar sind.“ Weitere Informationen erhalten sie unter: http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM-Tipp_-_Kinder_und_Jugend_3_0.pdf.

Erfahrungen mit dem Internet
Erfahrungen jugendlicher im Internet. (Quelle: Bitkom).

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