Konjunktur: Laut Roland Berger Frühjahrsprognose +1,2% Wachstum in 2013

  •  Deutsche Wirtschaft profitiert von ihrer industriellen Kompetenz
  •  Wachstum der Weltwirtschaft treibt deutsche Exporte an
  •  Binnenkonjunktur bleibt robust
  •  Höhepunkt der Eurokrise ist überschritten
  •  Risiken sind beherrschbar
  •  Potentialwachstum von 2 Prozent mittelfristig erreichbar

Die industrielle Kompetenz der deutschen Wirtschaft, eine weltweit anziehende Konjunktur, ein stabilisiertes Europa und die gute Binnenkonjunktur werden das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Jahr 2013 positiv beeinflussen. So erwarten die Experten von Roland Berger Strategy Consultants, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr um bis zu 1,2 Prozent wachsen wird. Damit distanziert sich die internationale Strategieberatung von den negativen Prognosen anderer Institutionen. Allerdings überschatten einige Risikofaktoren das Wachstum. Dazu gehören vor allem die hohe Arbeitslosigkeit im Süden Europas, die unsichere Entwicklung Frankreichs, konjunkturelle Risiken in USA und China sowie der Fortschritt der Energiewende in Deutschland. Mittelfristig hat die deutsche Wirtschaft aber das Potential, mit bis zu 2 Prozent zu wachsen. Das sind die zentralen Ergebnisse des neuen „Konjunkturszenarios 2013“, das in der Publikationsreihe „Thoughts“ der Roland Berger School of Strategy and Economics (RBSE) veröffentlicht wird.

„Die Absprungbasis für die deutsche Wirtschaft ist nicht schlecht: Das Weihnachtsgeschäft war gut, unsere Unternehmen sind insgesamt in guter Verfassung, die Exporte laufen trotz der konjunkturellen Delle nicht schlecht und der Arbeitsmarkt ist robust“, erläutert Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Aufsichtsratsvorsitzender von Roland Berger Strategy Consultants. „Auch die Finanzmärkte haben sich stabilisiert: Risiken wurden abgebaut, die Eigenkapital-Decke erhöht und die Kreditvergabe funktioniert.“ Dennoch bleiben die meisten Prognosen eher verhalten; so reduzierte der IWF seine Wachstumsprognose für Deutschland von 1,5 auf 0,9 Prozent, die OECD auf 0,6 Prozent und Consensus auf 0,7 Prozent. „Wir dagegen setzen weiter auf die Stärken der deutschen Wirtschaft, die mit einer anziehenden konjunkturellen Dynamik voll zum Tragen kommen können und erwarten für 2013 eine Wachstumsrate von 1,2 Prozent“, betont Schwenker.

Industrielle Kompetenz beflügelt das Wachstum

Basis dieser optimistischen Prognose ist die industrielle Kompetenz Deutschlands: Der Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft liegt bei 22,6 Prozent und damit weit über der anderer großer Volkswirtschaften. Gleichzeitig wächst die deutsche Wirtschaft wesentlich dynamischer, denn allein in den letzten drei Jahren nach der Wirtschaftskrise – von 2010 bis 2012 – konnte eine durchschnittliche Wachstumsrate von 2,6 Prozent erzielt werden.

Dieser Zusammenhang zwischen industrieller Kompetenz und Wachstumsdynamik zeigt sich auch im direkten Vergleich mit den Nachbarländern: Polen beispielsweise hat einen Industrieanteil von 17,6 Prozent und ein Wachstum von 3,5 Prozent, während etwa Frankreich oder Großbritannien mit einem industriellen Anteil von nur etwa 10 Prozent ein Wachstum von lediglich 1,2 bzw. 0,7 Prozent verzeichnen. Schwenker: „Je höher der Anteil der Industrie, desto stärker das Wachstum. Dabei zählt jedoch nicht nur der quantitative Anteil, sondern vor allem die Fähigkeit, ihn unternehmerisch zu nutzen. Die deutsche Wirtschaft erfüllt diese Voraussetzung: Ihr einzigartiger Mix aus großen Konzernen und leistungsfähigen mittelständischen Unternehmen, ihre weitreichende globale Verankerung und die gelungene Kombination aus Industrie und hochwertigen Dienstleistungen führt zu einer starken internationalen Wettbewerbsposition.“ Schwenker weiter: „Diese Kraft und Einzigartigkeit der deutschen Wirtschaft, die immer wieder unterschätzt wird, legt auch 2013 die Basis für eine positive Wachstumsentwicklung.“

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