EU, Bund und Länder bieten der Energiebranche eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten – doch Unternehmen und Investoren finden sich im Maßnahmen-Gewirr oft kaum zurecht. Ein neuer Leitfaden, den der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gemeinsam mit Ernst & Young entwickelt hat, soll Abhilfe schaffen. Und dafür sorgen, dass Unternehmen das Förderpotenzial ihrer Energieprojekte voll ausschöpfen können.
Ob Wind, Wasser, Sonne oder Energieeffizienz: In der Energiebranche spielt die Förderung aus öffentlichen Mitteln eine wichtige Rolle – schließlich können die Beihilfen im Einzelfall bis zu 75 Prozent betragen. Allerdings: Für viele Unternehmen sind die zahlreichen Förderangebote auf EU-, Bundes- und Landesebene oftmals nur schwer zu durchschauen. „Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, zusammen mit dem Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), den ersten umfassenden Förderleitfaden für den Energiebereich herauszugeben“, so Rechtsanwalt Thomas Kästner, Executive Director Ernst & Young. Energieversorger, Netzbetreiber, Energieverbraucher und Investoren aus der Energiebranche finden hier alle grundlegenden Informationen und weiterführende Anlaufstellen für eine umfassende Förderung ihrer Projekte.
Manja Jänsch, Senior Manager Ernst & Young ergänzt: „Viele Unternehmen – insbesondere aus dem Mittelstand – scheitern an der Unübersichtlichkeit der Förderlandschaft. Relevante Fördermöglichkeiten sind oft nicht einmal bekannt. Mit dem Leitfaden wollen wir zusammen mit dem BDEW den Unternehmen eine erste Orientierung an die Hand geben und Unternehmen dabei unterstützen, die vielfältigen Fördermöglichkeiten tatsächlich auch zu nutzen. Das gilt beispielsweise für Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen ebenso wie für Bürgschaften der öffentlichen Hand.“
Das Spektrum der Fördermöglichkeiten wird in dem Leitfaden übersichtlich dargestellt. Darüber hinaus finden sich Informationen mit Praxisbeispielen zu unterschiedlichen Energieprojekten: Blockheizkraftwerke, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Windkraft, Photovoltaik, Bioenergie und Biogas sowie Smart Metering. Abgerundet werden die Informationen von Tipps zur Antragsstellung und Hinweisen auf nützliche Homepages und Datenbanken.
Die Autoren des Leitfadens hoffen, dass Unternehmen bislang noch wenig bekannte Fördermaßnahmen künftig stärker nutzen – das gilt insbesondere für die bisher kaum beachtete EU-Ebene. Damit könnten viele Unternehmen ihre Projekte auf eine solidere Basis stellen und so einen noch größeren Beitrag für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung in Deutschland leisten.
(Ernst & Young)
Weiterführende Informationen:
Wegweiser zur Unternehmensförderung im Energiebereich: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat die Broschüre „Wegweiser zur Unternehmensförderung im Energiebereich“ herausgegeben. Die Broschüre soll als Navigationshilfe zu den umfassenden Förderangeboten dienen. Die insgesamt sieben Förderprogramme des BMWi im Energiebereich reichen von Zuschüssen für die Energieberatung und die Umsetzung konkreter einsparender Maßnahmen in Unternehmen, über Zuschüsse für die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, bis hin zur Hilfe beim Export energieeffizienter Technologien. Mehr in dem Artikel „Broschüre: Wegweiser zur Unternehmensförderung im Energiebereich„.
Energetische Gebäudesanierung: Rund 38 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland und ein Drittel der CO2-Emissionen entfallen laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) auf den Gebäudebereich (Stand 2010), rund 80 Prozent davon für Wärme und Warmwasser. 41 Prozent dieses Gebäudeenergieverbrauchs verbrauchen Ein- und Zweifamilienhäuser, 24 Prozent Mehrfamilienhäuser und 35 Prozent Nichtwohngebäude. Mehr in dem Artikel „Energieeffizienz Förderung: Energetische Gebäudesanierung mit einem Darlehen für Unternehmer oder Privatpersonen„.
Roland Berger Studie zur „Effizienzsteigerung in stromintensiven Unternehmen“. Demnach führen Investitionen in Effizienztechnologie in Höhe von 23 Milliarden Euro längerfristig zu Einsparungen im Volumen von über 100 Milliarden Euro. Das betrifft vor allem den Einsatz von effizienteren Maschinen sowie für optimierte Produktionsverfahren.
Weiterführende Informationen bietet auch der Bundesverband zur Förderung der Energieeffizienz
(mb)