… aus der wöchentlichen Themenserie „Jetzt mal im Spaß – Humor in der Wirtschaft” von der Expertin für den humorvollen Blick auf den Unternehmensalltag und leidenschaftlichen Autorin/Rednerin und Trainerin Margit Hertlein. Nach „You’ve Got Mail“ folgt heute: „Ohne mich läuft nix”.
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Wem die Wahrheit zu kompliziert ist, der will wenigstens recht haben. Geht man nach der Selbsteinschätzung der Menschen, kann sich die Welt vor Menschen, ohne die nix läuft, gar nicht retten. Im Grunde ist ja jeder der Meinung, dass er seine Arbeit mindestens gut, ja meistens noch viel besser erledigt. Nur, so viele Spitzengehälter und Top-Positionen gibt es auf der Welt gar nicht, wie Menschen, die sie ihrer Meinung nach verdient hätten. Die Enttäuschung ist also zwangsläufig. „Ohne mich läuft nix“, ist die Gebetsmühle des frustrierten Arbeitnehmers. Jeder hat den härtesten Job der Welt und das Schlimmste ist, dass es ums Verrecken keiner merken will. Aber – bei aller Liebe – es geht in punkto Selbstmitleid auch eine Nummer kleiner. Mit Humor, fürsorglicher Selbstironie und einem inneren Bruce Willis.
Vorneweg muss man feststellen, dass es keine schlechte Eigenschaft ist, sich als alleiniger Macher zu fühlen. Es ist die nachvollziehbare Folge einer im Grunde positiven Grundeinstellung. Nämlich der Motivation, seinen Job gut zu machen. Wäre einem Menschen völlig egal, was der Rest der Welt von ihm denkt, käme Enttäuschung über mangelnde Anerkennung im Job in seinem emotionalen Portfolio gar nicht vor. Dass man sich manchmal unter Wert eingeschätzt fühlt, bedeutet im Grunde, dass die Arbeitsmoral stimmt. Allerdings kann die unter dem notorischen Gekränkt-Sein leiden und sogar komplett in die Brüche gehen.
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