Massivholzparkett oder Mehrschichtparkett – Was ist besser?

Etwa ein Drittel der Deutschen wohnen in einem Einfamilienhaus. Hierbei möchten viele Haushalte einen Holzboden in ihrem Haus verlegen. Oft fällt die Wahl schnell auf einen Parkettboden, weil dieser meist langlebig ist. Nun stellt sich beim Kauf häufig die Frage, ob es nun sinnvoller ist, ein Massivholzparkett, dessen Parkettstäbe aus purem Edelholz gefertigt sind, oder ein Mehrschichtparkett aus mehreren verleimten Holzschichten zu verwenden. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die beiden Parkettarten vorstellen sowie deren Vor- und Nachteile aufzeigen.

Inhaltsverzeichnis

Parkettboden: Ein hochwertiger Bodenbelag

Parkettböden sind mehr als nur eine Bodenbedeckung; sie sind ein Ausdruck von Stil und Naturverbundenheit. Unter den vielen Varianten sticht besonders das Massivholzparkett und das Mehrschichtparkett hervor. Diese beiden beliebten Bodenbeläge bieten individuelle Ästhetik und bringen jeweils ihre eigene natürliche Schönheit in Wohnräume.

Massivholzparkett – Natürlichkeit in jedem Element

Massivholzparkett, auch Vollholzparkett genannt, ist ein Klassiker unter den Bodenbelägen. Hergestellt aus einem einzigen Stück Holz, besticht es durch seine Natürlichkeit und Echtheit. Massivholzparkett wird in verschiedenen Formaten und Mustern angeboten, was einen flexiblen Einsatz ermöglicht.

Ob in eleganten, großzügigen Dielen oder in kunstvoll verlegten Mustern, Massivholzparkett bietet eine breite Palette an Gestaltungsoptionen. Die einzigartige Maserung und Farbgebung jedes Holzstücks schaffen eine warme und lebendige Atmosphäre in jedem Raum. Seine Vielseitigkeit ermöglicht eine nahtlose Integration in sowohl traditionelle als auch moderne Wohnkonzepte.

Mehrschichtparkett – Moderne Vielseitigkeit mit Stil

Mehrschichtparkett, oft als Fertigparkett bezeichnet, ist eine moderne Interpretation des klassischen Holzbodens. Es besteht aus mehreren Schichten, wobei die oberste Nutzschicht aus Echtholz besteht. Die Kombination verschiedener Materialien in den unteren Schichten verleiht dem Mehrschichtparkett eine besondere Beschaffenheit.

Die Vielseitigkeit in Designs und Oberflächen macht das Mehrschichtparkett besonders attraktiv. Von traditionellen Holzoptiken bis zu innovativen, modernen Mustern bietet es eine breite Palette an Stilrichtungen. Die bereits ab Werk aufgetragenen Oberflächenbehandlungen verleihen dem Mehrschichtparkett ein fertiges Aussehen, das sofort nach der Verlegung seine volle Schönheit entfaltet.

Mehrschichtparkett ist für seine praktische Anwendung in verschiedensten Wohnräumen bekannt und fügt sich nahtlos in diverse Einrichtungsstile ein.

Massivholzparkett oder Mehrschichtparkett – Vor- und Nachteile

Der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss (1884-1963) sagte einmal: „Holz ist nur ein einsilbiges Wort, aber dahinter steckt eine Welt voller Märchen und Wunder.“

Tatsächlich war der Parkettboden wie in einem Märchen nur den Königen und Zaren vorbehalten. So liegt einer der ältesten Parkettböden im Palast von Versailles in Frankreich.

Heutzutage kann jeder normale Bürger sich einen Parkettboden in seinem Traumhaus oder seiner Wohnung verlegen lassen. Doch in der Qualität bestehen große Unterschiede. Aus diesem Grund schauen wir uns die Vorteile und Nachteile von einem Massivholzparkett und Mehrschichtparkett genauer an.

Lebensdauer

Ein Massivholzparkett besteht aus purem Edelholz von einem Baumstamm. Dieser ist

  • in kleine Parkettstäbe
  • in maximal 85 bis 2300 mm Länge
  • 65 bis 200 mm Breite
  • 10 bis 20 mm Stärke

zersägt. Die Lebensdauer wird durch die Nutzschicht bestimmt. Denn alle 20 bis 30 Jahre muss das Massivholzparkett neu geölt und geschliffen werden.

Je nach Stärke hält ein Massivholzparkett rund 30 bis 40 Jahre. Wird der Parkettboden nicht so häufig genutzt, kann er sogar 60 bis 100 Jahre halten. Der Parkettboden von Versailles ist ein Massivholzparkett, das schon seit dem 16. Jahrhundert bis heute gut erhalten ist.

Ein Mehrschichtparkett besteht aus mehreren Holzschichten, die miteinander verleimt sind. Nur die oberste Schicht besteht aus purem Edelholz. Diese Nutzschicht ist nur 4 bis 8 mm stark.

Leider wird dieser häufig schon beim ersten Schliff der Erneuerung abgenutzt. Die meisten Mehrschichtparkettdielen halten daher nur 15 bis 20 Jahre.

Wichtig ist daher, ein professioneller Feinschliff bei Parkettböden.

Kosten

Hinsichtlich der Kosten sollte man für ein Mehrschichtparkett zwischen 15 und 20 Euro pro Quadratmeter einplanen. Die Kosten für die Herstellung von Mehrschicht-Parkettstäben sind meist geringer als beim Massivholzparkett, da der Anteil an Edelholz geringer ist.

Ein Massivholzparkett ist in der Herstellung aufwendiger, wodurch mehr Edelholz benötigt wird. Ebenso ist Zeit für die Trocknung des Holzes kostenintensiver. Somit kann man für ein gutes Massivholzparkett zwischen 40 und 80 Euro pro Quadratmeter ausgeben.

Die Kosten müssen aber auch immer relativ zur Nutzungsdauer gesehen werden. Schließlich hält ein Massivholzparkettboden auch länger.

Verlegung

Die meisten Mehrschichtparkettböden werden als Klickparkett oder Fertigparkett angeboten und sind kinderleicht auch von Laien zu verlegen. Bei einem Massivholzparkett muss man die Parkettdielen in der Regel auf einer Unterkonstruktion verschrauben oder auf einem begradigten Estrich verkleben. Dies erfordert handwerkliches Geschick und so lassen die meisten dies von Profis machen.

Somit sind die Kosten und der Aufwand für die Verlegung bei einem Mehrschichtparkett deutlich geringer als bei einem Massivholzparkett.

Fußbodenheizung

Wie jeder natürliche Stoff dehnt sich Holz bei Veränderung der Temperatur und Feuchte der Umgebungsluft aus oder zieht sich zusammen. Diese Kontraktionen führen in der Regel zu Quellen und Schwinden.

Bei einem Mehrschichtparkett sind die Schichten jedoch so dünn und der Kleber stabilisiert zwischen den Schichten, dass es kaum noch zu Quellen und Schwinden neigt. Dies ist natürlich für eine Verlegung auf einer Fußbodenheizung ideal, da sich kaum unerwünschte Verformungen oder Fugen bilden.

Pures Massivholz arbeitet mehr und so neigt ein Massivholzparkett deutlich mehr zu Quellen und Schwinden. Somit kann man zwar ein Massivholzparkett auf einer Fußbodenheizung verlegen, man muss jedoch mit der Zeit mit einer Fugenbildung oder Quellen und Schwinden sowie auch Rissen rechnen.

Clevere Dielenmanufakturen stabilisieren die Parkettstäbe unterhalb der Dielung mit Glasfaserstäben. Auf diese Weise wird das Quell- und Schwindverhalten deutlich reduziert.

Oberflächenbehandlung

Ein Mehrschichtparkett ist beim Kauf in der Oberflächenbehandlung schon komplett fertig geschliffen und geölt. Man kann keinen Einfluss mehr auf die Farbgebung oder Gestaltung nehmen, es aber dafür leichter verlegen.

Die Parkettstäbe von einem massiven Parkett werden dagegen erstmal ohne Behandlung verlegt. Anschließend wird der Parkettboden geschliffen und danach geölt, gebeizt oder gelaugt. Somit kann man noch einen Einfluss auf die Farbgebung nehmen.

Ein Lärchenparkett kann beispielsweise durch die Behandlung mit weißer Laugen ein fast weißes Parkett ergeben. Beizt man dagegen das Lärchenholz, so kann ein dunkler bis schwarzer Parkettboden dabei herauskommen. Möchte man die natürliche Farbe des Massivholzparketts behalten oder die Farbgebung nur gering verändern, so kann man nach dem Schleifen einfach ein natürliches Holzöl kaufen und auftragen.

Verwendung im Außen- und Innenbereich

Sowohl ein Massivholzparkett als auch ein Mehrschichtparkett können im Innenbereich verwendet werden. In Nassbereichen und im Außenbereich kann man jedoch ein Mehrschichtparkett nicht einsetzen, da es sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert.

Bei einem Massivholzparkett kann man Parkettstäbe aus Dielenholz mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 verwenden. Somit kann man ein Massivholzparkett auch problemlos im Bad oder auf der Holzterrasse verlegen.

Entsorgung 

Die Parkettstäbe von einem Mehrschichtparkett sind in ihren Schichten mit Industriekleber verleimt. Aus diesem Grund muss ein Mehrschichtparkett meist im Sondermüll entsorgt werden. Ein Massivholzparkett besteht aus purem Holz und kann meist einfach im Sperrmüll oder verbrannt werden.

Reinigung und Pflege

Sowohl ein Mehrschichtparkett als auch ein Massivholzparkett müssen regelmäßig gereinigt werden. Hierbei sollte man mit Wasser und herkömmlichen Reinigungsmitteln sparsam umgehen. Zum Parkett reinigen sollte man eher regelmäßige Holzpflege mit einer Holzseife oder einem geeigneten Pflegeöl verwenden.

Im Vergleich zu einem Fliesenboden ist ein Holzboden immer aufwendiger zu reinigen, hat jedoch auch eine ganz andere Optik zu bieten.

Ob Massivholzparkett oder Mehrschichtparkett: Ihre persönliche Präferenz entscheidet

Der berühmte niederländische Fußballspieler Johan Cruyff sagte einmal: „Jeder Nachteil hat auch einen Vorteil.“

Nochmals kurz zusammengefasst:

  • Ein Mehrschichtparkett ist preiswerter und einfacher zu verlegen. Es hält aber nicht so lang und ist in Nassbereichen nicht einsetzbar. Dafür ist es etwas besser für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet.
  • Ein Massivholzparkett ist langlebig und kann überall verlegt werden. Dafür ist es auch teurer und in seiner Gestaltung variabler.

Somit ist ein Mehrschichtparkett die richtige Wahl bei kurzfristigen Wohnprojekten, wie beispielsweise in der Mietwohnung. Im Eigenheim, wo man meist längere Zeit wohnen möchte, ist ein Massivholzparkett die bessere Wahl.

Jedoch muss jeder Mensch selbst die Vor- und Nachteile abwägen und seine individuelle Kaufentscheidung treffen.

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