Schleswig-Holstein: Lärmschutz auf kommunaler und überregionaler Ebene verbessern

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Tausende von Autos, regelmäßiger Zugverkehr oder anderer Lärm raubt vielen Menschen den Schlaf, zehrt an ihren Nerven oder macht sie sogar krank. Ohrstöpsel reichen da nicht, die Politik muss handeln. "Es ist gut, dass die EU hier Vorgaben macht und uns im ersten Schritt eine landesweite Bestandsaufnahme abverlangt", so Umweltminister Robert Habeck anlässlich der Veröffentlichung der ganz Schleswig-Holstein abdeckenden Lärmkarten im Internet.

Auf der Internetseite www.laerm.schleswig-holstein.de zeigen sie die Lärmsituation entlang der 1700 Kilometer Hauptverkehrsstraßen in Schleswig-Holstein. Im Jahresmittel liegt die Lärmbelastung dort über 55 Dezibel. Das ist auf sechs Prozent der Landesfläche mit 970 Quadratkilometern der Fall. Weitere Karten von größeren Städten werden im Herbst ergänzt. Für die Eisenbahnstrecken der Deutschen Bahn werden voraussichtlich Ende 2013 Karten vorliegen.

In der kommenden Woche erhalten die 460 betroffenen Gemeinden die Karten auf CD’s. Bis zum 17. Juli 2013 müssen sie – so sieht es die Umgebungslärmrichtlinie der EU vor – Lärmaktionspläne erarbeiten. Dies sind lokale Konzepte, deren Maßnahmen helfen sollen, die Lärmbelastung zu verringern. Die Öffentlichkeit soll daran mitwirken.

Eine Projektgruppe des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) wird ab September bei regionalen und thematischen Veranstaltungen über formelle Anforderungen und Chancen des Lärmaktionsplanes sowie über die Möglichkeiten eines effektiven Lärmschutzes informieren. Zur Information ihrer Bürger können die Gemeinden vom LLUR eine kleine Ausstellung und Informationsmaterial erhalten.

Die in den Karten dargestellten Lärmbelastungen wurden aus den Verkehrsaufkommen, den Fahrgeschwindigkeiten und Straßenoberflächen berechnet. Dabei wurden das Gelände, Lärmschutzwälle und -wände und Gebäude berücksichtigt. Damit kleinen Gemeinden keine Kosten entstehen, übernahm das LLUR die Lärmkartierung für Städte und Gemeinden mit weniger als 20000 Einwohnern. Unterstützt und begleitet wird das Projekt von den Kommunalen Spitzenverbänden des Landes und den zuständigen Behörden.

Die Ergebnisse der Lärmkartierung finden zunehmend Beachtung. Sie fließen in Entscheidungen ein, die den Lärmschutz auf kommunaler und überregionaler Ebene verbessern.

 

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