Siemens weiht weltweit effizientestes Gebäude ein

Inhaltsverzeichnis

Siemens hat am 19. September in London sein Nachhaltigkeitszentrum für Städte eingeweiht. Das Unternehmen strebt für das Gebäude die Zertifizierungen LEED PLatinum und BREEAM Outstanding an – die jeweils höchste Auszeichnung für nachhaltiges Bauen. Es soll als erstes Gebäude der Welt die jeweiligen Topbewertungen dieser beiden Zertifizierungsstandards erreichen. Das futuristische Gebäude an den Royal Victoria Docks beherbergt die weltweit größte Ausstellung zum Thema Zukunft von Städten und Stadtentwicklung. „The Crystal" – so der Name – ist Konferenzzentrum, urbane Dialogplattform, Technologie- und Innovationszentrum in einem. Es ist ab 29. September für alle Besucher offen. Die passive Gebäudearchitektur und die installierten Technologien zur Ressourcenschonung tragen dazu bei, dass der Crystal mit der Hälfte der Energie vergleichbarer Bürogebäude auskommen und etwa zwei Drittel weniger Kohlendioxid emittieren wird.

Die Glasfassade erinnert an einen schwarzen Kristall. Die Fassaden sind so angeordnet und verwinkelt, dass möglichst viel Tageslicht ins Gebäude fällt, gleichzeitig aber auch Teile des Inneren beschattet werden, wo direkter Sonneneinfall nicht erwünscht ist. Intelligente Lichttechnologie von Osram kontrolliert die Lichtverhältnisse und schaltet wenn nötig künstliche Beleuchtung zu. Viele Baustoffe und -teile sind aus möglichst wenig Material und recycelbar. Fotovoltaikanlagen auf dem Dach erzeugen einen Teil des Stroms. Praktisch die gesamte Heizung und Kühlung übernehmen regenerative Energiequellen vor Ort. Sonnenkollektoren und eine Erdwärmepumpe erwärmen das Wasser für Waschbecken, Duschen und Küche. Die Erdwärmepumpanlage heizt das Gebäude und führt im Sommer Hitze ab. Sensoren in allen Räumen erkennen, wie viele Personen sich dort gerade aufhalten, und passen Heizung und Lüftung automatisch an. Im gesamten Gebäude geht kein Tropfen Wasser verloren:

Regenwasser wird aufgefangen, in einem unterirdischen Tank gespeichert und anschließend zu Trinkwasserqualität aufbereitet. Auch das Brauchwasser wird gesammelt, gereinigt und wiederverwendet – in den Toilettenspülungen oder zur Bewässerung von Pflanzen.
Siemens hat in das Kompetenzzentrum für Städte rund 35 Millionen Euro investiert. Das Markenzeichen des Unternehmens wird im Crystal bewusst nicht verwendet. Siemens will für Begegnungen von Entscheidern über Infrastrukturprojekte, Stadtmanagern, -entwicklern und -architekten eine neutrale Umgebung bieten und zur offenen Diskussion einladen. Weitere Kompetenzzentren sind in Schanghai und Washington geplant.

 

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?