Initiative „Biotechnologie 2020+“ wird fortgesetzt / Braun: „Produktionsstandort gezielt stärken“
Visionen für die Biotechnologie der Zukunft zu erarbeiten und damit die Grundlage für den Aufbau einer biobasierten Wirtschaft zu schaffen – mit diesem Ziel wurde im Jahr 2010 der Prozess „Biotechnologie 2020+“ ins Leben gerufen als gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Forschungsorganisationen und Hochschulen. Mit dem vierten Jahreskongress, der derzeit in Berlin mit rund 200 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik stattfindet, wird nun die jetzige Phase des Dialogprozesses über innovative Produktionsverfahren vorläufig abgeschlossen.
„Im konstruktiven Dialog auf vier Kongressen und in acht Expertengesprächen haben wir es geschafft, die wichtigsten Etappen für die Umsetzung einer nächsten Generation biotechnologischer Verfahren auszuloten, visionäre Produktideen zu formulieren und das Thema in der Forschungslandschaft zu verankern“, sagte Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, und kündigte angesichts der vielversprechenden ersten Projekte eine Fortsetzung der Initiative an.
In der ersten Fördermaßnahme haben 35 Forschungsprojekte ihre Arbeit an Basistechnologien für eine nächste Generation biotechnologischer Verfahren aufgenommen. Sie verfolgen die ganze Bandbreite möglicher neuer Ansätze in der Biotechnologie und werden mit 42 Millionen Euro vom BMBF unterstützt. Darüber hinaus haben die außeruniversitären Forschungsorganisationen damit begonnen, eigene Großprojekte aufzubauen. „Wichtig ist uns insbesondere eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen der Biologie und den Ingenieurwissenschaften. Nur durch eine interdisziplinäre Vorgehensweise wird es gelingen, wirklich neuartige Produktionsverfahren zu entwickeln“, betonte Braun.
Mit Blick auf die gewünschte Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit versprechen sich Experten, insbesondere von der stärkeren Anwendung ingenieurwissenschaftlicher Prinzipien auf die Biologie, völlig neue Potenziale für biobasierte Verfahren in den Bereichen Energie, Medizin, Umwelt und Chemie. Im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ sollen diese Ansätze auch in Zukunft weiter verfolgt werden. Mit dem jetzt gestarteten Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ greift das BMBF dabei die in der zweiten Runde von Expertengesprächen erarbeiteten Produktvisionen auf. „Wir wollen die Wissenschaft darin unterstützen, schon heute an der Umsetzung einer Biotechnologie von morgen zu arbeiten und damit den Produktionsstandort gezielt stärken“, sagte Braun. Der Parlamentarische Staatssekretär begrüßte auch die Handlungsempfehlungen der Forschungsorganisationen, die dafür plädieren, den Dialog über die Zukunft der Biotechnologie auch künftig fortzusetzen. Gleichzeitig rief er alle Akteure zur aktiven Mitarbeit auf: „Beim Kongress heute diskutiert die Forschung über künftige Aktivitäten. Um die Selbstorganisationskräfte zu stärken, wird das BMBF der Thematik weiterhin Sichtbarkeit verleihen und sie durch Projektförderung unterstützen.“
Mehr Informationen zu den Ergebnissen und weiteren Aktivitäten der Initiative „Biotechnologie 2020+“ finden Sie in der Publikation „Nächste Generation biotechnologischer Verfahren – Bilanz und Ausblick der Biotechnologie 2020+„, die ab sofort kostenlos auf www.biotechnologie2020plus.de angefordert werden kann.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.biotechnologie.de/ und http://www.bmbf.de/de/biooekonomie.php
(BMBF 2013)
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