VDE-Positionspapier: Elektromagnetische Verträglichkeit in Gebäuden – EMV-Schutzkonzepte

– Neues VDE-Positionspapier: EMV-Schutzkonzepte erfordern Expertenwissen
– Gefährdungspotenzial aufgrund fehlender Schutzmaßnahmen reicht von Störungen und Angriffen bis zu Unfällen
– Elektromagnetische Verträglichkeit: ein „Muss“ moderner Bauplanung

Moderne Büro- und Industriegebäude sind heute schon mit einer Vielzahl leistungsfähiger und vernetzter Versorgungs-, IT-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechniksysteme ausgestattet. Mit den technischen Möglichkeiten wächst auch die Herausforderung, die einwandfreie Funktion und einen dauerhaft sicheren und wertschöpfenden Betrieb dieser Systeme zu gewährleisten – dies umso mehr angesichts der stetig zunehmenden Integration neuartiger Systeme in die Gebäude. In diesem Zusammenhang gewinnt die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) zunehmend an Bedeutung – das heißt die Fähigkeit eines Gerätes, Systems oder einer ortsfesten Anlage in seiner elektromagnetischen Umgebung störungsfrei zu arbeiten, ohne andere Systeme in ihrer Funktion zu beeinträchtigen. Experten der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik (GMM) empfehlen deshalb in ihrem neuen Positionspapier „Elektromagnetische Verträglichkeit in Gebäuden“ Bauherren, eine fundierte Betrachtung der EMV bereits im frühen Projektstadium vorzusehen. EMV-Spezialisten sollten frühzeitig in die Planung eingebunden werden, um die Schutzanforderungen nach der aktuellen EMV-Richtlinie und der Gesetzgebung zu erfüllen sowie Schadensrisiken zu minimieren.

Das Gefahrenpotenzial der wechselseitigen elektromagnetischen Beeinflussung der Systeme reicht von leichten Beeinträchtigungen bis zu Totalausfällen und Unfällen mit hohen Sach-, Reputations- und Vermögensschäden. Hinzu kommen – gerade bei „kritischen Gebäuden und Infrastrukturen“ – Bedrohungen durch äußere Störungen und Angriffe wie Störsignale, Abhöraktionen und Datenklau. Die in DIN 276 „Baukostenplanung und -ermittlung“ und HOAI „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“ definierten Leistungsbilder und Kenntnisanforderungen für Fachplaner decken diese interdisziplinäre Aufgabe nicht ab. Und selten ist auf Seiten des Bauherrn ausreichend Erfahrung in der EMV-gerechten Konzeption von Gebäuden vorhanden. Ziel einer vollständigen Bauplanung muss es aus VDE-Sicht aber sein, eine langfristig tragfähige Basis für die EMV vorhandener und zukünftiger Technologien in Gebäuden zu schaffen. Dazu ist EMV-Expertenwissen unverzichtbar.

Das VDE-Positionspapier „Elektromagnetische Verträglichkeit in Gebäuden“ ist kostenlos als Download im Infocenter des VDE erhältlich.

(VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. 2013)

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