Wahlkampf 2.0: Wirksamkeit von Social Media untersucht

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Social Media-Angebote der Parteien sind Jungwählern kaum bekannt

Inzwischen ist nicht mehr das Fernsehen (82 %) oder die Zeitung (51 %), sondern vor allem das Internet (85 %) für die befragte Zielgruppe Medium Nummer eins, wenn es darum geht sich über politische Ereignisse zu informieren. Umso überraschter waren Studierende und Dozenten am Marketing-Lehrstuhl darüber, dass Social Medial-Auftritte der Parteien auf Facebook oder Twitter unter den Befragten bisher noch kaum bekannt sind.

Auf einer Skala zwischen 1 („kenne ich überhaupt nicht“) bis 7 („kenne ich sehr gut“) wurden die Auftritte aller Parteien mit Durchschnittswerten zwischen 1,4 (Die Linke) und 2,33 (CDU) bewertet. Die Piratenpartei ist hier keine Ausnahme. Zwar glauben die meisten Probanden, dass die Piratenpartei die größte Affinität zu sozialen Medien aufweist, tatsächlich bekannt ist deren Web 2.0-Angebot mit einem Durchschnittswert von 1,52 jedoch nur einer Minderheit.

Bittet man die Probanden sich die Facebook- und Twitter-Angebote der Parteien anzusehen, fällt das anschließende Urteil hingegen gar nicht so schlecht aus. Die höchste Kompetenz für Soziale Medien wird nach dem Betrachten aller Angebote der Piratenpartei bescheinigt. Auf einer Skala von 1 („trifft überhaupt nicht zu“) und 7 („trifft voll zu“) erzielt sie den Wert 5,2, gefolgt von den Grünen (4,51) sowie CDU, FDP und SPD mit einem Wert von jeweils 4,3. Die Linke erreicht in der Zielgruppe einen Wert von 3,7. Generell wurde besonders die Aktualität der Facebook- und Twitter-Angebote aller größeren Parteien von den Probanden als positiv empfunden.

„Es ist den Parteien noch nicht gelungen die Chancen dieser Medien analog zum amerikanischen Wahlkampf zu nutzen“, wertet Prof. Dr. Voeth das Ergebnis. „Hier verschenkten alle Parteien viel Potenzial mögliche Wähler mit aktuellen Informationen zu erreichen.“

(cs mit Informationen der Universität Hohenheim)

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Zum Aufbau der Studie:

Die online-gestützte Befragung fand im Zeitraum vom 27.05. bis 16.06.2013 im Rahmen eines Master-Seminars zum Thema „Politik-Marketing“ statt. Befragt wurden 814 Personen zwischen 17-30 Jahren mit Abitur oder Hochschulabschluss in Baden-Württemberg. Die Stichprobe ist dabei hinsichtlich des Kriteriums Alter repräsentativ gezogen worden.

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