Wie bekommen Sie Feuchtigkeit in den Griff?

Komplette Bauwerke, aber auch einzelne Innenräume können zu bestimmten Jahreszeiten und bei gewissen Wetterlagen Opfer einer hohen Luftfeuchtigkeit werden. Insbesondere Übergangszeiten wie der Frühling und der Herbst oder hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verursachen einen Anstieg der Luftfeuchte bis hin zur Kondensation.

Deshalb ist es wichtig, die Feuchtigkeitswerte regelmäßig zu kontrollieren, um rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergreifen zu können, bevor Schäden auftreten. Dazu werden Feuchtigkeitsmessgeräte von renommierten Herstellern eingesetzt, welche präzise Auskunft über den aktuellen Feuchtegehalt geben. Es wird zwischen Luftfeuchte-Messgeräte und Materialfeuchte-Messgeräte unterschieden.

Zum Verständnis etwas Physik

Um zu verstehen, wie Feuchtigkeit in Innenräumen und auf Gegenständen überhaupt zustande kommt, müssen wir zunächst einmal einige Prinzipien der Physik kennen. Luft, also das Gemisch aus rund 75% Sauerstoff und rund 23% Stickstoff mit einem geringen Anteil von Argon von ca. 1%, ist imstande, eine gewisse Menge an Wasserdampf aufzunehmen. Diese Menge hängt unmittelbar von der Lufttemperatur ab. Zum Beispiel kann ein Kubikmeter Luft bei 10ºC maximal 9,4 Gramm Wasser aufnehmen, jedoch bei 30ºC bereits über 30 Gramm!

Das bedeutet: Wenn nun bei plötzlichem Temperaturanstieg an sonnigen Frühlingstagen die erwärmte Luft auf die noch kalten Innenwände eines alten Gebäudes trifft, kondensiert schlagartig das in der Luft enthaltene Wasser und durchfeuchtet die Wand. Auf kalten Stein- oder Keramikböden können sich dann sogar Pfützen bilden! Die hohe Luftfeuchte wandelt sich also in eine hohe Materialfeuchte um, welche anschließend die Bausubstanz oder Einrichtungsgegenstände wie Möbel und Gemälde dauerhaft schädigen kann.

Als erste Hilfe und zur Vorbeugung bieten sich einige Tipps zum richtigen Lüften an, um verbreitete Fehler zu vermeiden.

Welche technischen Hilfsmittel können Sie einsetzen?

Sollten diese Hausmittel nicht ausreichen oder hat sich im Altbau über Jahre oder Jahrzehnte eine hohe Materialfeuchte aufgebaut, welche bereits erste Schäden verursacht hat, reicht richtiges, regelmäßiges Lüften leider nicht mehr aus, um die Feuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Es sind technische Geräte zur Raumtrocknung notwendig, um die angesammelte Feuchtigkeit allmählich abzuführen. Kondenstrockner können helfen, den natürlichen Trocknungsprozess zu beschleunigen. Dennoch können durchaus ein bis zwei Jahre vergehen, bis die Wände ausreichend trocken sind.

Außerdem muss natürlich die Ursache der Feuchtigkeit vorher beseitigt werden. Die beste Trocknungsmaßnahme hat keinen Sinn, wenn die Wände weiter unkontrolliert Wasser aufnehmen. Daher gehört eine Dämmung und der Einbau einer Horizontalsperre fast immer zur Sanierung eines alten Gebäudes dazu, bevor die Trocknung eingeleitet wird. Eventuell können auch leistungsfähige Lufttrockner eingesetzt werden.

Natürlich trägt auch eine durchgehende, ausreichende Beheizung eines Gebäudes langfristig zum Erfolg bei.

Weitere Einsatzgebiete für die Feuchtigkeitskontrolle

Bisher war die Rede von den Folgen hoher Luftfeuchte in alter Bausubstanz. Es gibt allerdings darüber hinaus noch viel mehr Bereiche, in denen eine Kontrolle der Feuchtigkeit notwendig ist. Dazu gehören zum Beispiel Museen und technische Einrichtungen wie Labore und Reinst-Räume, in denen teilweise Feuchtigkeitswerte mit einer Toleranz von nur 1% oder weniger eingehalten werden müssen.

Zu diesem Zweck werden hochpräzise Feuchtigkeitsmesser eingesetzt, um reproduzierbare Forschungs- und Labormessungen zu ermöglichen.

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