Zweiter Green-IT-Tag der Bundesverwaltung: 25% weniger Stromverbrauch für IT seit 2009

Informations- und Kommunikationstechnik (kurz IKT) möglichst energie- und ressourceneffizient zu betreiben und einzusetzen, ist eine Grundidee und Zielrichtung hinter dem Schlagwort Green IT

Einer der zentralen Bausteine für den Erfolg der Energiewende ist die Reduktion des Stromverbrauchs in allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Die Bundesverwaltung trägt mit ihrer Green-IT-Initiative zur Umsetzung dieses Ziels bei. Am 24. Oktober wurde unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik (BfIT), Frau Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, sowie des Bundesumweltministers Peter Altmaier im Bundesumweltministerium der Green-IT-Tag 2012 der Bundesverwaltung begangen.

Zu Beginn der Green-IT-Initiative wurde im Jahr 2009 für den Gesamtstromverbrauch der IT der Bundesverwaltung ein Wert von jährlich ca. 650 GWh ermittelt. In den ersten drei Jahren bis Ende 2011 wurde durch zahlreiche Projekte in den Behörden der Bundesverwaltung bereits eine Reduzierung des Stromverbrauchs um 25,3 % erzielt. Die Bundesverwaltung befindet sich damit auf einem guten Weg, das gesetzte Ziel von 40% Einsparung des IT-Energieverbrauchs bis Ende 2013 zu realisieren.

Bundesumweltminister Peter Altmaier unterstrich die bedeutende Rolle von Green-IT: „Ohne intelligente IT wären wir heute gar nicht in der Lage, die Energiewende erfolgreich umzusetzen. Gleichzeitig liegt im IT-Sektor ein enormes Effizienzpotential: Das Einsparvolumen in der Bundesverwaltung zeigt eindrucksvoll, was möglich ist.“ Altmaier hob auch die künftigen Herausforderungen hervor: „Wir müssen uns mit dem gesamten Lebenszyklus der IT auseinandersetzen und zudem hinterfragen, wie die optimale Lebensdauer für die verschiedenen IT-Produkte aussieht und wie wir die Gratwanderung zwischen Ressourcenoptimierung und steigenden Anforderungen bewältigen können.“

Das Programm des zweiten Green-IT-Tages der Bundesverwaltung umfasst alle Themenbereiche der Green-IT, von Energieverbrauchssenkungen in Rechenzentren und an Arbeitsplätzen bis hin zu Software zur Unterstützung der Effizienzsteigerung. Ziel ist ein Austausch von Informationen und Know How, ein Rückblick auf die erreichten Erfolge sowie eine Analyse der Potentiale, die man noch ausschöpfen kann. Zu den Teilnehmern gehören Experten aus der Öffentlichen Verwaltung sowie aus Wissenschaft und Wirtschaft, die ihre Erkenntnisse und Meinungen in Vorträgen und Diskussionsrunden austauschen. Zudem werden innovative Projekte mit Vorbildcharakter aus der Bundesverwaltung sowie neueste Entwicklungen und Maßnahmen, wie beispielsweise die Zertifizierung eines energiebewussten Rechenzentrumsbetriebes (RAL-ZU 161) durch den Blauen Engel, vorgestellt. (BMU 2012)

Hintergrundinformation:

Laut einem kürzlich erschienenen Bericht der New York Times verbrauchen die Rechenzentren weltweit im Schnitt lediglich 6-12% ihres Stromverbrauchs für den Betrieb der Rechner. Der Rest wird für die Aufrechterhaltung des Stand-by-Modus verbraucht sowie dadurch, dass dauerhaft die maximale Leistung bereitgehalten wird, auch wenn die tatsächliche Nachfrage deutlich geringer ist. Insgesamt liege der Strombedarf aller Rechenzentren zusammen bei rund 30.000 MW, der Größenordnung von rund 30 modernen Atomkraftwerken. Allein der Suchmaschinendienst Google benötigt für seinen Service eine Kapazität vonrund  300 Megawatt, was dem Strombedarf einer Stadt mit 200.000 Einwohnern entspricht.

Die gut 50.000 Rechenzentren in Deutschland verbrauchen rund 1,8% des gesamten Stromverbrauchs. Bis 2015 könnte der Wert nochmals um 40% steigen, allerdings könnten die Rechenzentren allein durch eine intelligente Kühltechnologie rund 40% der Energie einsparen.

Weiterführende Artikel:

– Rechenzentren verschwenden Strom – nur 6-12% des Stroms für den Betrieb der Rechner

– Broschüre: „IT2Green — Programme, Projects and Accompanying Research“ (German/English) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie

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