eco: Crowdsourcing ersetzt traditionelle Unternehmensstrukturen

(Mit Video) Egal ob Marketing, Unternehmensfinanzierung oder Unternehmensführung bzw. -steuerung: Dank Crowdfunding- oder Crowdsourcing-Ansätze kann die „Macht der Masse“ mittlerweile gezielter und vielfältiger genutzt werden denn je: So lautet das Fazit von Experten des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft eco. Teilweise können diese Ansätze traditionelle Unternehmensstrukturen ergänzen oder sogar komplett ersetzen.

Crowdsourcing kennt keine Grenzen

Im Allgemeinen wird Crowdsourcing die Auslagerung traditionell interner Teilaufgaben an eine Gruppe freiwilliger User, beispielsweise über das Internet bezeichnet. Der Begriff ist an Outsourcing angelehnt, die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen. „Das Auslagern von Kreativ- und Planungsprozessen in die Masse kann Unternehmen vom ‚Tunnelblick’ befreien und Platz für außergewöhnliche und visionäre Ideen schaffen“, erklärt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services im eco-Verband.

Bereits auf dem Markt erfolgreich

Bekannte Crowdsourcing-Projekte wie die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die Verkehrs-App iCoyote oder das Kartensystem OpenStreetMap setzen schon seit Jahren auf die simultane Unterstützung tausender Nutzer. „Crowdsourcing kennt keine kreativen Grenzen, ist kostengünstig und hält Informationsangebote immer auf dem neuesten Stand“, betont Schaffrin.

Vollständig aus der Crowd gesteuert

Dass Crowdsourcing mitunter sogar traditionelle Unternehmensstrukturen ersetzen kann, zeigte der Hamburger Unternehmer Uwe Lübbermann zuletzt den rund 200 Teilnehmern des eco-Kongresses 2013: Die von ihm ins Leben gerufene Getränkemarke Premium wird bereits seit elf Jahren vollständig aus der Crowd gesteuert – ganz ohne Geschäftsleitung oder Büros (s. Video). Über eine Mailingliste verhandeln Kunden, Händler, Lieferanten und Mitarbeiter jede Unternehmensentscheidung. Lübbermann und die Premium-Crowd setzen dabei durchweg auf Konsens, Transparenz und nachhaltiges Wirtschaften.

Video-Interview mit Uwe Lübbermann über Chancen und Risikien des Crowsourcing

(Quelle: Online Marketing Gipfel 2011 / Managementforum Verlagsgruppe Handelsblatt)

Crowdsourcing steckt noch in den Kinderschuhen

Trotz des deutlichen Mehrwerts, den Crowdsourcing Unternehmen bieten kann, empfiehlt der eco-Verband Unternehmen und Gründern eine durchdachte Herangehensweise: „Crowdsourcing steckt trotz seines Potenzials und deutlicher Fortschritte noch immer in einer frühen Phase. Einige missglückte Kampagnen der letzten Jahre – etwa der oft zitierte Designwettbewerb ‚Mein Pril – mein Stil’ von Henkel – haben deutlich gezeigt, dass sich Risiken nie komplett ausschließen lassen“, so Schaffrin.

(cs mit Informationen von eco, Verband der deutschen Internetwirtschaft)

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