Energetische Sanierung notwendig – und lohnend

Einsparungen im Wert von 32 Milliarden Euro möglich


Im Bereich der Wohngebäude müssten rund 35 Millionen Quadratmeter pro Jahr mehr modernisiert werden als derzeit. Die energiebedingten Mehrkosten liegen je nach Gebäudetyp und -alter zwischen 160 und 220 Euro pro Quadratmeter. Inklusive Preissteigerungen würden sich die notwendigen energiebedingten Zusatzinvestitionen im Jahr 2020 auf 7,4 Milliarden Euro belaufen, im Jahr 2030 bei rund neun Milliarden liegen und im Jahr 2050 auf etwa 14 Milliarden Euro steigen. Je mehr Gebäude im Zeitablauf modernisiert werden, umso mehr Energiekosten würden eingespart: Im Jahr 2020 wären Einsparungen im Wert von etwa 3,8 Milliarden Euro möglich, 2030 könnten sie bei rund 11,1 Milliarden Euro und im Jahr 2050 etwa 32 Milliarden liegen, so schätzen die DIW-Experten.

Die deutsche Wirtschaft könnte kräftig profitieren

Neben der energetischen Sanierung von Wohngebäuden berücksichtigten die Experten auch weitere Maßnahmen zur Energieeffizienzverbesserung in Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie in privaten Haushalten. Neben brennstoffspezifischen Einsparmöglichkeiten wurden dabei auch strombezogene Effizienzmaßnahmen bei Querschnittstechnologien wie Pumpen, Belüftung oder Beleuchtung einbezogen. Anhand verschiedener Szenarien berechneten die Forscher, wie sich die Gesamtmaßnahmen auf das Bruttoinlandsprodukt, seine Verwendungskomponenten und den Arbeitsmarkt auswirken würden.

Bis zu 250.000 mehr Erwerbstätige

Insgesamt könnte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 rund ein halbes Prozent höher liegen als bei einer Fortsetzung des jetzigen Kurses. Im Jahr 2050 könnte es sogar ein ganzes Prozent sein. Die Beschäftigungseffekte hängen vom Verhältnis von Produktivitätssteigerungen und Neueinstellungen ab. Maximal, so schätzen die Forscher, sei mit einer Mehrbeschäftigung von bis zu 180.000 Personen im Jahr 2020 und 250.000 Personen im Jahr 2030 zu rechnen. Denkbar sei im Extremfall aber auch, dass sich kein nennenswerter Beschäftigungseffekt ergebe, wenn die Produktivität in gleichem Maß wie die Wertschöpfung steige. Bei positiven wirtschaftlichen Wirkungen bleibt es auch unter ungünstigeren Bedingungen in Bezug auf die geforderten Amortisationszeiträume, die erreichten Energieeinsparungen und die notwendigen Investitionsbeträge.

(cs mit Informationsmaterial des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, DIW Berlin)

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