Pflege: Geeignete Fachkräfte finden – und behalten!

In manchen Branchen, unter anderem in der Pflege, wird sich der Bedarf an qualifizierten Fachkräften mehr als verdoppeln. Die Frage, die sich viele Unternehmen künftig werden stellen müssen: Wie finden wir das für Pflegeberufe geeignete Personal und wie binden wir dieses langfristig an uns? Im folgenden Beitrag haben wir die, aus unserer Sicht, fünf wichtigsten Antworten zu dieser Frage kompakt für sie zusammengestellt.

Berlin, für Fachkräfte einfach nicht sexy?

Berlin ist arm, aber sexy!“ So beschrieb einst Klaus Wowereit, langjähriger Regierender Bürgermeister der Hauptstadt, das wirtschaftliche Potential der Spreemetropole. Doch dieser Aussage Wowereits scheinen allen voran Fachkräfte nicht zuzustimmen. Das zeigen Erhebungen der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK).* So sind 2016 in der Hauptstadt 34.000 Stellen unbesetzt geblieben. 2030 könnten es mehr als 150.000 sein. In manchen Branchen wird sich also der Bedarf an qualifizierten Fachkräften mehr als verdoppeln. Ist Berlin für Fachkräfte einfach nicht sexy? Ganz so einfach kann man es sich nicht machen! Denn der Bedarf an Fachkräften wird vor allem in der Pflege, und zwar deutschlandweit, steigen. Das liegt allen voran daran, dass die so genannten „Babyboomer“ in Rente gehen werden. Mit zunehmenden Alter wird ihre Pflege verstärkt in den Mittelpunkt rücken.

Für die Pflege die besten Fachkräfte finden und binden

Unternehmen der Pflegebranche müssen sich also die Frage stellen: Wie finden – und binden – wir Fachkräfte? Wir haben im Folgenden fünf Antworten zusammengetragen.

Antwort Nr. 1: In erfolgreiche Personalvermittlung investieren

Personalvermittlung umfasst eine Reihe von Aufgaben. Dazu zählt:

  1. Stellenanzeigen in Zeitung, Internet und Social Media zu inserieren,
  2. die Sichtung von Bewerbungsunterlagen,
  3. eine Vor- und Endauswahl geeigneter Bewerber durchzuführen,
  4. Eingangsbestätigungen zu versenden,
  5. zu Vorstellungsterminen einzuladen,
  6. Telefoninterviews durchzuführen,
  7. Ab- bzw. Zusagen zu verschicken,
  8. Vertragsgespräche zu führen.

Doch gerade in der Alten- oder Krankenpflege wird die Personalvermittlung für Pflegeberufe zu einem erfolgskritischen Faktor. Denn kein Gesundheitsdienstleister kann es sich erlauben, aufgrund von Mängeln in der Pflege in die Schlagzeilen zu geraten. Etwa, weil unqualifiziertes Personal sich unsachgemäß um die Gesundheit der Patienten gekümmert hat. Wer inhouse die oben erwähnten vielfältigen Aufgaben des Personalmanagements nicht stemmen kann, kann auch extern nach Lösungen suchen. Inzwischen finden sich im Netz zahlreiche Dienstleister, die auf die Personalvermittlung in der Pflege spezialisiert sind.

Antwort Nr. 2: Mitarbeiter und Geschäftspartner zu Empfehlungen motivieren

Im Verkauf funktioniert nichts so gut wie Mundpropaganda. Warum sollte das in der Personalrecruiting anders sein? Großkonzerne unterhalten hierzu häufig kostenintensive „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“-Programme. Soweit müssen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht gehen. Oft reicht es bereits, wenn sie Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Bekannten und Freunden von offenen Stellen berichten, verbunden mit der Bitte, sich ein wenig umzuhören.

Antwort Nr. 3: Auf Fachportalen, -messen und -veranstaltungen präsent sein

Jedes Unternehmen verfügt über Expertisen, doch nur die wenigsten reden darüber. Schade, denn mit Expertenwissen lässt sich ein guter Ruf aufbauen und kaum etwas lockt Fachkräfte mehr, als bei einem Unternehmen mit hoher Reputation zu arbeiten. Veröffentlichen Sie Fachbeiträge auf der firmeneigenen Homepage beziehungsweise im unternehmenseigenen Blog. Publizieren Sie zudem in Fachportalen, zeigen Sie auf Gesundheitsmessen mit einem eigenen Stand Präsenz, halten Sie spannende Fachvorträge über die Themen Pflege und Gesundheit. Weisen Sie bei all diesen Gelegenheiten darauf hin, dass Sie stets für Bewerber ein offenes Ohr haben werden.

Antwort Nr. 4: In sozialen Netzwerken potentielle Fachkräfte aktiv ansprechen

Die aktive Suche und Ansprache von potentiellen Fachkräften, war bislang vor allem in der Führungsebene en vogue. Mit anderen Worten, Unternehmen begaben sich bisher nur dann aktiv auf Fachkräftesuche, wenn es darum ging, Managementpositionen zu besetzen. Heute kann man über soziale Netzwerke geeignetes Personal aufspüren. Allen voran über Businessnetzwerke wie XING oder LinkedIn.

Antwort Nr. 5: In weiche Faktoren investieren

Nicht nur in der Pflege gilt: Fachkräfte finden ist schwer, sie zu halten umso mehr! Für Letzteres muss heutzutage vor allem in die so genannten weichen Faktoren investiert werden. Mehrere Arbeitnehmerstudien zeigen, dass, neben dem Gehalt, für diese folgende Faktoren zunehmend an Bedeutung gewinnen:

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
  • Arbeitsatmosphäre, d.h. das Verhalten von Mitarbeitern und Vorgesetzten,
  • Möglichkeiten bzw. Angebote zum Betrieblichen Gesundheitsmangement (BGM),
  • überzeugende Unternehmenskultur bzw. -philosophie.

Mit anderen Worten, wer Fachkräfte nicht nur für sich gewinnen, sondern vor allem langfristig an sich binden möchte, muss auch in diese genannten Faktoren investieren.


* Vgl. Rövekamp, M./ Keilbart, L.: „Fachkräfte – Sie beißen nicht an“, gefunden auf www.tagesspiegel.de, zuletzt abgerufen am 02.01.2017

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