Ministerialdirektor Jürgen Lämmle: „Präventive und nachhaltige Maßnahmen nützen Arbeitgebern und Beschäftigten gleichermaßen“
Die Landesregierung geht ihren Weg, Baden-Württemberg zum Musterland für gute Arbeit zu machen, konsequent weiter und nimmt dabei psychische Belastungen am Arbeitsplatz ins Visier. Das Sozialministerium beteiligt sich deshalb an einem europaweiten Projekt, bei dem Unternehmen und Betriebe dafür sensibilisiert werden, psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz zu erkennen und durch präventive Maßnahmen auszuschalten. Die Arbeitgeber in Baden-Württemberg seien künftig verstärkt aufgefordert, sich aktiv um gute Arbeitsbedingungen und ein gutes Arbeitsplatzklima zu kümmern, betonte Ministerialdirektor Jürgen Lämmle heute (17. September) in Stuttgart bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit Arbeitgebern und Gewerkschaften. „Der sich abzeichnende Fachkräftemangel sowie die längere Lebensarbeitszeit erfordern neue Lösungsansätze“, sagte Lämmle.
Immer mehr Menschen in Deutschland klagen über psychische Belastungen am Arbeitsplatz. „Die Zahlen der Sozialversicherungsträger und wissenschaftliche Untersuchungen sprechen eine deutliche Sprache“, sagte Lämmle. Vor allem Dienstleistungsbranchen wie Hotellerie, Gastronomie und der Transportsektor mit Kurierdiensten mit ihrer großen Zahl an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern seien in den letzten Jahren in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Lämmle betonte, von den Bemühungen um ein gutes Klima am Arbeitsplatz profitierten beiden Seiten. „Die Beschäftigten haben eine bessere Lebensqualität und gehen gerne zur Arbeit und die Arbeitgeber haben zufriedene Beschäftigte und weniger Krankheitsausfälle.“
In Baden-Württemberg wird die Beteiligung an der europäischen Kampagne von einer Initiative zum „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ ergänzt. Zusätzlich zum gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz sollen die Betriebe dabei dafür gewonnen werden, freiwillig das persönliche Gesundheitsverhalten ihrer Beschäftigten zu verbessern.
Zusätzliche Information:
Ziele der Europäischen Kampagne zu präventiven Maßnahmen zur Reduktion von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind die Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes, die Verringerung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen und Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich und der Schutz und die Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung. Die Ergebnisse der europäischen Schwerpunktaktion auf präventiven Maßnahmen sollen dazu dienen, eine bundesweite Kampagne vorzubereiten. Im Mittelpunkt stehen lokale „Dialoge Arbeit und Gesundheit“, aus denen Impulse für Maßnahmen in den Betrieben hervorgehen.
Im „Dialog Arbeit und Gesundheit“ treffen sich in regelmäßigen Abständen die Spitzen der Deutschen Rentenversicherung, der DGUV, (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – Landesverband Südwest), der Unfallkasse, der AOK sowie der übrigen Krankenkassen, des Arbeitgeberverbandes und des DGB und der Bundesagentur für Arbeit in Baden-Württemberg. Eine Ebene darunter sind mehrere Projektgruppen angesiedelt. Die dort erzielten Ergebnisse sollen zum einen in die Aufgabenwahrnehmung der Gewerbeaufsicht einfließen. Zum anderen sollen sie gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die keinen eigenen betriebsärztlichen Dienst eingerichtet haben, konkrete Unterstützung bieten.
Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
Weiterführende Informationen:
Umfassende Informationen und Lösungen zu der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz werden auf der Messe HUMAN CAPITAL CARE angeboten. Die Messe findet erstmals am 17. und 18. Oktober 2012 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart statt. Mit 150 Ausstellern und mehr als 1.500 erwarteten Fachbesuchern ist die Veranstaltung Baden-Württembergs größte regionale Fachmesse zum Thema Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung in Unternehmen.