Das von der CSU geforderte Betreuungsgeld, die sogannte Herdprämie, steht weiter unter massivem Beschuss aus der Wissenschaft, parteiübergreifend aus der Politik und auch aus der Wirtschaft, hier namentlich von Arbeitgeberpräsident Hundt und nun auch DIHK-Präsident Driftmann. Dieser gab im „Morgenmagazin“ eine Stellungnahme hierzu ab.
Für „keine gute Idee“ hält Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), das Betreuungsgeld, mit dem vor allem die CSU die Erziehungsleistung von Eltern würdigen will.
„Wir sind der Auffassung, dass das nicht genügend bringt und auch gar nicht finanzierbar ist“, sagte Driftmann heute im ARD-„Morgenmagazin“.
„Auf der einen Seite sendet es falsche Impulse vor allem in bildungsferne Bereiche hinein, auf der anderen Seite befinden wir uns in einer Situation, in der Haushaltskonsolidierung oberste Priorität hat.“
Da müsse man sich dann schon sehr genau überlegen, wofür man Geld ausgebe, sagte der DIHK-Präsident. „Wir sind mehr dafür, das in Bildung zu investieren.“ Gelder sollten eher in die Bildungsinfrastruktur fließen, etwa in den Kita-Ausbau oder in die „teilweise dramatisch unterfinanzierten Universitäten“.
In einem freien Land solle jeder das Design seines Lebens selbst planen und darüber entscheiden, so Driftmann. „Wir werden natürlich um die Frauen werben. Druck auf sie auszuüben, sie zu manipulieren, lehne ich ab.“
Sollte das Betreuungsgeld kommen und – wie aktuell diskutiert – um zusätzliche Rentenpunkte für Eltern ergänzt werden, halte er dies trotz der dahinter stehenden guten Absicht für „falsch“, sagte der DIHK-Präsident.
„Es ist nicht zielführend, es gefährdet die Haushaltskonsolidierung, und es setzt die Akzente an falscher Stelle. Noch einmal: Es ist Bildung angesagt, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, und auch, um den Frauen gerecht zu werden.“
(Quelle: DIHK)