Cannabis-Legalisierung – Eine ganze Branche steht in den Startlöchern

Die Cannabis-Legalisierung für den privaten Gebrauch ist in greifbarer Nähe. Die Bundesregierung arbeitet mit Hochdruck an einem Gesetz, das den europäischen und internationalen Standards entspricht. Die Grundzüge des Gesetzes wurden bereits vorgestellt. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die aktuellen Entwicklungen vor. Wir gehen dabei auch auf die Cannabisbranche und die Cannabisunternehmen ein.

„Abgespecktes“ Gesetz zur Cannabis-Legalisierung

Im April 2023 hat sich die Bundesregierung auf einen Entwurf geeinigt. Diese wurde von Bundesgesundheitsminister Lauterbach und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir vorgelegt. Dabei wollte man mögliche Konflikte mit der EU oder anderen Staaten vermeiden. Deshalb wurden die ursprünglichen Planungen überarbeitet.

Herausgekommen sind nicht mehr ganz so weit reichende Eckpunkte. Die erlaubte Menge für den Eigenbedarf sollte zuerst bei maximal 30 Gramm liegen. Man hat sie jetzt auf 25 Gramm gesenkt.

Cannabis anbauen und konsumieren

Beim privaten Anbau bleibt es beim ursprünglichen Plan der Cannabis-Legalisierung. Die zentralen Rahmenpunkte sind:

  • Erlaubt sind drei weibliche blühende Pflanzen pro volljähriger Person.
  • Kinder und Jugendliche dürfen keinen Zugang haben.
  • Der Konsum ist in der Nähe von Schulen und Kindertagesstätten verboten.
  • In Fußgängerzonen gilt ein Verbot vor 20 Uhr.
  • Werden Minderjährige mit Cannabis erwischt, müssen sie an sogenannten Interventions- und Präventionsprogrammen teilnehmen.

Löschung alter Verurteilungen

Der Staat möchte die Cannabis-Legalisierung auch dazu nutzen, den Umgang mit dem Rauschmittel zu entkriminalisieren. Deshalb soll es die Möglichkeit geben, Vorstrafen aufgrund der neuen Regelungen aus dem Bundeszentralregister zu löschen.

Das wirkt sich positiv auf Bewerbungen aus. Viele Unternehmen verlangen nämlich einen Auszug aus dem Register. So wollen sie sicherstellen, dass Bewerber eine „weiße Weste“ haben.

Sicherstellung der kontrollierten Abgabe

Die Abgabe ist nach der Cannabis-Legalisierung zunächst nicht in lizenzierten Geschäften erlaubt. Der Verkauf wird in gemeinnützigen „Cannabis-Clubs“ erfolgen.

In diesen „Social Clubs“ sollen Erwachsene zwischen 18 und 21 Jahren bei einem Einkauf höchstens 25 Gramm erhalten. Pro Monat dürfen sie 30 Gramm erwerben. Wer das 21. Lebensjahr vollendet hat, bekommt 25 Gramm pro Einkauf, aber maximal 50 Gramm monatlich.

Was die vorgelegten Eckpunkte allerdings verbieten, ist der Konsum in den Clubräumen. Diese Regelung wird von Experten als realitätsfremd kritisiert.

Cannabis-Legalisierung wird größeren Markt schaffen

Auf dem bisherigen Markt konnte man medizinisches Cannabis, Nahrungsergänzungsmittel sowie CBD-haltige Wellness- und Kosmetikprodukte kaufen. Nach der Cannabis-Legalisierung werden etwa vier Millionen erwachsene Cannabis-Konsumenten dazukommen. Durch den legalen Verkauf werden die beteiligten Unternehmen Milliarden Euro verdienen.

Lars Müller, Geschäftsführender Direktor von SynBiotic, Europas führendem börsennotierten Cannabisunternehmen, erklärt, was sich durch die Legalisierung verändern wird: „Wer heute Cannabis will, bekommt es. In Zukunft bekommt er es von einer Stelle, die dafür sorgt, dass die Qualität stimmt. Niemand muss sein Cannabis mehr bei irgendwelchen schrägen Dealern kaufen.“ Das ist eine wichtige Verbesserung der Gesamtsituation. 

Für Lars Müller steht auch fest, dass die Cannabiswirtschaft in Deutschland nach der Cannabis-Legalisierung aus zwei Teilbereichen bestehen wird.

Lars Müller der CEO von SynBiotic, einem börsennotierten Cannabis-Unternehmen
Lars Müller, CEO SynBiotic SE, börsennotierten Cannabis-Unternehmen Deutschlands, sieht in Cannabis einen Milliardenmarkt (Bild: © SynBiotic SE)

Markt für medizinisches Cannabis versorgt etwa 80.000 Patient/-innen

Da wird es die medizinische Verwendung geben. Hier werden vor allem über Ärzte und Apotheken die Umsätze gemacht.

Das für medizinische Zwecke benötigte Cannabis stammt aus speziellen Blüten. Sie haben die vorgeschriebene und notwendige Qualität. Aus ihnen werden dann Extrakte oder Medikamente wie Dronabinol hergestellt.

Freizeit- und Genussmarkt wird nach der Cannabis-Legalisierung wachsen

Dann sind da Unternehmen wie SynBiotic, die Teil der Cannabiswirtschaft sind. Sie werden nach der Cannabis-Legalisierung den Freizeit- und Genussmarkt versorgen.

Lars Müller zum Thema Cannabis-Qualität: „Hier gilt noch zu klären: Welchen Qualitätsstandard müssen z. B. THC-haltige Produkte einhalten? Wir brauchen ein ‚Cannabis-Reinheitsgebot‘. Ich sehe diese Bereiche parallel nebeneinander. Die Zielgruppen sind total unterschiedlich.“

Mit Weitblick zum Erfolg in der Cannabisbranche

In Deutschland gibt es bisher nur wenige Unternehmen, die sich ganz auf den Cannabismarkt konzentrieren. Um in diesem Markt bestehen zu können, muss man alle Einzelbereiche abdecken. Das bedeutet, dass ein Cannabisunternehmen am besten auf allen möglichen „Spielfeldern“ aktiv ist.

SynBiotic ist hier ein gutes Beispiel. Aus einer ursprünglich leeren Firmenhülle ist ein erfolgreiches Unternehmen geworden. Man hat Firmen aufgekauft oder sich an wichtigen Unternehmen beteiligt. So ist eine Unternehmensgruppe entstanden, in der verschiedenste Firmen zu finden sind.

Einige beschäftigen sich mit der Erforschung von Cannabis oder entwickeln Cannabis-Produkte. Andere bauen Hanf an, wieder andere sind im Verkauf und Vertrieb tätig. Durch die Zusammenarbeit der einzelnen Unternehmen gelingt es allen, ihr jeweiliges Potenzial auszuschöpfen. Am Ende ist das ganze Unternehmen erfolgreich.

Cannabis-Legalisierung wird Unternehmenswerte antreiben

Schaut man sich die Börsennotierungen der Cannabinoid-Unternehmen an, so haben alle derzeit mit sinkenden Aktienkursen zu kämpfen. Doch die nun bekannt gewordenen Eckpunkte für eine Cannabis-Legalisierung in Deutschland werden etwas in Bewegung setzen. Sie könnten langfristig ein ordentlicher Motivationsschub in die richtige Richtung sein. Sie können somit für Aufwind an den Börsen sorgen und für bestimmte Anleger (sehr) interessant sein.

Auf jeden Fall hat der Cannabismarkt ein enormes Potenzial. Und Europas führendes Cannabinoid-Unternehmen ist einer der wichtigsten Akteure auf diesem Spielfeld. Bis dahin müssen sich die Akteure mit der Bereitstellung von Jungpflanzen und Zubehör begnügen.

Angesichts der enormen Nachfrage bieten sich aber auch hier interessante Absatzmöglichkeiten.

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