Die studierte Diplom-Ökonomin (Univ.) Sabine Bleumortier ist selbständige Beraterin, Trainerin und Speakerin rund um das Thema Berufsausbildung. Ihre berufliche Laufbahn startete sie in der Primärmarktforschung eines Elektronikkonzerns. Anschließend war sie acht Jahre Ausbildungsleiterin in einem international agierenden Industrieunternehmen. Mittlerweile gibt die Ausbildungsexpertin ihr gesammeltes Wissen an Führungskräfte weiter, um die Ausbildungsqualität in Unternehmen und Betrieben zu verbessern.
„Das bisschen Ausbildung geht doch nebenher“, diesen Satz haben viele Ausbildungsbeauftragte schon von ihren Vorgesetzten gehört. Dabei stehen die Ausbilder heute vor großen Herausforderungen, wenn sie Auszubildende während der Praxisphase führen, ausbilden und fördern sollen. Diese reichen von der mangelnden Ausbildungsreife über die Doppelbelastung am Arbeitsplatz bis zur fehlenden Wertschätzung.
„Gerade Führungskräfte können ihre Mitarbeiter hier unterstützen. Sie sind ein wichtiger Faktor für die Ausbildungsqualität. Wenn ein Vorgesetzter sich nicht für die Ausbildung einsetzt und die Funktion des Ausbildungsbeauftragten bei seinen Mitarbeitern nicht anerkennt, wird sich der Mitarbeiter bei der Ausbildung schwer tun und letztlich spürt dies auch der Auszubildende“, so die Ausbildungsexpertin Sabine Bleumortier.
Zu diesem Thema bietet die Trainerin, Beraterin und Rednerin aktuell den anschaulichen und unterhaltsamen Vortrag „Das bisschen Ausbildung geht doch nebenher!“ mit vielen Impulsen für Führungskräfte an. Aus diesem Themenblock hat sie fünf Tipps für Führungskräfte in Ausbildungsbetrieben destilliert:
Fünf Tipps für Ausbilder
1. Als Ausbildungsbeauftragter ist nicht jeder Mitarbeiter geeignet. Vorgesetzte müssen sich vorab Gedanken darüber machen, wer geeignet ist, Wissen gut an Auszubildende weitergeben kann und Spaß an der Arbeit mit jungen Menschen hat.
2. Die zusätzliche Aufgabe des Mitarbeiters braucht Wertschätzung und Verständnis von der Führungskraft. Ausbilder freuen sich über Interesse an den Ausbildungsthemen und Lob für ihr Engagement.
3. Auch die Teilnahme an speziellen Weiterbildungsmaßnahmen für Ausbildungsbeauftragte sollten Führungskräfte fördern. Die dort erworbenen Kompetenzen erleichtern den Ausbildungsalltag.
4. Die Betreuung und Ausbildung eines Auszubildenden kostet Zeit. Diese zusätzliche Zeit muss dem Mitarbeiter neben seinen Aufgaben zugestanden werden.
5. Mit der Führung von Auszubildenden qualifiziert sich der Mitarbeiter auch für eventuelle weitere Führungsaufgaben. So kann diese Funktion zudem ein Schritt der Personalentwicklung sein und ist in den Jahresgesprächen zu dokumentieren.
Wenn Führungskräfte diese Tipps beherzigen, wird der Stellenwert der Ausbildung im Betrieb und damit zusammenhängend auch die Motivation der Ausbildungsbeauftragten steigen. Das führt dann zu mehr Attraktivität als Ausbildungsbetrieb und größerem Ausbildungserfolg – ein wesentliches Moment des Employer Brandings. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollte dieser Effekt bedacht werden.
Weitere Tipps hat Sabine Bleumortier auch exklusiv für AGITANO in der zweiteiligen Reihe „10 Knigge-Tipps für Auszubildende“ zusammengefasst. Die beiden Beiträge finden Sie hier: Link zu Teil 1 und Link zu Teil 2.
Auf Seite 2 finden Sie einen kurzen Video-Ausschnitt aus der Keynote von Sabine Bleumortier „Von der Hundeerziehung zum Azubiflüsterer – Wie Sie Ihren Auszubildenden erziehen“