Das moderne Geldmanagement – Neue Gedanken zu Geld und Leben

So plötzlich, wie es da ist, ist es auch schon wieder weg – für irgendwas. Sie ahnen es: Die Rede ist vom Geld. Andreas Enrico Brell erklärt, warum dieses Phänomen auf die meisten von uns zutrifft und wie wir dieses Muster, welches viele von uns zeigen, erfolgreich durchbrechen.

Ich bin in Hamburg bei einer großen Veranstaltung zu Gast, als mich in der Pause ein Mann anspricht. Er fragt mich, ob ich ihm helfen kann. „Worum geht es?“ frage ich ihn, und er beginnt zu erzählen. Ich erfahre, dass ihm seine Arbeit Spaß macht und dass er damit sehr viel Geld verdient. Trotzdem ist er insgesamt unglücklich, hat sein Geld nicht im Griff und fragt sich, was er denn tun könne.

Ich beobachte ihn, während er mir berichtet und bemerke seine innere Anspannung. Er ist eindeutig das, was man gemeinhin als „Zahlenmensch“ bezeichnet. Er sagt mir, dass er es in seinem Beruf als Bilanzbuchhalter doch viel besser wissen müsse, wie man mit Geld richtig umgeht. Es ist ihm total unangenehm, dass er vielen anderen Menschen erklärt, was sie bei Geld und Steuern verbessern können, aber er selbst ist in seinem Leben dazu nicht in der Lage. Er gibt viel mehr Geld aus, als ihm zur Verfügung steht. Und er bittet mich dazu um Rat.

Nussknacker – wieso das denn?

Vor kurzem hat einer meiner Teilnehmer mich im Workshop als „Nussknacker“ bezeichnet. Ich musste lachen, aber im nächsten Moment überlegte ich, wie wunderbar passend diese Analogie im Grunde ist und dankte ihm herzlich dafür: denn der Umgang mit Geld ist wie die äußere Schale der Nuss – und bei den meisten Menschen ist das Thema Geld eine echt harte Nuss, die da zu knacken ist. Tendenz: stark steigend. Weshalb?

Weil die meisten Menschen – und so auch der Mann, der mir an diesem Tag gegenüber steht, glauben, dass Geld ihr einziges Problem ist. Stefan, so heißt er, schaut mich mit offenem Mund an, als ich ihm das sage, weil er es nicht glauben kann. „Sie meinen, dass es um etwas ganz anderes geht? Aber um was?“ fragt er mich verwirrt.

Es geht niemals nur um Geld

Ich weiß aus meiner Beratungspraxis als Coach: Viele Menschen haben ihr Geld nicht im Griff. Ganz egal, ob sie viel davon haben oder wenig. Und es reicht auch nicht, den Umgang mit Geld und das tägliche Verhalten zu verändern, denn der Geldumgang mit Bargeld, unser Einkaufs- und Shoppingverhalten ist nur die äußere Schale der Nuss.

Auch Stefan muss diese Tatsache noch für sich annehmen. Er kommt zu mir ins Coaching. Er ist vor einem Jahr unverhofft zu einem großen Geldbetrag gekommen. Und er kann heute nicht mehr sagen, wofür er das Geld ausgegeben hat – es ist einfach weg. Mich wundert das nicht. Das sind übliche Verhaltensraster, die Menschen zeigen wenn sie überraschend zu Geld kommen.

Was passiert mit einem Raum in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus, der frei wird und nun zusätzlich zur Verfügung steht? Bleibt er leer? Nein, er füllt sich. Mit irgendwas. So ist es auch mit Geld: so plötzlich, wie es da ist, wird es auch verplant und ist dann auch schon wieder weg – für irgendwas. So ticken die meisten von uns, das sind Muster, die uns alle betreffen.

Zum Kern des (Geld-) Problems vordringen

Um aus diesem Muster herauszukommen gilt es, als ersten Schritt die Nuss zu knacken, um zum Kern vorzudringen. Das wahre Problem zu erkennen und daraus ein neues Konzept zu machen. Und das ist nicht einfach. Doch selbst dann, wenn jemand seinen Geldumgang stark verändert und lernt, besser mit seinem Geld umzugehen, wird sich nachhaltig nur dann etwas ändern, wenn dieser Mensch als zweiten und dritten Schritt zu sich selbst und zu Geld eine völlig neue Perspektive einnimmt.

Stefan ist ein typisches Beispiel dafür. Er hat zu Beginn unserer Betrachtung enorme Verbindlichkeiten aufgebaut, und, was noch gravierender dabei ist, er empfindet das als „normal“. Alle um ihn herum scheinen in der gleichen Situation zu sein. Eine typische Aussage von ihm lautet: „Wie soll ich denn sonst mit allen mithalten? Und so viel wie ich arbeite, möchte ich mich auch mal belohnen, auch wenn das Konto das gerade nicht hergibt!“ Das ist eine fatale Denkweise, die langfristig nicht gutgehen kann.

Richtiger Geldumgang ist keine Frage der Höhe des Einkommens

Die weitverbreitete Meinung, dass diese Verhaltensmuster betreffend Geld primär ein Problem der Geringverdiener ist, halte ich für absolut falsch. Meine Erfahrung aus über 10.000 persönlichen Gesprächen zu Geld ist, dass richtiger Geldumgang keine Frage des Einkommens ist. Wer pro Jahr 300.000 Euro verdient und 400.000 Euro ausgibt, der hat genauso ein Problem wie derjenige, mit 20.000 Euro Einnahmen und 25.000 Euro Ausgaben. Die Höhe des Betrages spielt dabei keine Rolle.

Wahr ist dabei vielmehr: Was Sie über sich selbst, über Ihr Leben und über Geld denken, selektiert Ihre Wahrnehmung betreffend die Mittel, die Ihnen tatsächlich zur Verfügung stehen. Viele Menschen betrachten ihre finanzielle Situation wie durch einen Nebel des Verschleierns und haben keinen wie auch immer gearteten Überblick.

So auch Stefan. Er zum Beispiel hat wenig Zeit für sich und vor allem mit seinen schwankenden Einnahmen große Probleme. Er bewegt sich in einem endlosen Kreislauf zwischen viel Geld und kaum Geld. Wenn er einmal Zeit hat, etwas für sich zu tun, fehlt ihm das Geld, und wenn er Geld hat, fehlt die Zeit. Denn für seine Kunden hat er fixe Fristen einzuhalten, sonst drohen seinen Kunden Säumniszuschläge. Er muss also immer am Ball bleiben. Im Beruf gelingt ihm das auch, während er im privaten Geldumgang völlig daneben liegt. Ich lege ihm nahe, sein Geld insgesamt besser zu managen. Auch und besonders im Kopf. Sozusagen ein gangbares Konzept für Kopf und Konto zu erstellen. Der Schlüssel dazu ist die strikte Trennung zwischen Firma und Privat und eine sinnvolle Geldaufteilung. Ich nenne das modernes Geldmanagement.

Die drei wesentlichen Vorteile des modernen Geldmanagements

1. Übersicht

Übersicht verschaffen und behalten. Sie wissen jederzeit, an jedem Ort der Welt, wie viel Geld Sie haben und wo es sich befindet. Sie erfahren immer, wie viel Geld eingeht und Sie wissen, wofür sie Ihr Geld investieren- auf den Cent genau und innerhalb eines Augenblicks.

2. Klarheit

Die Übersicht führt zu einer inneren Klarheit, die sich interessanterweise auch sofort auf andere Lebensbereiche überträgt. Sie wissen, wo Sie heute stehen und wohin Sie möchten. Sie gestehen sich gemachte Fehler zu und akzeptieren diese. Sie sammeln Wissen und Erfahrung und bekommen Ihr Geld in den Griff – egal, ob Sie heute Millionär oder Minijobber sind.

3. Sicherheit

Was auch kommen mag, Sie haben Ihr Geld jetzt im Griff. Sie haben sich dabei die „Was ist wenn?“-Fragen gestellt. Zum Beispiel: Was mache ich wenn ich krank werde? Was mache ich mit schwankenden Einnahmen? Was mache ich, wenn etwas Unerwartetes passiert? Was mache ich, wenn das Geld doch nicht reicht?“ Die zufriedenstellende Beantwortung dieser Fragen ist Teil eines funktionierenden Geld-Konzeptes, das jeder verantwortliche, erwachsene Mensch für sich haben sollte.

Das ist ein wenig wie bei einem Spiel: Nur wer sein Geld wirklich gut im Griff hat, kommt in das nächste Level! Und darf weiterspielen. Es ist im Rahmen des modernen Geldmanagements nur wichtig,, dass wir die Regeln dieses Spiels kennen!

Über Andreas Enrico Brell:

MORE THAN MONEY – Andreas Enrico Brell unterstützt Menschen dabei, einen entspannten Umgang mit Geld und dem Leben an sich zu entwickeln. (Foto: © privat)

Andreas Enrico Brell unterstützt Menschen dabei, einen entspannten Umgang mit Geld und dem Leben an sich zu entwickeln. Mit seinem ganzheitlichen Konzept MORE THAN MONEY betrachtet er das Leben aus der Sicht von Geld. Das Ergebnis ist ein individueller Weg zu mehr Geld, mehr Lebensqualität und mehr Freiheit. Seine unkonventionelle und emotionale Art, Menschen neue Wege zu zeigen, unterstreicht er durch seine eigene Comicreihe und eigens komponierte und selbst gesungene Musik.

Mehr über Andreas Enrico Brell erfahren Sie auf www.andreas-enrico-brell.com.

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