Auf AGITANO wurde "BizSphere Insights" initiiert. Dies ist eine Fach- und Interviewreihe, in der die Experten der BizSphere AG in regelmäßigen Abständen über Top-Management-Themen sprechen und Ihre Einschätzungen abgeben.
Im vierten Interview sprechen wir mit Tamara Vierling, Leiterin Marketing & Communications bei BizSphere AG.
Bitte stellen Sie sich kurz vor!
Guten Tag, mein Name ist Tamara Vierling. Ich bin Leiterin Marketing & Communications bei BizSphere, einem jungen Software- und Beratungsunternehmen, das sich im Bereich Wissensmanagement und Sales Enablement auf Lösungen zur Vertriebs- und Marketingoptimierung spezialisiert hat. Unsere Lösung unterstützt den Bereich Marketing in Unternehmen darin, allgemeine Unternehmensunterlagen einfacher aktuell sowie den Vertrieb informiert zu halten. Informationslücken werden dadurch sichtbar gemacht, die Produktion von neuen Inhalten kann zielgerichteter erfolgen und die Pflege bestehender Materialien wird optimiert. Die Kommunikation mit dem Vertrieb oder auch Partnern kann dadurch deutlich verbessert werden.
Was bedeutet für Sie Business Networking?
‚Business Networking‘ nimmt speziell für uns als junges Unternehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Der Aufbau neuer Kontakte und die Pflege bestehender Partnerschaften hilft uns, das Unternehmen und unsere Lösung stärker auf dem Markt zu etablieren. Das betrifft dabei alle Unternehmensbereiche.
Soziale Netzwerke sind in aller Munde und werden oft als die “Katalysatoren für Business” bezeichnet. Wie nutzen Sie heute diese und welche Erfahrungen haben Sie hier gemacht?
Wir sind auf verschieden sozialen Netzwerken vertreten, z.B. Twitter, um Neuigkeiten zum Unternehmen zu kommunizieren. Die Art der Nutzung ist immer abhängig vom Inhalt der jeweiligen Nachricht und der Zielgruppe. Bei einem jungen Unternehmen, wie wir es sind, greifen verstärkt dynamische Prozesse, die sich dann auch in der Ausrichtung des Unternehmens und z.B. der Nutzung von Kommunikationsinstrumenten widerspiegeln.
Nutzen Sie für die Aktivitäten von BizSphere auch klassische Netzwerke, die fachlich und branchenseitig ausgerichtet sind? Welche sind dies und wie nutzen Sie diese?
Mit unserem Unternehmensprofil sind wir auf unterschiedlichen Netzwerkplattformen vertreten, auch auf branchenspezifischen. Leider ist auf einigen Portalen eine Aktualisierung des Unternehmensprofils nicht immer reibungslos und zeitnah umsetzbar, was sehr bedauerlich ist und dem eigentlichen Ziel einer solchen Plattform entgegenwirkt.
Einen entscheidenden Mehrwert erleben wir durch unsere Partnerschaften, wie dem Münchner UnternehmerKreis IT, dem IT-Buch Rhein-Main-Neckar und der Wirtschaftsförderung Mainz oder in projektbezogener Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut und dem Wirtschaftsforum AGITANO. Ebenso durch unsere Mitgliedschaften beim BITKOM und der Initiative IBM Global Entrepreneur – eine spannende Initiative, durch die sich für uns bereits wertvolle Chancen ergeben haben. Durch den gemeinsamen Austausch und gemeinsame Projekte entwickeln sich insgesamt neue Möglichkeiten und Kontakte bis hin zu neuen Kundensituationen.
Was hat für Sie eine höhere Bedeutung: Virtuelle Netzwerke oder reale Netzwerke?
Beide Formen des Networkings sind heute wichtiger Bestandteil der professionellen Kontaktpflege. Je nach Branche und Bereich gibt es hier sicherlich Unterschiede in der Gewichtung. Mobiler und flexibler Zugriff auf Kontakte, die möglicherweise weltweit verteilt sind, wird von Nutzern als selbstverständlich vorausgesetzt. Durch virtuelle Netzwerke ist das machbar. Gleichzeitig ermöglichen diese, den Kontakt zu einem wesentlich größeren Pool an Personen aufrecht zu erhalten, ohne kontinuierlich aktiv in Verbindung zu stehen oder auf die direkte Erreichbarkeit des Gegenübers angewiesen zu sein. Relevante Informationen sind zudem einfacher auch nur an eine bestimmte Gruppe von Kontakten zu kommunizieren. Reale Netzwerke bedeuten wesentlich mehr Aufwand in der Pflege. Aber die Übergänge zwischen den beiden Networking-Formaten werden immer fließender. Der persönliche Kontakt ist oft eine wichtige Basis für eine gut funktionierende, virtuelle Kommunikation und ist in bestimmten Fällen einfach nicht ersetzbar.
Sie arbeiten stark mit Business Partnern zusammen. Warum und welche Ziele verfolgen Sie hier?
Mit einem starken Partnernetzwerk kann man als Unternehmen besser auf die Bedürfnisse der bestehenden und potenziellen Kunden eingehen. Das kann sich auf den Austausch zu strategischen Themen beziehen, aber auch auf die gemeinsame Umsetzung von Projekten und zusätzliches Business. Die Kompetenzen der Partner sollten sich ergänzen, so dass man gemeinsam einen Mehrwert schafft, wie z.B. neue Business Modelle zu entwickeln, neue Kundengruppen zu erschließen, rechtzeitig besser auf künftige Tendenzen zu reagieren, ein erweitertes Netzwerk zu nutzen, gemeinsam Talente zu fördern und zu nutzen oder die Marktpräsenz auszubauen. Eine gut funktionierende Partnerschaft sollte für beide Seiten einen positiven Effekt haben.
Was sind aus Ihrer Erfahrung heraus die Erfolgsfaktoren für sehr gut funktionierende Business Partnerschaften?
In erster Linie sollte man sich hinsichtlich der gemeinsamen Ziele einig sein. Für beide Seiten sollte der Mehrwert, der sich aus der Partnerschaft ergibt, definiert sein. Regelmäßiger Austausch und ggf. eine ‚Nachjustierung‘ der gemeinsamen Ausrichtung sind hier sehr wichtig. Die Basis für eine gute Zusammenarbeit ist dabei gegenseitiges Vertrauen, sowie Engagement sowohl bei den Inhalten als auch bei der Kontaktpflege. Das funktioniert am besten, wenn dann noch ‚die Chemie‘ zwischen den Partnern stimmt…
Trotz aller Netzwerke, ob virtuell oder real, am Ende entscheidet der persönliche Kontakt. Haben Sie hier ein Patentrezept, wie Sie, unabhängig ob Interessent, Kunde oder Partner, für sich und Ihre Themen begeistern?
Da haben Sie Recht, der persönliche Kontakt, gerade zu Beginn einer neuen Geschäftsbeziehung, ist entscheidend. Ein Patentrezept gibt es hierfür leider nicht, unsere ‚Geheimwaffe‘ ist unsere Vertriebs- und Beratungsmannschaft, die neben fachlichem Wissen und Enthusiasmus mit entsprechendem Charme zu überzeugen weiß.
Und auf was achten Sie, dass der persönliche Kontakt zu Entscheidern regelmäßig gepflegt und aktiv gehalten wird?
Durch die vielen, virtuellen Netzwerke ist es heute möglich, ein umfangreiches Netzwerk an Kontakten aufzubauen und zu pflegen, ohne zu den einzelnen Kontakten einen regelmäßigen, persönlichen Kontakt aufrecht erhalten zu müssen, was in der Realität zeitlich so auch nicht umsetzbar wäre. Zu relevanten Entscheidern sollte aber wenn möglich ein persönlicher, regelmäßiger Austausch bestehen, abhängig von den individuellen Bedürfnissen der betreffenden Personen. Idealer Aufhänger zur persönlichen Kontaktpflege sind meines Erachtens entsprechende Veranstaltungen, deren Zielgruppe die relevanten Entscheider sind.
Vielen Dank für das interessante Gespräch und die spannenden Ansichten zu diesem hochaktuellen Thema.
Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).