Die Grünen – das Fleisch und die Moral

…aus dem wöchentlichen Kommentar von Dr. Franz Alt. Diese Woche mit einem Kommentar zum Vorschlag der Grünen einen Veggie-Day einzuführen: Die Grünen – das Fleisch und die Moral.

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Ein deutscher Mensch – das ist bei Schweizern und Österreichern wohl kaum anders – isst im Laufe seines Lebens so viele Tiere: 4 Rinder, 4 Schafe, 46 Schweine, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Puten, 945 Hühner und mehrere Tonnen Fisch.  „Sind wir Deutsche fleischsüchtig?“ fragte „Bild“ in der vergangenen Woche nachdem die Grünen vorgeschlagen hatten, einen fleischfreien Tag, einen „Veggie-Donnerstag“ in Kantinen einzuführen.

Die Sätze im Wahlprogramm sind der Aufregung nicht wert

Die Aufregung war groß. „Grüne machen unser Land zur Bevormundungs-Republik Deutschland“, kommentierte „Bild“. Die Grünen seien strenger als die katholische Kirche im Mittelalter. Konservative und liberale Politiker fragten empört: Wo bleibt die Freiheit des Konsumenten? „Skandal“ war überall zu lesen und zu hören.

Die entsprechenden Sätze im Wahlprogramm der Grünen lesen sich ganz unspektakulär: „Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein Veggie-Day sollten zum Standard werden“.

Ist ein Veggie-Day wirklich unzumutbar?

Aber wenn´s ums Fleisch geht, hört bei vielen der Spaß auf.  Ist also ein fleischloser Tag in der Woche wirklich unzumutbar?

Die Kehrseite des hohen Fleischkonsums ist die Massentierhaltung. Jeder und jede weiß es: Millionen Tiere sehen für unsere Gaumenlust nie das Tageslicht. Männliche Ferkel werden ohne Betäubung kastriert. Millionen Hühner leben auf einem Raum von der Größe etwa eines DIN A-4Blattes. Pferde werden ohne Fressen und Trinken über tausende Kilometer durch halb Europa zum Schlachten gekarrt. Weihnachtsgänse werden zwangsgemästet.

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